Naturschutzgebiete
Als besondere, charakteristische Naturwerte weist das Baselbiet naturnahe Wälder (Eichenwälder, Kalk-Buchenwälder) sowie Trockenstandorte auf (Magerwiesen und Felsstandorte). Ein weiteres "Markenzeichen" sind die Hochstamm-Bestände, welche in den letzten 40 Jahren allerdings stark gelichtet und flächenmässig reduziert wurden. Bei den restlichen Objekten handelt es sich um Spezialstandorte (Weiher, Gruben, Hecken, Geotope etc.). National bedeutsam sind im Baselbiet insbesondere Trockenwiesen und -weiden (39) sowie einige Amphibienlaichgebiete (11). Die geschützten Flächen verteilen sich über den ganzen Kanton mit einem Schwerpunkt im Kettenjura.
In der Regel erfolgt die Unterschutzstellung unbefristet durch einen Regierungsratsbeschluss (Aufnahme der Objekte ins Inventar der geschützten Naturobjekte des Kantons Basel-Landschaft). Gleichzeitig erlässt der Regierungsrat die zugehörige Schutzverordnung. Nur wenige Objekte sind vertraglich geschützt (Vertragsdauer mindestens 25 Jahre). Ende 2011 waren rund 165 Naturobjekte kantonal geschützt. Ihre Fläche umfasst rund 4'050 ha, was 7,8% der Kantonsfläche entspricht.
Mit Bewirtschaftungsvereinbarungen und Aufträgen wird die Pflege der Naturschutzgebiete sichergestellt. Grundlage dazu bilden in der Regel objektspezifische Pflegepläne. Pflege und Unterhalt sind nötig, um die Qualität der Gebiete zu erhalten und zu verbessern. In den drei Naturschutzgebieten "Reinacherheide", "Tal" und "Wildenstein" sorgt der Naturschutzdienst für die Öffentlichkeitsarbeit und die Beaufsichtigung.
Als Kernbiotope sollen Naturschutzgebiete nicht nur das langfristige Überleben der Populationen seltener und geschützter Arten sicherstellen, sondern gleichzeitig auch als Ausbreitungszentren für die Wiederbesiedlung der Landschaft dienen.
Naturschutzgebiete zeichnen sich auch durch einen hohen Naturerlebniswert aus. Damit diese Erlebniswerte weiterhin gewährleistet bleiben, wird mit geeigneten Massnahmen eine gezielte Besucherlenkung angestrebt. In Naturschutzgebieten mit höheren Besucherzahlen orientieren Informationstafeln an den Eingängen die Besucher und Besucherinnen über die spezifischen Naturwerte des betreffenden Naturschutzgebietes sowie über die geltenden Schutzvorschriften. Damit wird eine Beeinträchtigung der Naturschutzgebiete durch einen zu hohen Erholungsdruck vermieden.