v1997-056
Landrat / Parlament
Postulat von Eva Chappuis: Erhöhung und Sicherung des Lehrstellenangebotes
Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen
Autor: Eva Chappuis, SP Fraktion (Aebi, Aeschlimann, Bollinger, Bucher, Helfenstein, Giger, Halder, Jäggi, Klein A., Laube, Meschberger, Nussbaumer, Portmann, Roche, Rück, Rudin Ch., Rudin K., Stöcklin S., Wüthrich, Ziegler (19))
Eingereicht: 20. März 1997
Nr.: 1997-056
Das Angebot an Lehrstellen, vor allem an qualitativ hochstehenden, genügt auch im Kanton Baselland nicht mehr. So standen gemäss Lehrstellennachweis am 10. Februar 1997 im Kanton lediglich 725 Lehrstellen offen. Davon entfielen allein 122 (16,8 %) auf Detailhandel/Verkauf, während alle Zeichnerberufe lediglich 40 (5,5 %) und der kaufmännische Beruf 51 (7 %) offene Lehrstellen auf sich vereinigen konnten und nur gerade eine (!) Informatikerlnnen-Lehrstelle im Angebot war.
Damit der Lehrstellenmarkt "spielt", müsste ein Angebotsüberhang von rund 20 % gegeben sein. Laut Statistischem Jahrbuch 1996 werden im Sommer 1997 rund 2'800 Jugendliche ihre obligatorische Schulzeit abgeschlossen haben. Es ist offensichtlich, dass nicht alle interessierten Jugendlichen eine befriedigende berufliche Ausbildung werden in Angriff nehmen können. Der Zustrom zu den weiterführenden Schulen wird anhalten oder zunehmen. Mit einer Entschärfung des Problems in den nächsten Jahren ist nicht zu rechnen. Es folgen zahlenmässig stärkere Jahrgänge nach, und eine Umkehr der Tendenz von Unternehmen, künftige Rationalisierungen beim Lehrstellenangebot zu antizipieren, ist nicht auszumachen.
Ich bitte deshalb den Regierungsrat zu prüfen und zu berichten, wie die Situation am Lehrstellenmarkt verbessert werden kann. Insbesondere geprüft werden sollen
1. die Einführung einer Lenkungsabgabe: Alle Betriebe bezahlen aufgrund festzulegender Kriterien (Gewinn, Anzahl Beschäftigte, Lohnsumme, Kombination dieser Elemente, etc.) in einen Topf. Diese Abgabe fliesst an die ausbildenden Betriebe zurück. Die Abgabe kann je nach Branche differenziert gestaltet werden. Auch bei der Verteilung können Steuerungselemente dazu beitragen, dass nicht in "falschen" Berufen ausgebildet wird.
2. die direkte staatliche finanzielle Unterstützung von Betrieben, die "schwierige" (Sprach- und Integrationsprobleme, Verhaltensauffälligkeiten) Jugendliche ausbilden.
3. die Möglichkeiten zu aktiver Aquisition von Lehrstellen und zur Verstärkung der Begleitung und Beratung von (neu) ausbildenden Unternehmen durch das Berufsbildungsamt.
4. die Erhöhung des Lehrstellenangebots der kantonalen Verwaltung.
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