Testimonial 47: Ich werde einmal Chef!

Austrittsjahr 2007
«Ich habe während der Massnahme immer gesagt, ich werde einmal Chef! Ich wollte selber Verantwortung übernehmen und tragen. Ich hatte da gewisse Mühen mit Autoritäten!
Nach der Massnahme begab ich mich in ein nächstes, extrem strukturiertes Angebot der Schweiz: Ich absolvierte die Füsilier-Rekrutenschule. Gefolgt von Unteroffiziersschule und Offiziersschule. So führte ich bald einmal meinen Füsilierzug mit gut 30 Soldaten. Es war mir also ernst mit dem Thema «Verantwortung übernehmen».
Danach widmete ich mich meiner beruflichen Weiterbildung und Laufbahn. Ich absolvierte die Ausbildung zum Vorarbeiter, danach die Bauleiterschule sowie anschliessend die Projektleiterschule Fachrichtung Betriebswirtschaft. Ich führte in grossen Bauunternehmungen bis zu 70 Mitarbeitende. Das war eine riesige Herausforderung, zum Teil auch stark belastend.
Die Therapieangebote, die ich auf dem Arxhof zuerst sehr widerwillig und boykottierend besucht hatte, waren plötzlich nützlich. Ich hatte sehr viel über mich selber gelernt und erfahren, und realisierte nun als Vorgesetzter, dass ich über zahlreiche Instrumente verfügte, um mit Stress umzugehen.
Seit zwei Jahren habe ich meine eigene Unternehmung. Ich fördere meine Mitarbeitenden, zahle überdurchschnittlich gute Löhne, kann mich voll auf sie verlassen und schätze das gute Klima. Ich habe gelernt, den Mitarbeitern Freiräume zu geben. So banal wie es tönt, es war immer ein «Vormachen», «Mitmachen» und «Machen lassen».