1999-97 (1)

Landrat / Parlament || Bericht vom 1. Juni 1999 zur Vorlage 1999-097

Bericht der Erziehungs- und Kulturkommission an den Landrat


Integration der Trinationalen Ingenieurausbildung in den Leistungsauftrag der Fachhochschule beider Basel (FHBB) (partnerschaftliches Geschäft)


Geschäfte des Landrats || Hinweise und Erklärungen




Landratsbeschluss (Entwurf)



Ausgangslage

Am 19.9.1997 startete das INTERREG II Projekt «Trinationale Ingenieurausbildung» in Muttenz, Lörrach und Mulhouse in den Bereichen der klassischen Ingenieurwissenschaften, Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik, was zu einem neuen „Fach" Mechatronik führte. In der Schweiz einmalig ist die Kombination dieser Fächer mit dem Fachgebiet „technisches Projektmanagement", womit ein grosser Erfahrungsbereich vermittelt werden kann, wie er danach in der Praxis gebraucht wird. Das mit EU-, Bundes- und kantonalen Mitteln bis 2001 bewilligte INTERREG Programm hat bei StudentInnen und Wirtschaft guten Anklang gefunden. Die Studierenden holen sich wertvolle Auslandkompetenzen mit internationalen Erfahrungen und Einblicken in die unterschiedlichen Kulturen der drei Länder. Gerade in der Zeit der heutigen Globalisierung der Wirtschaft ist es wichtig, dass auch die Ausbildung grenzüberschreitend angeboten wird. Zudem kann sich die FHBB dank dieser Zusammenarbeit in internationaler Forschung profilieren und dementsprechend ausserschweizerische Forschungsmittel wie auch Dozentenpersönlichkeiten ins Baselbiet holen.

Die neue zu Mechatronik zusammengefasste Fächerkombination scheint sich sehr zu bewähren und wird nun auch andernorts nach Basler Vorbild angeboten.


Kommissionsberatung

An ihrer Sitzung vom 27. Mai 1999 hat sich die Erziehungs- und Kulturkommission über diesen Studiengang informiert. Auskunft erteilte die Hochschulbeauftragte der EKD, Dorothea Christ. Ebenso berichtete der Verantwortliche für Schulentwicklung, Richard Bührer, der auch das Departement Maschinenbau an der FHBB leitet, wie er diesen neuen Studiengang begleitet hat.

Das unter der Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion stehende INTERREG Projekt ist Ende 2001 abgeschlossen. Es geht in dieser Vorlage darum, das vier Jahre dauernde Studium auch für diejenigen Studierenden zu sichern, welche nicht den ersten Zug der Trinationalen Ingenieurausbildung durchschreiten, sondern zu einem späteren Zeitpunkt begonnen haben oder beginnen möchten. Zudem soll diese Trinationale Mechatronik-Ausbildung in Zukunft ein fester Bestandteil des Leistungsauftrags der FHBB sein.


Finanzen

Die im Rahmen des INTERREG Programms gesprochenen Finanzen fliessen bis Ende 2001.

Als Pilotprojekt haben die Regierungen der beiden Basel vereinbart, bis und mit dem Jahr 2002 die Kosten je zu 50% zu übernehmen. Das heisst, dass im 2002 Fr. 375'000.- vom Kanton Basel-Landschaft beigesteuert werden sollen. Basel Stadt hat diese Fr. 375'000.- bereits bei der Einführung der Trinationalen Ingenieur-Ausbildung bewilligt.

Danach wünschen sich FHBB, Regierung und EKK, dass dieser trinationale Studiengang ein fester Bestandteil des Angebots der FHBB sein wird, mit entsprechender Aufstockung des Globalbudgets. In diesem Fall werden auch die Kosten entsprechend dem im Fachhochschulvertrag beider Basel festgesetzten Verhältnis aufgeteilt, nämlich 67% Basel-Landschaft zu 33% Basel-Stadt, entsprechend der Herkunft der Studierenden. In Deutschland und Frankreich steht die feste Integration in die Ausbildungsinstitute ausser Frage.

Diese Verhältniszahl wurde bei Vertragsabschluss auf die drei Jahre 1997, 98 und 99 festgelegt. Zur Zeit wird auf Grund der neusten Aufteilung der Studierenden der Kostenverteiler für die nächsten drei Jahre neu festgelegt, Tendenz für Basel-Landschaft eher zunehmend.

Wie der Rechnung der ersten beiden Jahre zu entnehmen ist, kostete dieses INTERREG Projekt im 1998 fast Fr. 100'000.- weniger als budgetiert. Dies ist hauptsächlich darauf zurück zu führen, dass Investitionen hinausgeschoben wurden (z.B. für Labors) und die Betriebskosten niedriger ausfielen als vorgesehen.

Diese von EU, Bund und Kanton budgetierten Gelder bleiben im INTERREG II-Pool.


Ergänzungen

Zum Studium zugelassen sind Leute mit Berufsmatur oder aber mit gymnasialer Matur mit Berufspraxis.

Das Abschlussdiplom, von der FHBB ausgehändigt, wird in Frankreich wie in Deutschland definitiv anerkannt.

Kontakte zur ETH Zürich haben sich seit Gründung der FHBB gegenüber früheren Jahren deutlich verbessert.

Die Wirtschaft steht dieser Ausbildung grundsätzlich positiv gegenüber; die Schule organisiert die Praktikumsplätze für die Studierenden in stetem Dialog.

Durch den Ortswechsel von Studium und Praktikumsplatz erreichen die Studenten eine hohe Beweglichkeit, was sich förderlich für eine spätere Arbeitsstelle auswirkt.

Jedes beteiligte Land kann 10 Leute in diesen Studiengang entsenden, so dass jeder Jahrgang aus 30 Teilnehmenden zusammengesetzt ist. Aus dem ersten Jahrgang haben diesen Sommer 26 Studierende Halbzeit (es sind noch sechs Schweizer Studenten des ersten Jahrgangs dabei); aus dem zweiten Jahrgang, 28 Teilnehmende, ist bis jetzt niemand ausgestiegen.


Beschluss und Antrag

Der vorliegende Landratsbeschluss wird von der Erziehungs- und Kulturkommission einstimmig (11:0 bei 0 Enthaltung) und inhaltlich unverändert gutgeheissen. Zur Präzisierung wurden in Punkt 3 die effektiv zu bewilligenden Beträge in Klammer eingesetzt.


Binningen, den 1. Juni 1999


Für die Erziehungs- und Kulturkommission
Die Präsidentin: Andrea von Bidder


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