Webartikel vom 11.01.2017, Arealstatistik 2014/15

Siedlungsflächen dehnen sich weiter aus

Die Siedlungsflächen im Kanton Basel-Landschaft dehnen sich wie in vielen anderen Kantonen weiter aus, auch wenn sich das Wachstum in den letzten zehn Jahren abgeschwächt hat. Insbesondere die Gebäudeareale haben im Baselbiet einen starken Zuwachs erfahren. Die Ausdehnung der Siedlungsflächen geschieht dabei fast ausschliesslich auf Kosten der Landwirtschaftsflächen. Die Obstbauflächen haben sich seit 1982 praktisch halbiert.

Die rund 51 800 Hektaren Baselbieter Boden werden auf viele unterschiedliche Arten genutzt und bewirtschaftet. Die Arealstatistik fasst die vielfältigen Nutzungsarten zu vier Hauptbereichen zusammen: Siedlungsflächen, Landwirtschaftsflächen, bestockte Flächen (Wald und Gehölze) und unproduktive Flächen (Gewässer, unproduktive Vegetation, Fels und Geröll, etc.). Als Siedlungsflächen gelten dabei alle Flächen, welche vorwiegend durch Arbeiten, Wohnen, Erholung und Verkehr geprägt sind.

Die aktuellsten Zahlen aus den Jahren 2014/15 zeigen, dass der Anteil der Landwirtschaftsflächen und der bestockten Flächen bei je ca. 40% der Kantonsfläche liegt. Der Anteil der Siedlungsflächen liegt bei 18%, während die unproduktiven Flächen weniger als 1% der Kantonsfläche ausmachen. Der Wandel der Bodennutzung über die letzten gut drei Jahrzehnte ist geprägt vom Wachstum der Siedlungsflächen zulasten der Landwirtschaftsflächen. Während der Anteil der Siedlungsflächen zwischen 1982 und 2014/15 von 15% auf 18% angestiegen ist (+1692 Hektaren), verringerte sich der Anteil der Landwirtschaftsflächen von  43% auf 40% (-1687 Hektaren). Die Anteile der bestockten und unproduktiven Flächen blieben hingegen über dieselbe Periode nahezu konstant.

Das Gebäudeareal nimmt am stärksten zu

Zwischen 1982 und 2014/15 haben sich die Siedlungsflächen im Baselbiet durchschnittlich um gut 51 Hektaren pro Jahr ausgedehnt. Insgesamt lag das Wachstum in dieser Periode bei 22%, es hat sich aber in den letzten zehn Jahren abgeschwächt. Die Zunahme der Wohnbevölkerung betrug im gleichen Zeitraum rund 19%. Während zwischen 1982 und 1994 noch 759 Hektaren neue Siedlungsflächen entstanden, waren es zwischen 2005/06 und 2014/15 noch 346 Hektaren, respektive rund 35 Hektaren pro Jahr. Dies entspricht einem Wachstum von knapp 1000 Quadratmetern pro Tag oder rund einem Fussballfeld pro Woche.

Ein Blick auf die Entwicklung nach Nutzungsart zeigt, dass das Gebäudeareal seit 1982 am stärksten gewachsen ist (+36%). Dahinter folgen Industrie- und Gewerbeareale sowie Erholungs- und Grünanlagen mit einem Anstieg von je rund 21%. Die Verkehrsflächen sind um 13% angestiegen. Die besonderen Siedlungsflächen (Abwasserreinigungsanlagen, Deponien, Baustellen, etc.) dagegen nahmen als einzige Nutzungskategorie um rund 32% ab.

Wachstum in der Agglomeration und entlang der Hauptverkehrsachsen
Die stärkste Zunahme der Siedlungsflächen im Zeitraum 1982-2014/15 verzeichnete mit +481 Hektaren der Bezirk Arlesheim, gefolgt von den Bezirken Liestal und Sissach mit +428 bzw. +377 Hektaren. Jedoch haben sich auch die Siedlungsflächen der Bezirke Laufen (+229 Hektaren) und Waldenburg (+177 Hektaren) um beinahe 30% ausgedehnt. Oftmals sind es dabei Gemeinden in der Agglomeration der Stadt Basel und entlang der Hauptverkehrsachsen, welche das stärkste Wachstum an Siedlungsflächen aufweisen.

Starker Rückgang der Obstbauflächen
Der Rückgang der Landwirtschaftsflächen verteilt sich ungleichmässig auf die einzelnen landwirtschaftlichen Nutzungsarten. Deutlich am stärksten betroffen sind die Obst-, Reb- und Gartenbauflächen: Seit 1982 sind diese von 3175 Hektaren auf 1817 Hektaren geschrumpft. Dies entspricht einer Reduktion von 43%. Insbesondere haben sich dabei die Obstbauflächen nahezu halbiert. Das Ackerland hat sich um 7% oder 564 Hektaren reduziert, während die Alpwirtschaftsflächen um 4% bzw. 32 Hektaren zurückgingen. Die Naturwiesen und Heimweiden haben sich hingegen als einzige Nutzungskategorie seit 1982 leicht ausgedehnt.

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Kontakt

Luca Hüsler
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