v1997-031

Landrat / Parlament


Motion von Karl Rudin: Baselland wird bis zum Jahr 2000 zum familienfreundlichen Kanton



Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen



Autor: Karl Rudin-Hauswirth, SP-Fraktion (Aeschlimann, Chappuis, Giger, Halder, Krähenbühl, Laube, Meschberger, Nussbaumer, Roche, Rück, Rudin Ch., Wüthrich (12))

Eingereicht: 6. März 1997


Nr.: 1997-031





Der Kanton Baselland wird zum familienfreundlichen Kanton, weil er eine aktive Familienpolitik betreibt. Dabei geht er von einem Familienbegriff aus, der alle Gemeinschaften einer oder mehrerer Personen, die verantwortlich und fürsorglich mit Kindern und Jugendlichen, mit behinderten, alten oder kranken Menschen zusammenleben, als Familien anerkennt.

Familienpolitik ist Gesellschaftspolitik.


Familienpolitik muss in erster Linie von den heutigen Realitäten ausgehen und sich der tatsächlichen Vielfalt der heutigen Lebenswelten stellen. Sie muss sich auch an den Funktionen und Aufgaben der Familie orientieren und die Leistungen für die Gesellschaft und die Wirtschaft anerkennen.


Die Kinder haben ein Recht auf Betreuung. Die Verwaltung (genauso wie die Wirtschaft) sind gefordert, Strukturen zu schaffen, welche die Vereinbarkeit von Familie und Erwerbsarbeit für Väter und Mütter möglich machen. Die gesellschaftliche Entwicklung zeigt , dass vor allem dort die Strukturen fehlen, wo die wirtschaftlich Schwächeren auf eine doppelte Erwerbsarbeit angewiesen sind.


Familienpolitik kostet vor allem am Anfang auch Geld. Ich bin aber überzeugt, dass eine echte Familienpolitik sich schliesslich bezahlt macht, auch wenn das, wie bei den meisten Sozialausgaben, schwer messbar ist.


Familienpolitik ist Sozial-, Präventions-, Arbeits-, Jugend-, Bildungspolitik, usw.




Der Regierungsrat wird somit beauftragt,


1. ein Büro für Familienfragen einzurichten


2. die Familien finanziell zu entlasten, indem entweder die Abzüge für Kinder- und Familienkosten bei der Staatssteuer entsprechend den real anfallenden Kosten abgezogen werden können oder der direkte Steuerabzug erhöht wird


3. die Schaffung von Teilzeitstellen aktiv voranzutreiben


4. familienergänzende Kinderbetreuungsangebote zu fördern und an verschiedenen Orten Tagesschulen zu eröffnen, die allen Kindern, auch aus anderen Gemeinden, zugänglich sind. Dabei leisten die Familien im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten Beiträge.


5. weitere Massnahmen zur Förderung der Familien aufzuzeigen und umzusetzen


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