1999-184

Landrat / Parlament


Motion von Karl Rudin-Hauswirth: Zugang von Berufswahlklassenschülern und -schülerinnen zur DMS-2



Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen



Autor: Karl Rudin-Hauswirth, SP-Fraktion (Aeschlimann, Bloch, Brassel, Chappuis, Fuchs, Halder, Hilber, Jäggi, Krähenbühl B., Laube, Meschberger, Nussbaumer, Plattner, Portmann, Rudin Ch., Schilt, Schmied, Wüthrich, Ziegler (19))

Eingereicht: 16. September 1999


Nr.: 1999-184





Am 28. Januar 1999 hat der Landrat der Neukonzeption von Brückenangeboten zugestimmt. Durchaus ein Konzept, das den heutigen Bedürfnissen entspricht. Da im Bereich der DMS-2 etliche Schüler und Schülerinnen die Schule nur ein Jahr besuchen, hat man mit dem "Schulischen Brückenangebot plus" ein interessantes Angebot in den Katalog aufgenommen. So wird den zahlreichen Jugendlichen, die in der Berufswahl noch unentschlossen sind, die aber nicht unbedingt die zweijährige DMS abschliessen wollen, eine gute Alternative zur Verfügung gestellt.

Nun hat die EKD den Landratsbeschluss umgesetzt. Mit verärgertem Erstaunen stelle ich nun fest, dass man die Türe für die Berufswahlklassenschülerinnen und -schüler zur DMS-2 zugeschlagen hat. Davon war in der Regierungsvorlage nichts zu lesen und in der Landratsdebatte nichts zu hören.


Mit diesem Beschluss wird deutlich gemacht, dass es die Bwk-Schüler und -schülerinnen waren, die die DMS-2 als Brückenangebot "missbraucht" haben. Diese zwischen den Zeilen überbrachte Mitteilung ist nicht haltbar. Ebenso wird das alte Cliché wieder aufgewärmt, dass Schüler und Schülerinnen, die knapp die Ziele der Sekundarschule erreichen, immer noch einen besseren Schulsack mitbringen, als gut qualifizierte Berufswahlklassenschüler und -schülerinnen. Die Bwk-schüler und -schülerinnen sind in der Regel topmotiviert für die DMS-2, sie wissen meistens genau, warum sie die DMS-2 besuchen wollen und fallen notenmässig gegenüber den Sekundarschülem und -schülerinnen auch nicht ab. Dass man diese motivierten, jungen Leute nun von der DMS-2 ausschliesst, ist für mich unverständlich!


Dieser Entscheid, der einmal mehr gegen die "unterste Stufe" der Sekundarstufe 1 gerichtet ist, führt automatisch wieder zu einer Abwertung und lässt die schönen Sätze (heute gilt lebenslanges Lernen, Durchlässigkeit muss gewährleistet werden, die Realschule muss aufgewertet werden, usw.) in einem fahlen Licht zurück.


Noch ist es Zeit, für den nächsten Sommer, diesen Entscheid zu korrigieren.


Ich bitte den Regierungsrat,


das Konzept der Brückenangebote so auszugestalten, dass die Schüler und Schülerinnen der Berufswahlklassen weiterhin zur DMS-2 zugelassen werden. Die bis anhin gültigen Aufnahmebedingungen gelten wieder als Regel.


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