Immer mehr Baselbieter Kinder sind geimpft

29.04.2010
Zwischen 2005 und 2008 hat sich der Anteil Kinder und Jugendlicher weiter erhöht, die sich haben impfen lassen. Das zeigt die neueste Impfstudie. Die Durchimpfungsrate erreicht für Kleinkinder bis zu 98 Prozent. Gegen Masern sind heute rund 92 Prozent der Kleinkinder geimpft. Die Impfraten können noch weiter gesteigert werden.

Die Bereitschaft der Eltern, ihre Kinder impfen zu lassen, ist im Kanton Basel-Landschaft hoch. Die Durchimpfungsraten bei Kleinkindern (24 bis 35 Monate), bei Achtjährigen und bei den 16-jährigen Jugendlichen konnten 2008 gegenüber der Erhebung aus den Jahren 2005 sowie 2000/2001 gesteigert werden, wie die neueste Impfstudie zeigt.

Deutlich gestiegen ist das Impfniveau für Diphterie, Wundstarrkrampf, Keuchhusten, Kinderlähmung und Hämophilus bei Klein- und achtjährigen Kindern. Bei den Kleinkindern erreichte die Impfrate für drei Dosen dieser Impfungen 96,1 bis 97,9 Prozent und bei vier Dosen 90 bis 90,8 Prozent. Bei Jugendlichen ist die Durchimpfungsrate bei der ersten Dosis gegen Hepatitis B signifikant höher als im Jahre 2005.

Mehr als 92 Prozent gegen Masern geimpft
Die Durchimpfungsraten für Masern, Mumps und Röteln hat sich von 2005 bis 2008 ebenfalls deutlich erhöht. Gegen Masern sind 91 bis 92,3 Prozent der Kinder und Jugendlichen aller Alterklassen mit einer ersten Dosis geimpft. Für die zweite Dosis liegt die Impfrate für Kleinkinder bei 83,8 Prozent, bei den Achtjährigen bei 82,5 und bei den Jugendlichen bei 76,8 Prozent. Alle Kinder sollten laut dem schweizerischem Impfplan bis zum zweiten Lebensjahr mit zwei Dosen gegen Masern, Mumps und Röteln geimpft worden sein.

Um die Masern in der Schweiz vollständig auszurotten, müssten 95 Prozent der Kinder mit zwei Impfungen geschützt sein. Dieses Ziel ist noch nicht erreicht, rückt aber näher. Entsprechend hat die Schweiz zur Europäischen Impfwoche vom 24. April bis 1. Mai 2010 den Slogan formuliert: "Eine Welt ohne Masern ist möglich. Tragen Sie dazu bei".

Gründe für höhere Impfbereitschaft
Zur hohen Durchimpfungsrate im Baselbiet beigetragen haben vermutlich die Impfkampagnen des Bundesamtes für Gesundheit, das Impfangebot der Kinderärzte sowie Hausärztinnen und Hausärzte sowie die Schulgesundheitsschwester des Kantons, welche die Impfungen gegen Hepatitis B und Gebärmutterhalskrebs (HPV) direkt an den Schulen verabreicht. Aber auch die Sensibilisierung der Bevölkerung durch die Masernwelle 2007/2008 dürfte die Impfrate gesteigert haben, ebenso die Verfügbarkeit von Kombinationsimpfstoffen, mit denen mehrere Impfungen aufs Mal verabreicht werden können.

Gebärmutterhalskrebs: Mehr als 60 Prozent wollen Impfung
Die neu seit 2007/2008 erhältliche kostenlose Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs für Mädchen wurde zum Erhebungszeitpunkt der Impfstudie 2008 erst von 8,2 Prozent der 16-jährigen beansprucht. Im Schuljahr 2008/2009 nahmen bereits 60 Prozent der Mädchen im Kanton Basel-Landschaft das Impfangebot über die Schulen (7. Klasse) wahr. Hinzu kommen die Impfungen durch die Arztpraxen. Bis Ende Dezember 2009 lag die Durchimpfungsrate aller 11- bis 19-jährigen Mädchen im Kanton bei 35,4 Prozent.

Hohe Beteiligung an Impfstudie
Grundlage der Impfstudie 2008 ist eine repräsentative Erhebung über die Durchimpfungsrate bei ausgewählten Kindern in 40 Gemeinden des Kantons Basel-Landschaft. Befragt wurden die Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 24 und 35 Monaten, von acht und 16 Jahren. An der Studie haben sich bei der Gruppe der Kleinkinder 88,3 Prozent der Eltern beteiligt; bei den achtjährigen waren es 87,7 Prozent, bei den 16-jährigen 83,4 Prozent. Bei den Kleinkindern lag die Beteiligung höher als bei der letzten Studie 2005 (82,1 %). Bei den anderen beiden Altersklassen war sie etwas tiefer. Die Impfstudie ist eine Gemeinschaftsarbeit des Instituts für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Zürich und der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft.

> Impfstudie Baselland 2010 [PDF]
> Grafik: Anteil Kleinkinder aus BL, die gegen Masern geimpft sind  [PDF]

Auskünfte:
Dominik Schorr, Kantonsarzt, Telefon 061 552 59 10, E-Mail: [email protected]
www.gesundheitsfoerderung.bl.ch

Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft, Informationsdienst

Liestal, 29. April 2010