Webartikel vom 24.01.2018, Pendlerströme 2014

Die Erwerbstätigkeit kennt keine Kantonsgrenzen

44% der erwerbstätigen Baselbieterinnen und Baselbieter gehen einer Arbeit ausserhalb der Kantonsgrenzen nach. Im Gegenzug pendeln 43% der im Baselbiet beschäftigten Personen von ausserhalb in den Kanton. Ein besonders reger Austausch findet mit dem Kanton Basel-Stadt und dem Ausland statt.

Dank der Verknüpfung verschiedener Datenquellen durch das Bundesamt für Statistik können die Pendlerströme der Erwerbstätigen in und aus dem Baselbiet bis auf Gemeindeebene dargestellt werden. Die Grundlage hierfür bilden Daten aus den Einwohnerregistern, den AHV-Registern und der Unternehmensstatistik (STATENT).

Von den gegen 283 000 Einwohnerinnen und Einwohnern, die das Baselbiet Ende 2014 zählte, waren rund 137 300 erwerbstätig. Gezählt werden dabei alle Erwerbstätigen mit einem sozialversicherungspflichtigen Einkommen von mindestens 2300 Fr. pro Jahr. 76 376 der erwerbstätigen Baselbieterinnen und Baselbieter, d.h. mehr als die Hälfte (56%) verfügen über eine Arbeitsstelle auf Kantonsgebiet. Weitere 33% arbeiten in Basel-Stadt und 11% in einem anderen Kanton ausserhalb der beiden Basel. Die Zahl der Arbeitspendler ins Ausland kann nur geschätzt werden und liegt bei rund 480 Personen.

Gut 40% der im Kanton erwerbstätigen Personen kommen von ausserhalb

43% der im Kanton Basel-Landschaft beschäftigten Personen pendeln aus anderen Kantonen oder dem Ausland ins Baselbiet zur Arbeit. Darunter sind die ausländischen Grenzgänger mit 20 055 relativ zahlreich vertreten, gefolgt von 15 620 Personen aus Basel-Stadt und je 8276 bzw. 7844 Arbeitspendlern aus den nahegelegenen Kantonen Solothurn und Aargau.

Insgesamt leichter Überschuss an Wegpendlern

Zusammenfassend verfügt der Kanton Basel-Landschaft damit über mehr Wegpendler als Zupendler (-4249). Insbesondere im Austausch mit Basel-Stadt resultiert aufgrund der rund 45 000 Baselbieter, deren Arbeitsstelle sich im Stadtkanton befindet, gegenüber den rund 15 600 Städtern, die zur Arbeit ins Baselbiet pendeln, ein Pendlersaldo von minus 29 300 Personen. Den über 20 000 Grenzgängern aus dem Ausland stehen geschätzte 480 Baselbieter gegenüber, die zur Arbeit ins Ausland pendeln.

Erwerbstätige aus dem Bezirk Arlesheim pendeln am häufigsten nach Basel-Stadt

Erwerbstätige Einwohnerinnen und Einwohner des Bezirks Arlesheim verfügen zu rund 44% über einen Arbeitsplatz im nahegelegenen Stadtkanton. Aus allen anderen Bezirken pendeln deutlich weniger Erwerbstätige zur Arbeit in den Stadtkanton. Am kleinsten ist dieser Anteil bei Erwerbstätigen aus dem Bezirk Waldenburg mit 13%. Erwerbstätige aus dem Bezirk Waldenburg pendeln dagegen besonders häufig in einen anderen Bezirk innerhalb der Kantonsgrenzen. Der Anteil der Erwerbstätigen, die innerhalb der Bezirksgrenzen eine Anstellung haben, ist hier, wie auch im Bezirk Laufen, vergleichsweise klein. Mit 47% bleiben im Bezirk Liestal am meisten Erwerbstätige innerhalb der Bezirksgrenzen, gefolgt von den Bezirken Arlesheim und Sissach.

Bezirk Liestal als einziger mit mehr Zu- als Wegpendlern

Einzig der Bezirk Liestal verfügt über eine positive Arbeitspendlerbilanz. Hier weisen hauptsächlich die Stadt Liestal (+7943) sowie auch Pratteln (+5620) deutliche Überschüsse an Zupendlern aus. Im Bezirk Arlesheim haben die Gemeinden Münchenstein, Muttenz, Reinach und Arlesheim (absteigende Reihenfolge) im Gegensatz zu den anderen Gemeinden im Bezirk ebenfalls einen Überschuss an Zupendlern.

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Methode:
Die vorliegenden Auswertungen zu den Pendlerströmen stammen aus einer Registerverknüpfung des Bundesamtes für Statistik, die auf Basis der folgenden Datenquellen erstellt wurde:

  • Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP):
    Enthält Meldungen der Einwohnerregister der Gemeinden und liefert den Wohnort.
  • Register der Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV-Register):
    Enthält Meldungen der AHV-Ausgleichskassen. Liefert das Unternehmen, in welchem eine Person arbeitet (ab Jahreseinkommen von 2300 Franken).
  • Unternehmensstatistik (STATENT):
    Gibt Auskunft über den Standort der verschiedenen Arbeitsstätten (d.h. Filialen, Niederlassungen usw.) der Unternehmen und die Anzahl der dort arbeitenden Personen.

Details siehe Methode (BFS)

Zur möglichst vollständigen Abbildung der Pendlerströme in und aus dem Kanton ergänzt das Statistische Amt BL die Angaben aus dieser Registerverknüpfung in seinen Darstellungen durch Angaben aus der Grenzgängerstatistik und aus der Strukturerhebung. Die Grenzgängerstatistik erfasst die ausländischen Grenzgänger aus dem Ausland, welche im Baselbiet erwerbstätig sind. Im Ausland wohnhafte Schweizerinnen und Schweizer, die im Kanton erwerbstätig sind, werden im Rahmen der Grenzgängerstatistik jedoch nicht erfasst und fehlen in den Darstellungen. Baselbieterinnen und Baselbieter mit ständigem Wohnsitz im Kanton, deren Arbeitsort sich im Ausland befindet, werden ebenfalls nicht systematisch erfasst, können anhand der Daten aus den jährlichen Strukturerhebungen aber hochgerechnet, bzw. geschätzt werden und sind in den Darstellungen ebenfalls berücksichtigt.


Links

Zahlenfenster: Pendlermatrix
Methode (BFS)

Kontakt

Tamara Bobst
Info-Management, Soziales
T 061 552 56 40

Statistisches Amt des
Kantons Basel-Landschaft
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CH-4410 Liestal
statistik.bl.ch