Testimonial 29: Kettenriss und Platten

Austrittsjahr: 2018
«Das dreitägige Pfingstlager führte uns 8 Bewohner des Pavillons C Richtung Bern – mit dem Velo! Ich liebte Velofahren, war mir das auch gewohnt. Andere hatten da mehr Mühe, Muskelkater oder Probleme mit dem Sattel… und natürlich hatten wir auch zwei defekte Velos: eine Kette riss und ein neuer Schlauch musste besorgt werden.
Irgendwie schafften wir es dann doch noch. Wir übernachteten auf einem Bauernhof und schliefen im Heu. Das Wetter war für Pfingsten erstaunlich schön. Da genossen wir zwei angenehme Grillabende und spielten Fussball oder Karten. Am letzten Tag regnete es und so verbrachten wir den Abschlusstag im Erlebnisbad Bernaqua. Die Rückreise per Velo blieb uns erspart. Wir wurden mit den Autos abgeholt.
Diese gemeinsamen Momente weg vom Arxhof, weg von den immer gleichen 4 Wänden waren extrem wichtig. Wir fühlten uns frei, «normal» und hatten Spass. Zurück auf dem Hof fiel ich dann immer zuerst in ein Loch und fühlte mich wieder «gefangen», einsam und am Ende der Welt.
Ich bin so froh, dass ich die Massnahme durchgezogen habe. Ich ging nie auf Flucht, Aufenthalte im Gefängnis gab es aber schon auch. Heute habe ich mein Leben im Griff, es gibt keinen Rückfall. Jetzt habe ich eine eigene Familie, die ist mir sehr wichtig. Dank der Hilfe und Familientherapie des Arxhofs habe ich auch wieder Kontakt zu meinen Eltern. Vor der Massnahme hatten wir nur Streit, wir schrien einander immer an, gingen einander aus dem Weg. Schön, dass unsere Tochter Grosseltern hat.»