Testimonial 16: Eine schwer zu öffnende Türe

Kurz vor Massnahmenende
«Meine Massnahme ist in wenigen Monaten vorbei. Der entscheidende Tag rückt immer näher. Ich sehe mit gemischten Gefühlen diesem Abschluss entgegen…
Ich bin Lernender im Metallbau. Ich plane eine Abschlussarbeit, die symbolischen Wert hat und wie eine Skulptur in der Landschaft stehen wird. Es handelt sich um eine «Tür», die am Ende der Massnahme steht, und die nicht jeder Bewohner durchschreiten wird. Wer sie durchschreitet, steht vor einem Neustart in der Gesellschaft. Auf der einen Seite, der Massnahme zugeneigt, ist die Tür rostig. Eine rostige Sprosse ist in der Mitte angebracht und der obere Teil der Tür trägt einen Chromstahlspiegel, der verkratzt ist.
Auf der anderen Seite der Türe, die die Freiheit und den Neustart darstellt, ist die Türe mit der Farbe der Hoffnung, also grün, lackiert, und der Chromstahlspiegel scheint klar.
Die Türe sollte am idealsten am Ende des neu gestalteten Erlebnispfades stehen, leicht erhöht. Ein steiniger, unebener Weg führt durch die Massnahme der Tür entgegen. Der Weg hat durchaus auch angenehmere, schönere Wegabschnitte. Am Ende der Massnahme kommt jedoch die grosse Hürde, das Ziel, eine schwer zu öffnende Türe. Das alte delinquente Leben lässt du hinter dir, Rost, trübe Sicht, Zerfall. Wenn du es geschafft hast, die Türe zu öffnen, beginnt endlich das neue Leben!
Ich bin am Öffnen der Türe…»