Webartikel vom 27.09.2023, Beschäftigung 2021

Zahl der Beschäftigten überdurchschnittlich gewachsen

Das Baselbiet zählte Ende 2021 rund 155'100 Beschäftigte in 19'700 Arbeitsstätten. Im Vergleich zu 2020 ist das ein Plus von 1,8%, was der stärksten Zunahme seit 2014 entspricht. Der Vergleich über zehn Jahre zeigt grosse Unterschiede in der Entwicklung einzelner Branchen und Gemeinden.

Nachdem im Jahr 2020 die Zahl der Beschäftigten im Baselbiet aufgrund des Pandemieausbruchs stagnierte, hat sich die Beschäftigung per Ende 2021 wieder deutlich um 1,8% erhöht. Das ist die stärkste Zunahme seit 2014. In der Gesamtschweiz ist das Wachstum 2021 mit 2,4% sogar das höchste seit 2012, womit der Beschäftigungsrückgang im Jahr 2020 mehr als ausgeglichen wurde.

Insgesamt wurden Ende 2021 im Baselbiet rund 155’100 Beschäftigte gezählt. In Vollzeitpensen umgerechnet liegt die Beschäftigung bei 120’800 Vollzeitäquivalenten. Daraus resultiert ein durchschnittlicher Beschäftigungsgrad von 78%, wobei es deutliche geschlechterspezifische Unterschiede gibt. Bei den Männern liegt das Pensum im Schnitt bei 87%, während es bei den Frauen 66% beträgt. Von den 155’100 Beschäftigten sind 43% weiblich.

Dienstleistungssektor gewinnt weiter an Gewicht

Schon seit Längerem entstehen die meisten neuen Arbeitsplätze in Dienstleistungsbranchen (3. Sektor). Diese sogenannte Tertiärisierung der Wirtschaft hielt auch in den vergangenen zehn Jahren an. 2021 zählte der Dienstleistungssektor 12% mehr Beschäftigte als 2011. In der Industrie (2. Sektor) sind es lediglich 2% mehr Beschäftigte, während in der Landwirtschaft (1. Sektor) ein deutlicher Rückgang verzeichnet wurde (–10%). Damit arbeiten im Baselbiet inzwischen 72% der Beschäftigten im Dienstleistungssektor. Schweizweit gesehen ist dieser Anteil mit 77% noch etwas höher.

Ein detaillierterer Blick auf einzelne Wirtschaftszweige zeigt, dass zwischen 2011 und 2021 in der industriellen Warenherstellung rund 1'500 und damit besonders viele Arbeitsplätze verloren gingen. Auch der Bereich Handel und Logistik verzeichnete eine deutliche Reduktion um beinahe 1’300 Beschäftigte. Prozentual gesehen ist das Gastgewerbe am deutlichsten geschrumpft (–9%). Grösste Wachstumstreiber sind das Gesundheits- und Sozialwesen (+4'200 Beschäftigte), der Bildungs- und Verwaltungsbereich (+3'100) sowie diverse andere Dienstleistungen, z.B. Reinigungsdienste (+1'100), Personalverleih (+1'000) oder Architektur-/Ingenieurbüros (+1'000). Im Industriesektor ist das Baugewerbe am stärksten gewachsen (+1'900).

Allschwil hat grössten Beschäftigungszuwachs

Im Total hat sich die Zahl der Baselbieter Beschäftigten zwischen 2011 und 2021 um insgesamt 12'200 erhöht. Dies entspricht einem Wachstum von 8,5%. Die grösste absolute Zunahme mit über 3'000 zusätzlichen Beschäftigten seit 2011 verzeichnete die Gemeinde Allschwil (+31%). Auch in den Gemeinden Liestal, Pratteln und Münchenstein liegt der Beschäftigungszuwachs bei über 1’000. Damit zählt der Kantonshauptort weiterhin die meisten Beschäftigten. In 28 Gemeinden ist die Beschäftigung hingegen zurückgegangen – besonders deutlich in Binningen mit einem Rückgang von über 1'000 Beschäftigten (–19%). Auch in Waldenburg und der Nachbargemeinde Oberdorf sind zusammen seit 2011 beinahe 500 Arbeitsplätze verloren gegangen.

Die Hälfte der Arbeitsstätten haben nur eine beschäftigte Person

Die 155‘100 Beschäftigten verrichteten 2021 ihre Arbeit in insgesamt 19‘700 Arbeitsstätten – das sind 7,4% Arbeitsstätten mehr als vor zehn Jahren. Eine durchschnittliche Arbeitsstätte zählt somit rund 8 Beschäftigte. Jedoch arbeitet in beinahe der Hälfte der Arbeitsstätten (48%) lediglich eine Person. Weitere 38% beschäftigen zwischen 2 und 9 Personen. Die restlichen 14% der Arbeitsstätten zählen zehn oder mehr Beschäftigte und vereinen aufgrund ihrer Grösse die Mehrheit aller Beschäftigten (75%). In 55 der 19'700 Arbeitsstätten im Kanton arbeiten 250 oder mehr Beschäftigte. Sie gelten damit als Grossunternehmen und zählen insgesamt mehr als 25'000 Angestellte, was 16% aller Arbeitsplätze im Kanton entspricht.

Im Jahr 2021 war rund die Hälfte der Arbeitsstätten (46%) rechtlich als Einzelfirma organisiert. Ebenfalls häufige Rechtsformen sind die Aktiengesellschaft (20%) sowie zunehmend die GmbH, welche 2011 noch 14% der Arbeitsstätten ausmachte und nun ebenfalls bei einem Anteil von 20% liegt. Andere privatrechtliche Unternehmensformen machen 8% aus. Die verbleibenden 5% der Arbeitsstätten sind öffentlich-rechtlich organisiert.

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