Webartikel vom 27.03.2019, Arbeitsmarkt 2018

Arbeitslosigkeit auf langjährigem Tiefstand

Im Jahr 2018 hat sich die Zahl der Arbeitslosen im Baselbiet auf den tiefsten Stand seit zehn Jahren reduziert. Die Arbeitslosenquote ist deutlich gesunken von 2,9% auf 2,3%. Die Zahl der Grenzgänger/innen ist weiterhin zunehmend.

Die durchschnittliche Arbeitslosenquote lag 2018 im Baselbiet bei 2,3% und somit deutlich unter dem Vorjahreswert von 2,9%. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich um rund 950 Personen reduziert (–22%) auf durchschnittlich 3‘362 Arbeitslose – der tiefste Wert seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise vor zehn Jahren. Es ist zudem der stärkste Jahresrückgang seit der Jahrtausendwende. Auch in der Gesamtschweiz hat sich die Arbeitslosenquote deutlich verringert. Sie ist im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls um 0,6 Prozentpunkte gesunken von 3,2% auf 2,6% im Jahr 2018. Damit verharrt die Baselbieter Arbeitslosenquote weiterhin unterhalb des landesweiten Niveaus.

Mehr Arbeitslose in den Wintermonaten
Die Arbeitslosigkeit folgt einem saisonalen Zyklus, wobei die Zahl der Arbeitslosen typischerweise zum Jahresanfang am höchsten ausfällt und im Spätsommer am tiefsten. Zu einem grossen Teil liegt diese Entwicklung im Baugewerbe begründet, da die Bautätigkeit gegen Ende Jahr witterungsbedingt zurückgeht. Dieser Einfluss der Baubranche zeigt sich auch darin, dass bei den Frauen – welche im Baugewerbe deutlich untervertreten sind – kaum saisonale Schwankungen bei den Arbeitslosen ersichtlich sind.

Weiter zeigt die geschlechterspezifische Betrachtung, dass jeweils mehr männliche als weibliche Arbeitslose gezählt werden. Dies hängt damit zusammen, dass mehr Männer als Frauen erwerbstätig sind. Um die Arbeitslosigkeit nach Geschlecht zu betrachten, ist deshalb die Arbeitslosenquote die aussagekräftigere Vergleichsgrösse. Diese fiel im Jahresdurchschnitt 2018 bei den Frauen mit 2,1% ebenfalls geringer aus als bei den Männern mit 2,5%. Dies trifft auf die gesamte betrachtete Zeitspanne seit 2009 zu. In einzelnen früheren Phasen (1994–1999 und 2005–2008) lag die Arbeitslosenquote der Frauen über jener der Männer.

Arbeitslose werden immer älter
Der Anteil der Arbeitslosen, welche 50-jährig und älter sind, hat sich in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich erhöht. Während im Jahr 2009 im Baselbiet circa jede vierte arbeitslose Person 50 Jahre oder älter war, ist es im Jahr 2018 bereits etwa jede Dritte. Umgekehrt hat sich der Anteil der jungen Arbeitslosen bis 29 Jahre über die gleiche Zeitspanne von 30% auf 22% reduziert. Der Anteil der dazwischenliegenden Altersgruppe der 30- bis 49-Jährigen blieb hingegen beinahe unverändert und betrug im vergangenen Jahr 46%.

Zunahme bei den Grenzgänger/innen ungebrochen
Die Zahl der im Baselbiet tätigen ausländischen Grenzgänger/innen ist seit 2009 ununterbrochen angestiegen von 17‘900 auf rund 21‘500 Ende 2018. Das Wachstum hat sich 2018 mit +1,2% etwas verlangsamt verglichen mit der Zunahme 2017 von +2,8%. In der Gesamtschweiz hingegen wurde 2018 im Vorjahresvergleich erstmals seit zwanzig Jahren ein leichter Rückgang verzeichnet (–0,6%). Rund 14% der Beschäftigten im Baselbiet sind Grenzgänger/innen. Schweizweit fällt der Anteil mit circa 6% geringer aus. Dies verdeutlicht die überdurchschnittliche Bedeutung der Grenzgänger/innen für eine ans Ausland grenzende Region.

Geografisch bedingt wohnen die im Baselbiet tätigen Grenzgänger/innen fast ausschliesslich in Frankreich (56%) oder Deutschland (43%). Dabei ist der Anteil der in Deutschland wohnhaften Grenzgänger/innen in den vergangenen Jahren stetig angestiegen. Verglichen mit 2009 hat sich deren Zahl um 33% erhöht, während die Zunahme bei Grenzgänger/innen mit französischem Wohnsitz im selben Zeitraum mit +10% weniger stark ausfiel. Im Jahr 2018 stagnierte die Zahl der in Deutschland wohnhaften Grenzgänger/innen jedoch erstmals.

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