1997-81
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Landrat des Kantons Basel-Landschaft Postulat: Ein autofreier Erlebnistag im Baselbiet |
Im Nachbarland Deutschland ist eine neue Freizeitkultur entstanden: die autofreien Erlebnistage. In 22 Landschaften feiert man jährlich ein autofreies Volksfest. Die 70 km lange Weinstrasse zum Beispiel zog letztes Jahr 350'000 Fussgänger und Velofahrerinnen an. Die Besucher reisen ausschliesslich mit öffentlichen Verkehrsmitteln und Velos an. Diese Erlebnistage sind aus mehreren Gründen so erfolgreich - viele Mitmenschen entdecken plötzlich, dass man die Freizeit auch ohne Auto mit Vergnügen und Gewinn verbringen kann. Das Volksfest wird nicht durch störenden Autoverkehr und verstopfte Strassen beeinträchtigt. Das Radfahren und Wandern wird allgemein gefördert - nicht nur am Tag des Volksfestes -, der gesundheitliche Nutzen liegt auf der Hand. Und nicht zuletzt wird die regionale Luftbelastung herabgesetzt. Idee fürs Baselbiet: 1. Der Regierungsrat setzt eine Arbeitsgruppe ein, die zusammengesetzt ist aus Vertreterinnen und Vertretern der Gesundheitsförderung Baselland, des Sportamts, des Amts für Umweltschutz und Energie sowie von privaten Organisationen. 2. Die Arbeitsgruppe wählt ein Gebiet aus, das sich für einen autofreien Erlebnistag gut eignet, z.B. die Gegend um Reigoldswil (Wasserfalle, Bretzwil, Arboldswil, Titterten) und sucht die Mithilfe von Gemeinderäten, lokalen Vereinen, Wirten usw. Es lassen sich aber auch andere Gebiete denken. 3. Ich sehe die Aufgabe der kantonalen Arbeitsgruppe vor allem in der Initialzündung und in der Koordination. Der Kanton hat sowohl ein Interesse an der Gesundheitsförderung wie an der Reduktion der Luftschadstoffe. Sobald die Organisation auf die Beine gestellt ist, können sich die kantonalen Stellen ganz oder teilweise zurückziehen. Steuergelder sollen nicht verwendet werden. Ich bitte den Regierungsrat, die sehr erfolgreiche Idee eines autofreien Erlebnistags zu prüfen und darüber zu berichten. |
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