Webartikel vom 13.09.2018, Beschäftigung 2016
Unterschiedliche Dynamik der Beschäftigung in den Baselbieter Bezirken
Im Kanton Basel-Landschaft wurden Ende 2016 rund 148‘200 Beschäftigte gezählt. Das Wachstum fiel mit +0,2 % wie schon im Vorjahr eher gering aus. Auf gesamtschweizerischer Ebene zog das Wachstum hingegen leicht an auf +0,8 %. Die Beschäftigten verteilen sich auf insgesamt 19‘500 Arbeitsstätten im ganzen Baselbiet.
Das Baselbiet zählte Ende 2016 rund 148‘200 Beschäftigte. Dies liegt leicht über dem Niveau des Vorjahres (+0,2 %). Die Zunahme in der Gesamtschweiz fiel etwas klarer aus (+0,8 %). Erneut ist die Beschäftigtenzahl einzig im Dienstleistungssektor angestiegen. Verglichen mit dem Jahr 2015 hat sich sowohl die Zunahme im Dienstleistungssektor als auch der Beschäftigungsrückgang in der Industrie je in etwa halbiert.
72 % der Beschäftigten sind in einem Dienstleistungsbetrieb tätig. Vor zehn Jahren lag der Anteil noch bei 68 % und hat seither kontinuierlich zugenommen. So sind denn auch die drei bedeutendsten Wirtschaftszweige mit je über 10‘000 Beschäftigten dem Dienstleistungssektor zuzuordnen: Das Gesundheitswesen (8,1 % aller Beschäftigten), Erziehung und Unterricht (7,2 %) sowie der Grosshandel (6,8 %).
Viele Teilzeitstellen im Dienstleistungsbereich
Eine geschlechterspezifische Betrachtung der Wirtschaftssektoren zeigt grosse Unterschiede. Während im Dienstleistungssektor etwas mehr Frauen als Männer beschäftigt sind, ist in der Industrie nur jede fünfte Stelle von einer Frau besetzt. Besonders markant sind diese geschlechterspezifischen Unterschiede im Bauwesen, in welchem 88 % der Beschäftigten männlich sind, sowie umgekehrt im Gesundheits- und Sozialwesen mit einem Frauenanteil von 76 %.
Auch beim Arbeitspensum bestehen deutliche Geschlechterunterschiede. Bei den Männern beträgt das Pensum durchschnittlich 89 %, während es bei den Frauen bei 66 % liegt (total: 79 %). Ebenfalls zeigt sich, dass im Dienstleistungssektor wesentlich mehr Teilzeitstellen angeboten werden als in der Industrie, wo das durchschnittliche Arbeitspensum mit 92 % deutlich höher ist (Dienstleistungssektor: 75 %). Dass das Pensum im Dienstleistungssektor geringer ausfällt, kann sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern in einem ähnlichen Ausmass beobachtet werden.
Über Hälfte der Arbeitsplätze in nur sechs Gemeinden
82 % der Beschäftigten im Baselbiet sind in den Bezirken Arlesheim oder Liestal tätig. Die Gemeinde mit den meisten Arbeitsstellen ist Liestal mit rund 16‘500 Beschäftigten. Ebenfalls mehr als 10‘000 Beschäftigte zählen (in absteigender Rangfolge) die Gemeinden Pratteln, Muttenz, Reinach, Münchenstein und Allschwil. Zusammen vereinen diese sechs Gemeinden über die Hälfte der Baselbieter Arbeitsplätze.
Zudem sind die beiden Bezirke Arlesheim und Liestal über die letzten fünf Jahre auch am stärksten gewachsen. Den gewichtigsten Anteil hatte dabei das Wachstum in der Gemeinde Liestal mit einer Zunahme von etwas mehr als 900 Beschäftigten. Der höchste Anstieg im Bezirk Arlesheim verzeichnete die Gemeinde Münchenstein mit rund 850 zusätzlichen Beschäftigten. Im Bezirk Waldenburg hingegen hat die Beschäftigung von 2011 bis 2016 in jedem Jahr abgenommen. Besonders stark betroffen sind dabei die Gemeinden Oberdorf und Waldenburg, in welchen insgesamt gegen 500 Arbeitsplätze verloren gegangen sind.
Die meisten Arbeitsstätten sind Einzelbetriebe
Die Beschäftigten verrichteten 2016 ihre Arbeit in insgesamt 19‘500 verschiedenen Arbeitsstätten. Die Zahl der Arbeitsstätten ist zum ersten Mal seit 2011 nicht gewachsen. Die grosse Mehrheit der Arbeitsstätten (87 %) sind Einzelbetriebe mit nur einem Unternehmensstandort. 11 % sind Filialen, welche einem Unternehmen mit Hauptsitz an einem anderen Standort angehören. Die restlichen 2 % der Arbeitsstätten sind Unternehmenshauptsitze mit Filialen.
Da die wenigen Betriebshauptsitze häufiger grosse Arbeitsstätten sind, fällt der Anteil der an einem Hauptsitz tätigen Personen an der Gesamtbeschäftigung mit 12 % deutlich höher aus. Anders ausgedrückt: Nur jede fünfzigste Arbeitsstätte ist ein Unternehmenshauptsitz, aber rund jeder achte im Baselbiet Beschäftigte arbeitet in einem solchen Betrieb. Dagegen ist mehr als jeder zweite Beschäftigte in einem Einzelbetrieb tätig.