7. Tagung Alter, Leitbild «Älter werden – gemeinsam gestalten»

18.09.2019

Sicher hin und heim

Wie komplex die Ansprüche an den öffentlichen Raum sind, machte die 7. Tagung Alter «sicher hin und heim», Mobilität & Verkehrssicherheit, deutlich. Um dieser Komplexität einigermassen gerecht zu werden, müssen möglichst alle Benützerinnen und Benützer des öffentlichen Raums von Beginn an in die Gestaltung miteinbezogen werden. 

Regierungsrat Thomas Weber eröffnete am 18. September bereits die 7. Tagung Alter, die er als echten «Publikumserfolg» wahrnimmt. Wieder fanden gegen 100 Personen den Weg nach Liestal – vorwiegend Vertreterinnen und Vertreter von Baselbieter Gemeinden – um sich über Mobilität und Verkehrssicherheit im Alter informieren zu lassen. Weber betonte denn auch, dass Mobilität im Versorgungskonzept der Gemeinden eine zentrale Rolle spielen müsse. 

Die Chefin der Verkehrspolizei Baselland, Stephanie Eymann, räumte gleich zu Beginn ihres Referats ein, dass von älteren Menschen verursachte Verkehrsunfälle stets auch zu politischem Druck führten. Das Thema werde sich noch akzentuieren, rein auf Grund der demographischen Entwicklung. Die Polizei setze primär auf Prävention und ermutigt die Gemeinden, auch heikle Themen, wie etwa die Zunahme von E-Bikes in ländlichen Gebieten, anzusprechen. 

Die Vertreterin der Organisation «Fussverkehr Schweiz», Jenny Leuba, zeigte an praktischen Beispielen auf, wie der öffentliche Raum für Zufussgehende möglichst benutzerfreundlich gestaltet werden kann. Es gehe darum, die Fusswege als Netz zu denken, analog dem Velonetz. Hier und da ein Bänklein hinzustellen reiche nicht. 

Alle Referierenden waren sich in einem Punkt einig: Patentrezepte gibt es keine. Denn die Ansprüche an den öffentlichen Raum sind derart vielfältig, dass nur individuelle Lösungen möglich sind. Zentral sei die Partizipation, der Einbezug von möglichst vielen Akteurinnen und Akteuren mit ihren spezifischen Bedürfnissen. Und dazu gehörten Insbesondere auch die älteren Menschen. Oder wie es Barbara Fischer, Ex-Gemeindeverwalterin Arlesheim, auf den Punkt brachte: «Wie es ist, alt zu sein, wissen nur Betroffene.» 

Die abschliessende Podiumsdiskussion warf erneut ein Licht auf die Komplexität des gewählten Themas – etwa am Beispiel Begegnungszonen. Sind sie Fluch oder Segen für alte Menschen? Im gemischten Langsamverkehr sind die Regeln verwischt. Das könne ältere Menschen zwar verunsichern, andererseits schärfe das die Aufmerksamkeit. Marc Joset von der Interessengemeinschaft Seniorinnen und Senioren Baselland resümierte: «Eine Mischzone ist gar nicht schlecht, sie macht bewusst, dass man eigentlich nirgends sicher ist.» 

> Programm der 7. Tagung Alter

Für Rückfragen:
Gabriele Marty, Abteilungsleiterin Alter, Amt für Gesundheit, VGD, 061 552 59 56 (heute bis 17 Uhr; morgen Donnerstag ganztags erreichbar)