Testimonial 34: Der Negativ-Rekord!

Austrittsjahr: 2008
«Ich treffe mich heute noch mit Kollegen aus der Zeit des Arxhofs. In den Gesprächen kommt dann immer wieder die Aussage: «Es war doch nicht so schlecht im Arxhof!» Wir haben uns alle sehr unterschiedlich weiterentwickelt. Unsere Basis ist die gemeinsame Zeit in der Massnahme und der Erfolg, dass man es geschafft hat.
Ich habe in der Massnahme sicher einen Rekord aufgestellt! Es ist aber eher ein Negativ-Rekord. Ich bin nicht stolz darauf. In 4 Jahren Massnahme war ich 28 Mal im Untersuchungsgefängnis. Meistens, weil ich aufgrund von Provokationen und Ungerechtigkeiten eskaliert bin. Das ganze Setting in der Massnahme war für mich sehr anstrengend.
Nach dem 28. Untersuchungsgefängnisaufenthalt wurde die Massnahme abgebrochen. Sie war sowieso beinahe fertig. Das bedeutete, dass ich nicht ordentlich entlassen wurde. Ich konnte mich nicht von den anderen Eingewiesenen und Mitarbeitenden verabschieden. Ich wurde sofort ins nächste Gefängnis in meinem Heimatkanton transportiert. Das machte mich traurig und wütend.
In Freiheit habe ich dann noch eine zweite Ausbildung zum Fachmann Gesundheit absolviert. Seither arbeite ich in Heimen. Im Moment mit Demenzpatienten. Ich verstehe die Menschen in den Heimen sehr gut, da ich selber über ausreichende Heimerfahrungen verfüge. Es ist mir wichtig, dass ich Menschen helfen kann, ich bin sozial sehr engagiert. Und ich gelte als ruhiger und ausgeglichener Mitarbeiter. Es gibt keinen Grund mehr zum Eskalieren!»