1999-205
Landrat / Parlament
Interpellation von Mirko Meier: Werbung / Sponsoring an den Baselbieter Schulen
Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen
Autor: Mirko Meier, SD
Eingereicht: 14. Oktober 1999
Nr.: 1999-205
Werbung und Sponsoring sind auch an den Baselbieter Schulen kein Tabuthema mehr. So werden durch Werbung und Wirtschaftssponsoring, Projekte und Dienstleistungen finanziert bzw. subventioniert, die sonst nicht in diesem Rahmen möglich wären. Im Gegensatz zu anderen Ländern stehen wir aber erst am Anfang vielfältiger Partnerschaften zwischen Schulen und Wirtschaft, die aber im Interesse der Lehr- und Meinungsfreiheit auch Grenzen des Engagements bedingen. Negativbeispiel ist Amerika, dass heute als Trendsetter bei den Schulwerbungen und beim Sponsoring gelten, bei den mitbetroffenen Eltern und Schülern aber zunehmend auf Ablehnung stossen. So werden an den dortigen Schulen Coke-Day (mit einem indirekten Verbot für Konkurrenzprodukte) propagiert, Exklusivverkaufsrechte für Sponsoring-Produkte vergeben, mit Werbeplakaten in den Schulgängen, auf den Schuldächern oder mit Markenprodukten als Rechenaufgaben, die Schule und der Schulunterricht werbewirksam kommerzialisiert. Durch bezahlte Meinungsumfragen und Trend-Analysen werden zudem das Kauf- und Konsumverhalten der Schülerinnen und Schüler ermittelt usw..
Ich bitte daher den Regierungsrat um die schriftliche Beantwortung folgender Fragen:
1.) Welche positiven und / oder negativen Erfahrungen kann aus der Partnerschaft zwischen der Wirtschaft und den Baselbieter Schulen bis heute gezogen werden?
2.) Durch welche Massnahmen wird garantiert, dass die bis heute noch „relativ" unbestrittene Werbung an Baselbieter Schulen, nicht wie das Negativbeispiel Amerika zeigt, durch kommerzielles Sponsoring missbraucht werden?
3.) Haben die Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft und Eltern ein Mitspracherecht in dem Sinne, dass die Werbung und Sponsoring an den Baselbieter Schulen nicht zu rein kommerziellen Zwecken missbraucht wird?
4.) Werden an die heutigen "Schul-"Sponsoren bzw. ihre Werbeprodukte auch an ethische, pädagogische und ökologische Bedingungen geknüpft?
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