v1994-016
Landrat / Parlament
Postulat von Peter Kuhn: Rollstuhlgängige, behindertengerechte Trams und Busse auf den Linien der BLT für Rollstuhlfahrerinnen/Rollstuhlfahrer, Gehbehinderte, betagte Leute, Frauen und Männer mit Kinderwagen, etc.
Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen
Autor: Peter Kuhn, CVP (P. Brunner, R. Jmmoos, R. Keller, R. Kohlermann, R. Piller, R. Eberenz, R. Moll, E. Thöni, M. Ribi, C. Hockenjos, S. Buholzer, R. Schneeberger, T. Umiker, W. Bernegger, A. Ballmer, H.U. Jourdan, B. Fünfschilling, P. Tobler, B. Weishaupt, O. Stöcklin, M. Kamber, G. Gschwind, J. Andres, A. Jeitziner, D. Assolari, U. Kaufmann, A. Zimmermann, R. Graf, L. Ott, Ch. von Arx, E. Stauber, D. Müller, H. Lütolf, R. Meury, L. Schelble, G. Schaub, A. Spinnler, J . Halder, H. Portmann, E. Aeschlimann, P. Niklaus, K. Furler, R. Frei, A. Strasser, R. Greiner, M. Hunziker, R. Heeb, E. Nussbaumer, K. Lauper, A. Klein, U. Bischof, Th. Weller)
Eingereicht: 20. Januar 1994
Nr.: 1994-016
In vielen Städten Europas (Barcelona, Grenoble, München, Wien, Heidelberg, Minden, etc.) ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer selbständig, d.h. ohne Begleitpersonen Trams und Busse benützen können. Am 26. September 1993 haben nun auch die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger der Stadt Bem (gegen den Antrag des Stadtrates) beschlossen, dass 30 neuanzuschaffende Busse mit ausfahrbaren Rampen für den Transport von Fahrgästen mit Rollstühlen ausgerüstet werden sollen. Mehrkosten pro Bus: Fr. 12'200.--!
Im Kanton Basel-Landschaft und im Kanton Basel-Stadt wird darauf hingewiesen, dass dank dem Tixi (Behindertentransport) behindertengerechte Trams und Busse nicht nötig seien. Das Tixi ist zwar eine hervorragende Dienstleistung für Personen, die unselbständig sind; für andere, die gehbehindert oder im Rollstuhl sind und die Freizeit selber gestalten können, ist es leider keine Alternative. Wer als Rollstuhlfahrer in Basel jemanden treffen will, oder spontan eine Veranstaltung besuchen möchte, kann dies heute leider nicht tun, weil das Tixi zwei, drei Tage und im besten Fall einen Tag zuvor mit genauen Zeitangaben für die Hin- und Rückfahrt bestellt werden muss. Damit werden Behinderte in ihrer Bewegungsfreiheit in hohem Masse eingeschränkt, was wir Nichtbehinderten wohl kaum dulden würden.
Es darf nun davon ausgegangen werden, dass der öffentliche Verkehr für alle zur Verfügung stehen muss und es wohl kaum denkbar wäre, gewisse Gruppen der Bevölkerung von dessen Benützung auszuklammern.
Beispiele aus anderen Städten haben den Beweis erbracht, dass rollstuhlgängige Trams und Busse möglich sind. Der Hinweis, dass es sich bei den Rollstuhlfahrern nur um eine geringe Zahl von Personen handelt gilt nicht, weil ein erleichtertes Einsteigen in Trams und Busse mittels Rampen auch anderen Personen (siehe oben) nützlich ist.
Der Regierungsrat wird deshalb um Prüfung folgender Anliegen gebeten:
1. Neuanzuschaffende Busse und Trams, aber auch Modifizierungen und Umbauten derselben (Umbau auf "Sänften", etc.) sollen in Zukunft rollstuhlgängig und behindertengerecht sein.
2. Bei Neuanlagen und Umbauten von Haltestellen wird darauf geachtet, dass sie von Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern benützt werden können.
3. Es soll abgeklärt werden, wie durch den Bau kostengünstiger Rampen auf den Haltestellen der Linien 10 und 11 Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrern das selbständige Einsteigen in die "Sänften" ermöglicht werden kann.
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