Webartikel vom 14.09.2022, Beschäftigung 2020

Erstmaliger Rückgang der Arbeitsstätten

Ende 2020 wurden im Baselbiet rund 152’400 Beschäftigte in 19’700 Arbeitsstätten gezählt. Damit ist die Zahl der Beschäftigten insgesamt zwar stabil geblieben (+0,1%), in einzelnen Branchen aber deutlich gesunken. So waren Ende 2020 im Gastgewerbe 10% weniger Personen angestellt als vor der Pandemie. Zudem ist die Gesamtzahl der Arbeitsstätten im Baselbiet erstmals seit Statistikbeginn 2011 zurückgegangen (–0,7%).

Die Zahl der Arbeitsplätze im Baselbiet ist im Jahr 2020 trotz Pandemie stabil geblieben. Ende 2020 wurden rund 152'400 Beschäftigte gezählt, was gegenüber 2019 einem geringfügigen Anstieg von 0,1% entspricht. Die staatlichen Stützungsmassnahmen haben dazu geführt, dass viele Stellen trotz Arbeitsunterbrüchen vorerst gehalten werden konnten. In der Statistik werden die Beschäftigten erst dann nicht mehr gezählt, wenn das Arbeitsverhältnis vollständig aufgelöst wird.

Auf Ebene der Gesamtschweiz ist die Beschäftigtenzahl 2020 erstmalig seit Statistikbeginn 2011 zurückgegangen (–0,6%). Mit Blick auf die Anzahl Betriebe, in welchen die Beschäftigten ihrer Tätigkeit nachgehen, zeigen sich auch im Baselbiet die ersten Spuren der Coronakrise. So wurden Ende 2020 noch 19’700 Arbeitsstätten gezählt – knapp 150 weniger als ein Jahr zuvor (–0,7%). Dieser Wert war seit 2011 noch nie rückläufig.

Gastgewerbe stark von Pandemie betroffen
Die Folgen der Coronakrise zeigen sich je nach Branche in unterschiedlichem Ausmass. Besonders von den Massnahmen betroffen war etwa das Gastgewerbe, welches prozentual mit –10% den stärksten Beschäftigungsrückgang verkraften musste. Damit sind in der Gastronomie und Beherbergung insgesamt 400 Stellen verloren gegangen. Auch andere Dienstleistungsbranchen wurden stark getroffen, etwa in den Bereichen Kunst, Sport und Unterhaltung. Absolut gesehen verzeichnete die industrielle Warenherstellung den grössten Verlust mit einem Minus von über 500 Beschäftigten (–2%).

Umgekehrt haben die zusätzlichen Staatsaufgaben zur Bekämpfung der Pandemie die Beschäftigung in der öffentlichen Verwaltung zumindest temporär erhöht (+10%). Zusammen mit dem auch in der Vergangenheit gewachsenen Bildungsbereich wurden beinahe 800 zusätzliche Beschäftigte gezählt. Dem langjährigen Trend folgend ist auch das Gesundheits- und Sozialwesen gewachsen und verzeichnete Ende 2020 rund 350 Angestellte mehr als ein Jahr zuvor.

Weniger Beschäftigte im Bezirk Arlesheim
Auch die regionale Betrachtung der Beschäftigungsentwicklung zeigt grosse Unterschiede. Dabei ist der Einfluss der Pandemie schwierig ablesbar, da auf der Ebene einzelner Gemeinden oftmals einige wenige Grossunternehmen die Entwicklung prägen, z.B. bei einer Sitzverlegung. In über der Hälfte der Gemeinden (48 von 86) ist die Zahl der Arbeitsplätze 2020 zurückgegangen. Besonders betroffen ist der Bezirk Arlesheim, in welchem sich die Beschäftigtenzahl insgesamt um etwa 1'000 reduziert hat (–1,2%). Am gewichtigsten ist dabei der Abbau von über 400 Stellen in Aesch, aber auch andere grosse Gemeinden wie Binningen, Münchenstein, Muttenz oder Reinach verzeichneten ein Minus.

Eine deutliche Zunahme von über 700 Beschäftigten (+1,7%) resultierte hingegen im Bezirk Liestal und dabei insbesondere im Hauptort selbst als wichtiger Standort der zuletzt an Bedeutung gewonnenen Bereiche der öffentlichen Verwaltung und des Gesundheitswesens (siehe auch Abbildung 2). Prozentual am stärksten gewachsen ist der Bezirk Laufen (+4,2%). Leicht gestiegen ist die Zahl der Beschäftigten auch in den beiden Bezirken Sissach (+0,7%) und Waldenburg (+0,2%).

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