Webartikel vom 29.09.2022, Medizinische Statistik Spitalstandort 2021
Zahl der Corona-Hospitalisierungen 2021 höher als 2020
Die Baselbieter Spitäler zählten im Jahr 2021 insgesamt 1'188 stationäre Spitalaufenthalte mit Covid-19-Diagnose, 32% mehr als im Vorjahr. Von diesen mussten 10% intensivmedizinisch behandelt werden. Die durchschnittliche Verweildauer der Covid-19-Fälle auf der Intensivstation war mit 8 Tagen geringer als im Vorjahr.
Die Auswirkungen der Coronapandemie sind auch 2021 in der Medizinischen Statistik deutlich zu erkennen. 2021 verursachten die zweite und dritte Welle 1'188 stationäre Spitalaufenthalte (nur Austritte) mit Covid-19-Diagnose. Das sind 32% mehr als im Vorjahr. Anhand der Spitaleintritte nach Monat seit 2020 kann man die drei Corona-Wellen deutlich erkennen.
5% mehr Pflegetage als 2020
Die Baselbieter Spitäler zählten im Jahr 2021 insgesamt 33'707 stationäre Spitalaufenthalte, 4% mehr als im Vorjahr. Entsprechend den höheren Fallzahlen war auch die Anzahl stationärer Pflegetage höher als im Vorjahr, sie nahm um 5% zu auf 325’768 Pflegetage für alle Spitalaufenthalte, und um 42% auf 13’429 Pflegetage für jene mit Covid-19-Diagnose. Auch die durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus (insgesamt, in allen Stationen) hat leicht zugenommen, jedoch nicht für jene Fälle mit Covid-19-Diagnose, die unter anderem auf der Intensivstation behandelt werden mussten. 2021 betrug die durchschnittliche Aufenthaltsdauer (auf allen Stationen) für alle stationären Spitalaufenthalte 10 Tage, während sie für alle mit Covid-19-Diagnose 11 Tage und für jene Covid-19-Fälle, die auch auf der Intensivstation behandelt werden mussten, 17 Tage dauerte.
10% der Covid-19-Fälle auf der Intensivstation
10% der Fälle mit Covid-19-Diagnose mussten intensivmedizinisch behandelt werden. Das hat sich gegenüber dem Vorjahr kaum verändert. Jene, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, konnten das Spital jedoch etwas früher verlassen als im Vorjahr. Sie hatten 2021 eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer im Krankenhaus (in allen Stationen) von 17 Tagen, was einer Abnahme gegenüber dem Vorjahr um –10% (fast 2 Tage) entspricht. Sie lagen im Durchschnitt auch weniger lang auf der Intensivstation als im Vorjahr. 2021 war ihre durchschnittliche Verweildauer in der Intensivstation 8 Tage, was gegenüber dem Vorjahr (2020: 9 Tage) einer Abnahme von –16% entspricht.
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Methodische Anmerkungen
Grundlage der Analyse bilden die Daten der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser. Enthalten sind die stationären Spitalaufenthalte (nur Austritte, ausser in Abb. 1, wo nur Eintritte gezeigt werden) der Patientinnen und Patienten, welche sich in den Spitälern des Kantons Basel-Landschaft behandeln liessen (inklusive der Neugeborenen und Langzeitbehandlungen). Nicht enthalten sind die Aufenthalte in den Geburtshäusern und im Universitäts-Kinderspital beider Basel, einer gemeinsamen Institution der Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft mit Standort im Kanton Basel-Stadt. Zu beachten ist, dass der Behandlungsfall die Untersuchungseinheit ist: Eine Person, welche sich mehr als einmal in einem Spital stationär behandeln lässt, wird mehrfach gezählt. Wenn also von Patientinnen und Patienten gesprochen wird, ist strenggenommen nicht die Anzahl der Personen, sondern die Zahl der Behandlungsfälle gemeint.
Die Covid-19-Fälle wurden für die vorliegende Analyse anhand der Diagnosecodes U07.1! und U07.2! gefiltert. Gemäss Codierrichtlinien für die Medizinische Statistik wird U07.1! «Covid-19, Virus nachgewiesen» verwendet, falls Covid-19 durch einen Labortest nachgewiesen ist. U07.2! «Covid-19, Virus nicht nachgewiesen» wird verwendet, falls Covid-19 klinisch-epidemiologisch bestätigt ist und das Virus nicht durch einen Labortest nachgewiesen worden ist oder kein Labortest zur Verfügung stand. Die Codes U07.1! und U07.2! stehen immer in einer Nebendiagnose. Als Hauptdiagnose wird jeweils die Manifestation bzw. das Symptom (z.B. eine Atemwegserkrankung) angegeben.
Das Merkmal «Spitalaufenthalte mit Covid-19-Diagnose» enthält alle Spitalaufenthalte, bei welchen der Code U07.1! oder der Code U07.2! codiert worden ist. Zu beachten ist, dass aus den Daten keine Aussage dazu möglich ist, ob die Covid-19-Erkrankung oder eine andere Erkrankung die Ursache für den Spitalaufenthalt war.