Tierwelt
Für die Zoologen erwecken die Vogelarten in der Gegend von Arisdorf am meisten Aufsehen. Eine ganze Reihe seltener Vogelarten sind hier beobachtet worden. Zwar sind einzelne - wie etwa die im Naturinventar 1985 noch aufgeführte Waldschnepfe (Gebiet Dumberg) - mittlerweile verschwunden. Im ‚Ornithologischen Inventar beider Basel' (OIB, 1996) sind folgende seltene Vogelarten für den Raum Arisdorf nachgewiesen:
Baumfalke, Dohle, Feldlerche, Graureiher (auf Horsten in Fichtenbeständen Bärenfels und Ramschberg), Hohltaube, Kleinspecht, Mittelspecht (bei alten Eichen im Bärenfels, gesamtschweizerisch noch 250-300 Brutpaare), Pirol (Dumberg, Eileten), Rotkopfwürger (Lebensraum Hochstammobstgärten), Schwarzspecht (Dumberg, Eileten), Sumpfrohrsänger (Violenbach), Wasseramsel (Bodmatt) und Wendehals. Der Rotrückenwürger, früher im Gebiet Flüeberg heimisch, ist verschwunden. Gehalten haben sich aber einige Brutpaare des Rotkopfwürgers. Nach dem OIB, 1996, leben im Gebiet Arisdorf rund 30% aller schweizerischen Brutpaare dieser vom Aussterben bedrohten Vogelart (gesamtschweizerisch weniger als 50 Brutpaare). Das ist eine Bestandesgrösse von internationaler Bedeutung - der Rotkopfwürger ist in ganz Mitteleuropa vom Aussterben bedroht. Um den Brutvogelbestand zu erhalten, ist das Bewahren der Hochstammobstbäume, die ohne Chemieeinsatz gepflegt werden sollten, von zentraler Bedeutung. Flankierend dazu wird ein zeitlich koordiniertes Mähen der Wiesen empfohlen. Für die Wirtschaft von Arisdorf könnte das Vorkommen seltener Vogelarten eine Chance bieten. So könnten ornithologische Führungen angeboten werden. Dies würde einen qualitativen Tourismus fördern.
Bedeutsam sind in Arisdorf, vor allem dank der vielen stehenden Gewässer, die Amphibienvorkommen. Die Weiher und Bachläufe bieten einer grossen Zahl teilweise geschützter Amphibien wie Bergmolchen, Erdkröten, Fadenmolchen, Feuersalamander, Geburtshelferkröten, Gelbbauchunken, Grasfröschen etc. einen Lebensraum, ebenso wie Bachforellen und Karpfen.
Auch einige Reptilien sind im Arisdörfer Bann zu finden: Blindschleiche und Schlingnatter, im Gebiet Schöffleten leben in alten Trockenmauern Mauer- und Zauneidechsen. In den Steilwänden der Mergelgrube im Langebuen brüten Insekten. Viele Tag- und Nachtfalter lassen sich vor allem in Gärten und Wiesen beobachten. Seltene Insekten sind unter vielen anderen auch die ‚Rote Waldameise', Grosslibellen und Widderchen.
Bei den Säugetieren finden sich Fuchs, Marderarten, Reh und Wildschwein als typische Vertreter der Wildfauna, nebst diversen Mausarten. Der Iltis hingegen soll fehlen (Naturinventar, 1985). Zu den Säugetieren sind auch Hunde, Katzen, Pferde, Rindvieh, Schafe, Schweine und Ziegen zu rechnen, die den Alltag mancher Menschen in Arisdorf begleiten.
Der Autobahnbau hat für die Tierwelt positive und negative Auswirkungen gebracht. Negativ war das Zerschneiden von Territorien, insbesondere für Säugetiere, Amphibien und einige ungeflügelte Insektenarten; im geringeren Mass auch für Vögel. Gerade aber für Kleinsäuger, Insekten und Vögel brachte die Anpflanzung von Hecken auch positive Auswirkungen.