v1990-136
Landrat / Parlament
Postulat von Ursula Bischof: Sanierung der Vorderen Frenke zwischen Bubendorf (Talhaus) und Hölstein
Geschäfte des Landrates || Hinweise und Erklärungen
Autor: Ursula Bischof, SP (F. Deppeler, R. Frei, Dr. U. Halder, M. Hunziker, U. Kaufmann, Dr. W. Klaus, Dr. A. Klein, W. Kunz, R. Laube, C. Perret, G. Schaub, L. Schelble, H. Schwob, A. Strasser Köhler)
Eingereicht: 28. Mai 1990
Nr.: 1990-136
Es ist mittlerweile unbestritten, dass Fliessgewässer naturgerecht gestaltet werden sollen, wie auch verschiedene Bestrebungen in unserem Kanton zeigen.
Der Zustand unserer Fliessgewässer sollte systematisch überprüft und Sanierungspläne sollten nach Dringlichkeit erstellt werden.
Besonders dringlich erscheint die Sanierung der Vorderen Frenke zwischen Bubendorf und Hölstein. Sie ist grösstenteils massiv verbaut und nach Hölstein sogar auf eine Betonrinne reduziert. Unterhalb der Station Talhaus verläuft sie in einem strukturarmen Normprofil: sie wird eingezwängt zwischen niedrigen Betonverkleidungen.
Die Einmündungen von Seitenbächen sind ebenfalls stark verbaut.
Durch viel zu hohe Niveauunterschiede (bis zu 3 m) wird die Wanderung und Ausbreitung zahlreicher im Wasser lebender Tiere verunmöglicht. Durch das Fehlen von verschiedenen Strukturen in Fluss-Sohle, Ufer und Böschung fehlen Unterstände für Fische und geeignete Lebensräume für Wasser-Kleintiere. Über weite Strecken konnte sich kein Ufergehölz entwickeln, wodurch Nistmöglichkeiten für brütende Vögel und Schlupfwinkel für Säugetiere fehlen.
Es ist zudem erwiesen, dass die Selbstreinigungskraft eines unverbauten oder naturgerecht gestalteten Fliessgewässers viel grösser ist als jene der verbauten.
Durch die Brüchigkeit der bestehenden Verbauung drängt sich ohnehin eine baldige Sanierung auf. In diesem Zusammenhang sollte auch geprüft werden, ob der abschnittsweise zu schmale Uferstreifen verbreitert werden kann. Die intensive Nutzung bis unmittelbar an die Böschungskante verhindert nicht nur die Entwicklung eines gut strukturierten Gehölzmantels, sondern birgt auch die Gefahr in sich, dass Wasserverunreinigungen durch abgeschwemmte Düngestoffe und Pestizide entstehen.
Ich ersuche die Regierung zu prüfen und zu berichten, mit welchen Massnahmen und in welchem Zeitraum erreicht werden kann, dass sich die Vordere Frenke zu einem naturnahen Fliessgewässer entwickeln und ihre natürlichen Eigenschaften wiedererlangen kann.
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