Testimonial 18: Ich bin sehr stolz auf dieses «Baby»!

Testimonial 18: Ich bin sehr stolz auf dieses «Baby»!
Bild Legende:

Austrittsjahr: 1994

Vor der Massnahme:
«Meine Kindheit war sehr gewalttätig und es fehlte an Liebe und Aufmerksamkeit. Mit ca. 13 Jahren kam ich zum Fussball und das war für mich damals eine Ersatzfamilie. Ich war sehr gut und spielte bis 20 in der 2. Liga. In dieser Zeit ging meine langjährig erste grosse Liebe in die Brüche und ich kam in Kontakt mit Heroin. Es war meine Droge und ich war vom ersten Moment davon angetan … und es ging nicht lange bis ich abhängig war. Wieder fand ich einen Familienersatz. Ich war sehr bekannt in der Szene, und das hat mir sehr gefallen. Natürlich war es eine Frage der Zeit bis ich verhaftet wurde und für 7 Monate in Einzelhaft kam bis zur Verurteilung.»

Nach der Massnahme:
«Wir waren in unserem Pavillon eine sehr interessante und interessierte Gruppe von Bewohnern und zwei Sozialarbeitern. Nach vielen Diskussionen über unsere Sucht und unser Leben haben wir beschlossen, eine Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen. Daraus ist dann ein Verein entstanden. Diesen Verein nannten wir «Verein Abri» und wir wollten den Ex-Arxhöflern eine Wohngemeinschaft mit Struktur und Schutz bieten. Der Verein arbeitete mit dem Arxhof zusammen und ich wurde vom Verein angestellt. Nach der Auflösung vom Platzspitz begann sich der Letten zu formieren und die Kantone hatten mit den vielen Süchtigen ein Problem. Die Stadt Liestal hat dann von unserem Verein gehört, und der Gassenarbeiter konnte uns ein Wohnheim vermitteln. So entstand das Wohnheim Erzenberg in Liestal, am Anfang noch mit 6 Bewohnern und 4 Betreuenden.

Heute, nach über 26 Jahren, ist es ein Wohnheim mit 14 Mitarbeitenden und 35 Bewohnerinnen und Bewohnern. Ich bin sehr stolz auf dieses Baby.»

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