Psychiatrischer Dienst hilft immer mehr Abhängigen
14.07.2010
Zwei Jahre nach dem Leistungsausbau des Psychiatrischen Dienstes für Abhängigkeitserkrankungen (PDA) im Alkoholbereich ist die Zahl der Patientinnen und Patienten stark gestiegen. Von geschätzten 19'000 Alkoholabhängigen in Baselland sind allerdings nur etwa fünf Prozent in Behandlung.
Sollen Alkohol- und andere suchtkranke Menschen wirkungsvoll behandelt werden, verspricht eine umfassende interdisziplinäre Betreuung durch medizinische, psychiatrische und Fachkräfte aus der Sozialarbeit die besten Erfolge. Nötig ist auch eine gute Zusammenarbeit von Hausärzten, Spitälern und anderer Institutionen.
Mehrere Disziplinen unter einem Dach
Den Psychiatrischen Dienst für Abhängigkeitserkrankungen (PDA) Baselland gibt es unter diesem Namen seit zwei Jahren. Bereits Anfang 2008 erweiterte er seinen Leistungsauftrag auf legale Substanzen, vor allem auf Alkohol. Die Leistungen der Beratungsstelle für Alkohol- und andere Suchtprobleme (BfA) wurden 2008 zu einem grossen Teil von der damaligen Drogenberatung Baselland (DBL) übernommen und zu einer umfassenden Suchthilfeinstitution unter ärztlicher Leitung ausgebaut, die heute 38 Mitarbeitende zählt. Zu ihnen gehören Ärztinnen, Psychologen, Pflegerinnen und Sozialarbeiter. Betraut mit Aufgaben der Alkohol- und Suchtberatung wurde damals auch das Blaue Kreuz, welches vom Kanton Basel-Landschaft einen Leistungsauftrag erfüllt.
Den Psychiatrischen Dienst für Abhängigkeitserkrankungen (PDA) Baselland gibt es unter diesem Namen seit zwei Jahren. Bereits Anfang 2008 erweiterte er seinen Leistungsauftrag auf legale Substanzen, vor allem auf Alkohol. Die Leistungen der Beratungsstelle für Alkohol- und andere Suchtprobleme (BfA) wurden 2008 zu einem grossen Teil von der damaligen Drogenberatung Baselland (DBL) übernommen und zu einer umfassenden Suchthilfeinstitution unter ärztlicher Leitung ausgebaut, die heute 38 Mitarbeitende zählt. Zu ihnen gehören Ärztinnen, Psychologen, Pflegerinnen und Sozialarbeiter. Betraut mit Aufgaben der Alkohol- und Suchtberatung wurde damals auch das Blaue Kreuz, welches vom Kanton Basel-Landschaft einen Leistungsauftrag erfüllt.
Der PDA ist Teil der Kantonalen Psychiatrischen Diensten (KPD) und führt Beratungsstellen in Liestal, Reinach, Münchenstein, Laufen, Allschwil und Binningen. Zudem leisten die PDA-Fachleute Konsiliardienste in den Kantonsspitälern Liestal und Bruderholz. Das Angebot umfasst Einzel-, Familien- und Gruppentherapien, Hilfe bei Krisensituationen, Abklärungen und Begutachtungen, Hilfe bei Problemen mit Arbeit, Wohnung und Finanzen und andere Leistungen mehr.
Zahl der Fälle stark gestiegen
Das Fazit der bisherigen Arbeit: die Zahl der vom PDA behandelten Fälle ist 2009 um sechs Prozent auf 1825 gestiegen (siehe Grafik). Bei den Alkoholabhängigen ist die Zahl der Fälle um 193 auf 481 geklettert. Diese starke Zunahme um 67 Prozent in einem Jahr hat vor allem damit zu tun, dass der PDA als Anlaufstelle für Beratung und Therapie immer stärker wahrgenommen wird. Die Zahlen steigen weiter. "Wir rechnen für den Kanton Baselland mit rund 19'000 alkoholabhängigen Personen", sagt Claudine Aeschbach, Leitende Ärztin des PDA. "Davon sind aber nur etwa fünf Prozent in Behandlung, die Hälfte davon beim PDA".
Stabilisert hat sich die Fallzahl bei den Opiaten (z.B. Heroin), wobei sie letztes Jahr erstmals seit 2005 unter 500 gesunken ist. Im Gegensatz dazu ist die Zahl der Cannabis-Fälle um fast einen Drittel auf 224 gestiegen. Leicht gesunken auf 129 ist die Zahl der Kokain-Patienten. Je bekannter der PDA bei Ärzten, Spitälern, anderen Anlaufstellen oder direkt bei den Abhängigen ist, desto stärker steigt die Zahl der Hilfesuchenden: im letzten Jahr verbuchte der PDA allein bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 18 Jahre 78 neue Patienten, bei den Erwachsenen waren es 383. Und die Zahlen steigen weiter: Allein in diesem Jahr sind bisher 460 Personen in den PDA eingetreten.
Risikoarmer Suchtmittelkonsum angestrebt
Der Erfolg von Behandlungen und Therapien des PDA lässt sich nicht einfach an lebenslanger Abstinenz messen. Es ist schon einiges gewonnen, wenn Suchtmittel risikoarm konsumiert werden, etwa beim Alkohol. Rund ein Drittel der Patientinnen und Patienten beenden die Therapie innerhalb eines Jahres beim PDA. Von diesem Drittel benötigen rund 35 Prozent keine Behandlung mehr, weitere 18 Prozent wechseln in eine stationäre Institution, und etwa 15 Prozent ziehen aus dem Kanton weg. Rund zwei Drittel der Patienten bleiben auch nach einem Jahr noch in Behandlung, was als gutes Zeichen gewertet werden darf.
Weitere Infos unter
www.kpd.ch
Auskünfte:
Dr. med. Claudine Aeschbach, Leitende Ärztin Psychiatrischer Dienst für Abhängigkeitserkrankungen Basel-Landschaft, Telefon 061 927 75 80, E-Mail:
[email protected]