Webartikel vom 19.10.2016, Beschäftigte und Neugründungen 2014
Deutlicher Anstieg der Beschäftigung sowie der neu gegründeten Unternehmen 2014
Ende 2014 arbeiteten im Baselbiet 147 300 Beschäftigte in 19 400 Arbeitsstätten. Gegenüber dem Vorjahr resultierte damit ein Beschäftigungswachstum von 1,9%. Auch bei den Neugründungen wurde 2014 ein starker Anstieg verzeichnet mit rund 1400 neuen Unternehmen, welche gegen 1800 Stellen schufen.
Im Jahr 2014 wurden im Kanton Basel-Landschaft knapp 147 300 Beschäftigte gezählt. Daraus ergeben sich auf Vollzeitstellen umgerechnet rund 116 400 Vollzeitäquivalente (VZÄ), womit das durchschnittliche Arbeitspensum bei 79% liegt. Während bei den Beschäftigten der Frauenanteil 43% beträgt, fällt er bei den VZÄ mit 35% klar geringer aus. Darin widerspiegelt sich der Umstand, dass Frauen in tieferen Arbeitspensen tätig sind als Männer (durchschnittliche Pensen von 65% bei den Frauen und 89% bei den Männern).
Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Zahl der Beschäftigten 2014 um mehr als 2700 erhöht, was einem Wachstum von 1,9% entspricht. Nach dem Rückgang von 2012 (-0,3%) konnte der Aufwärtstrend 2013 (+1,1%) somit mehr als bestätigt werden. Zudem fällt das Beschäftigtenwachstum im Baselbiet erstmals seit Erhebungsbeginn 2011 höher aus als in der Gesamtschweiz. Das Wachstum der VZÄ hingegen blieb 2014 mit +1,2% in etwa auf dem Niveau des Vorjahres.
Dienstleistungssektor als Wachstumstreiber
Die deutliche Beschäftigtenzunahme 2014 ist auf das Wachstum des Dienstleistungssektors (Sektor 3) zurückzuführen (+2,9%), während sich der Landwirtschaftssektor (Sektor 1) mit -0,3% und der Industriesektor (Sektor 2) mit -0,5% leicht rückläufig entwickelten. Ein ähnliches Bild zeigte sich bereits 2012, jedoch auf deutlich tieferem Niveau. 2013 entwickelten sich die Wirtschaftssektoren ausgeglichener. Somit verzeichnete über die letzten Jahre einzig der Dienstleistungssektor ein kontinuierliches Wachstum, so dass inzwischen 71% aller Beschäftigten in diesem Sektor tätig sind. Die grössten Branchen sind dabei der Handel (15% aller Beschäftigten), das Gesundheits- und Sozialwesen (14%) und die Verwaltung inkl. Bildung (10%), welche zusammen bereits über die Hälfte des Dienstleistungssektors ausmachen.
Bezirk Liestal wächst am stärksten
Mit einem Anteil von 54% befindet sich über die Hälfte aller Arbeitsplätze im Bezirk Arlesheim, was auch dem kantonalen Bevölkerungsanteil des Bezirks entspricht. Anders sieht es im Bezirk Liestal aus, welcher mit 28% den zweithöchsten Beschäftigungsanteil aufweist, jedoch über einen geringeren Anteil an der Baselbieter Bevölkerung verfügt (21%). In den drei restlichen Bezirken verhält es sich genau umgekehrt. Ausser im Bezirk Waldenburg (-0,5%) ist die Zahl der Beschäftigten im Vorjahresvergleich in allen Bezirken angestiegen – besonders deutlich im Bezirk Liestal mit +3,5%. Bereits 2013 wuchs der Bezirk Liestal am stärksten (+1,8%), während einzig der Bezirk Waldenburg Beschäftigte verlor (-1,3%).
In 2% der Arbeitsstätten sind 41% der Beschäftigten tätig
Die 147 300 Beschäftigten im Baselbiet verteilten sich 2014 auf rund 19 400 Arbeitsstätten. Verglichen mit dem Vorjahr hat die Zahl der Arbeitsstätten um 3,5% zugenommen und ist somit stärker gewachsen als die Beschäftigtenzahl (+1,9%). Dadurch ist die durchschnittliche Arbeitsstättengrösse 2014 weiter gesunken auf 7,6 Beschäftigte. Dieser Trend geht einher mit der Verlagerung der Arbeitsplätze in den Dienstleistungssektor, dessen Firmen typischerweise kleiner sind als Industriebetriebe. Im Baselbiet sind 41% der Beschäftigten in mittleren und grossen Arbeitsstätten mit 50+ Vollzeitäquivalenten tätig. In dieser Grössenklasse existieren aber nur knapp 400 Arbeitsstätten, was lediglich 2% aller Arbeitsstätten entspricht. Umgekehrt machen Arbeitsstätten mit weniger als 10 VZÄ einen Anteil von 90% aus, vereinen aber nur etwa einen Drittel der Beschäftigten.
Auch Neugründungen stark angestiegen
Die Zunahme der Beschäftigten hängt auch mit den 1366 Unternehmen zusammen, welche 2014 im Baselbiet neu gegründet wurden und insgesamt rund 1800 neue Stellen geschaffen haben. Verglichen mit dem Vorjahr sind das 34% mehr Neugründungen mit 37% mehr Beschäftigten, was deutlich über den gesamtschweizerischen Wachstumsraten von 14% bzw. 11% liegt. Neue Unternehmen sind typischerweise sehr klein. So bestehen 87% der Neugründungen aus einem einzigen Beschäftigten und nur sieben Unternehmen verfügten im Gründungsjahr über durchschnittlich 10 und mehr Stellen.
Mit einem Anteil von 87% wird ein Grossteil der neuen Unternehmen in einer Dienstleistungsbranche gegründet. Jede fünfte Neugründung bietet freiberufliche, wissenschaftliche oder technische Dienstleistungen an. Weitere wichtige Branchen mit je über 100 Neugründungen sind das Gesundheits- und Sozialwesen, der Handel und das Baugewerbe.
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Methodische Hinweise
In der Statistik der Neugründungen werden nur tatsächlich neu entstandene Unternehmen (d.h. keine Berücksichtigung von neuen Unternehmen aus Fusionen, Übernahmen, Spaltungen oder Restrukturierungen) mit marktwirtschaftlicher Tätigkeit in den Sektoren 2 und 3 erfasst. 2016 wurde die Statistik einer umfassenden Revision unterzogen und an die neue Grundgesamtheit der Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT) angepasst. Die STATENT erhebt alle Unternehmen (inkl. Selbständigerwerbende) mit ihren Arbeitsstätten, die für Beschäftigte Sozialversicherungsbeiträge abrechnen bzw. alle Beschäftigten, welche sozialversicherungspflichtig sind (ab Jahreseinkommen von 2300 Franken). Diese methodische Angleichung führte zu einer deutlichen Erweiterung der Grundgesamtheit, wodurch ein Vergleich mit den bisherigen Veröffentlichungen zu den Neugründungen nicht möglich ist.