Testimonial 11: Immer die gleiche Frage: Warum?

Austrittsjahr: 2017
«Als ich auf den Arxhof kam, hatte ich keine Ahnung, was auf mich zukommen würde! Vom ersten Moment an war ich stur, wütend und machte nicht mit. Ich redete kaum mit jemanden, ausser mit wenigen Bewohnern.
Nach unzähligen Gruppengesprächen, Grossgruppensitzungen, Gesprächen mit Pädagogen und Konsequenzen öffnete ich mich sehr langsam und spät. Erst nach etwa 1.5 Jahren schaffte ich es, etwas Vertrauen zu fassen. Ich war oft in meinem Zimmer, alleine, und dachte viel über meine Vergangenheit nach und stellte mir die immer wiederkehrende Frage «Warum?»! Es fiel mir schwer, an mir zu arbeiten.
Auch die Ausbildungszeit war für mich sehr schwierig! Nach viel Arbeit an und mit mir wurde mir klar, ICH bin das Problem, nicht die Welt, nicht die Behörden! Und von da an fing ich an, Veränderung zuzulassen und mitzumachen. Da wurden die Noten in der Berufsschule plötzlich gut und das Verhältnis zur Familie verbesserte sich…
Als ich in der Aussenwohngruppe war, habe ich meine jetzige Frau kennengelernt. Da merkte ich, dass die Zeit auf dem Arxhof gar nicht so falsch war!.
Heute kann ich sagen, dass ich dank der schweren Zeit nun umso mehr schätze, wo ich heute stehe. Ich hätte zum Beispiel nie eine Lehre abgeschlossen, weil ich es einfach nicht wichtig fand! Für vieles bin ich sehr dankbar.
Ich bin 26 Jahre alt, komme aus St.Gallen und wohne mit meiner Ehefrau, unserem Sohn und einem zweiten Kind in froher Erwartung im Aargau. Meine Lehre habe ich als Koch EBA abgeschlossen. Wegen Corona bin ich aktuell zuhause!»