Webartikel vom 22.09.2021, Tourismus 2021

Internationale Gäste fehlen weiterhin

Der Tourismus ist im besonderen Masse von der Coronakrise betroffen. Zwar lag die Zahl der inländischen Gäste im Baselbiet zuletzt nur noch knapp unter dem Niveau vor der Pandemie. Ausländische Gäste, insbesondere von ausserhalb Europas, fehlen jedoch weiterhin.

Gemäss den neusten Zahlen für den Juli 2021 konnten in den Baselbieter Hotelbetrieben 19'000 Logiernächte verbucht werden. Das sind 26% mehr Übernachtungen als im Juli 2020. Damit wurde der bisher höchste Wert erreicht seit Beginn der Pandemie. Dennoch liegen die Zahlen weiterhin deutlich unter dem üblichen Niveau. Vor der Pandemie wurden im Juli 2019 noch 28'500 Logiernächte gezählt, also 50% mehr als im Juli des aktuellen Jahres.

Insbesondere bei den Gästen aus dem Ausland stellt sich nur zögerlich eine Normalisierung ein, da vor allem die Gäste von ausserhalb Europas weiterhin ausbleiben. Die Zahl der Übernachtungen hat sich verglichen mit Juli 2020 zwar auch bei den ausländischen Gästen erhöht (+18%), jedoch weniger deutlich als bei den inländischen Gästen (+32%). Damit fielen im Juli 2021 11'900 Logiernächte auf Gäste aus der Schweiz, was beinahe dem Niveau vor der Pandemie entspricht (12'400 Logiernächte im Juli 2019). Bei den ausländischen Gästen hingegen liegt die Zahl der Übernachtungen derzeit bei 7'100 und fällt somit nicht einmal halb so hoch aus wie im Juli 2019, als noch 16'200 Logiernächte gezählt wurden.

Tourismus am stärksten von Kurzarbeit betroffen
Der Einbruch der Übernachtungszahlen während der Coronakrise hat sich bisher nicht nachhaltig auf die Zahl der Hotels im Baselbiet ausgewirkt. Im Juli 2021 waren 48 Hotelbetriebe geöffnet, nur ein Betrieb weniger als im Juli 2019. Diese Hotels verfügen derzeit über durchschnittlich 46 Betten, was sich ebenfalls auf dem Niveau vor der Pandemie befindet. Dementsprechend zeigt sich die Krise in erster Linie am Rückgang der Bettenauslastung. Diese lag im Juli 2019 bei 43%. In diesem Jahr betrug die Auslastung der Hotelbetten im Juli nur noch 30%, fällt damit aber immerhin wieder höher aus als im Vorjahr als der Wert bei 22% lag.

Dass derzeit ähnlich viele Hotels in Betrieb sind wie vor der Krise, hängt unter anderem mit der breiten Anwendung von Kurzarbeit zusammen. Keine Branche war in den letzten anderthalb Jahren stärker auf Kurzarbeit angewiesen als das Gastgewerbe. Im Lockdown zu Beginn der Pandemie waren in der Gastronomie zeitweise über 60% und in der Beherbergung sogar über 70% der Beschäftigten in Kurzarbeit, während der Anteil in der Gesamtwirtschaft nie über 20% gestiegen ist. Nach zwischenzeitlicher Erholung haben sich die Werte mit Beginn der zweiten Welle wieder erhöht, sodass in den ersten Monaten 2021 wieder 40% bis 50% der Beschäftigten im Tourismus von Kurzarbeit betroffen waren. Erst mit den neusten Zahlen für den Juni ist eine deutlichere Erholung auszumachen.

Flugverkehr erholt sich nur langsam
Dass sich der internationale Tourismus noch nicht erholt hat, zeigt sich auch an den Flugpassagierzahlen. Im Juni 2021 konnte der Flughafen Basel-Mulhouse 219'000 Passagiere verzeichnen. Dies ist beinahe eine Verzehnfachung verglichen mit Juni des vergangenen Jahres. Jedoch war damals der Lockdown, welcher den Flugverkehr fast vollständig zum Erliegen gebracht hat, gerade erst beendet. Vor der Pandemie im Juni 2019 wurden noch 877'000 Passagiere gezählt, also vier Mal so viele wie im Juni des aktuellen Jahres.

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