Webartikel vom 01.06.2022, Medizinische Statistik Wohnbevölkerung 2020

Die Baselbieter Wohnbevölkerung benötigte im Jahr 2020 rund 55'000 stationäre Spitalaufenthalte

Die Spitalaufenthalte der Baselbieter Wohnbevölkerung waren 2020 wegen der Coronakrise erstmals rückläufig und haben im Vergleich zum Vorjahr um rund 5% abgenommen. 54% der Patientinnen und Patienten suchten für stationäre Behandlungen einen anderen Kanton auf – meist Basel-Stadt.

Die Baselbieter Bevölkerung benötigte 2020 insgesamt 55’388 stationäre Spitalaufenthalte. Dies entspricht durchschnittlich 19 Aufenthalten pro 100 Einwohnerinnen und Einwohner. Das Jahr 2020 war stark geprägt von der Coronakrise. Durch die vom Bundesrat angeordnete Aufschiebung nicht dringlicher, planbarer Eingriffe von Mitte März bis Ende April 2020 nahm die Zahl der Spitalaufenthalte gegenüber dem Vorjahr um rund 5% ab. Diese Abnahme war in der Altersgruppe der über 80-Jährigen mit rund 2% geringer als in den anderen Altersgruppen. Dies ist die erste Abnahme der Spitalaufenthalte von Baselbieter Patientinnen und Patienten seit Beginn der Erhebung der Medizinischen Statistik.

Spitalaufenthalte über die Kantonsgrenze hinaus
42% der stationären Aufenthalte der Baselbieter Bevölkerung fanden 2020 in Baselbieter Spitälern statt, und 4% im Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB), das von beiden Halbkantonen gemeinsam betrieben wird. Ausserdem begaben sich 42% der Baselbieter Patientinnen und Patienten in die Krankenhäuser des Kantons Basel-Stadt (ohne UKBB). Die Weiteren liessen sich in den Nachbarkantonen Solothurn (5%) und Aargau (4%) sowie in anderen Kantonen (3%) behandeln.

In den vergangenen Jahren nahm der Anteil der im eigenen Kanton behandelten Baselbieter Patientinnen und Patienten ab, während jener der in Basel-Städter Betrieben behandelten Baselbieter Patientinnen und Patienten zunahm. Dies lässt sich auch 2020 beobachten. Im Vergleich zu 2019 nahm der Anteil der stationären Behandlungen der Baselbieter Bevölkerung in Baselbieter Spitälern und Geburtshäusern weiter leicht ab (von 43% auf 42%), während jener in Basel-Städter Betrieben leicht zunahm (von 41% auf 42%). Diese Veränderung ist grösstenteils auf unterschiedliche Angebote in den Spitälern und Geburtshäusern der beiden Halbkantone zurückzuführen.

Durchschnittliche Aufenthaltsdauer
Die durchschnittliche Dauer der stationären Aufenthalte blieb mit 9 Tagen gleich lang wie im Vorjahr. Nicht so bei intensivmedizinischen Behandlungen, hier stieg die Aufenthaltsdauer von 10 Tagen im Vorjahr auf 13 Tage im Jahr 2020 an. Dieser starke Anstieg ist wohl auf die schweren Erkrankungen an Covid-19 zurückzuführen.

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Methodische Anmerkungen
Grundlage der Analysen bilden die Daten der Medizinischen Statistik der Krankenhäuser des Bundesamts für Statistik. Enthalten sind die stationären Austritte der Patientinnen und Patienten mit Wohnort im Kanton Basel-Landschaft, welche sich in den Spitälern und Geburtshäusern der Schweiz behandeln liessen. Im Text und in den Grafiken werden die Austritte der Verständlichkeit halber als Aufenthalte oder Behandlungen bezeichnet. Spital- bzw. Geburtshausaufenthalte der Baselbieterinnen und Baselbieter im Ausland sind ausgeschlossen. Ausser den stationären Aufenthalten in Akutspitälern und Geburtshäusern werden in den Auswertungen auch die stationären Aufenthalte in den psychiatrischen Kliniken und Rehabilitationskliniken berücksichtigt. Zu beachten ist, dass die Untersuchungseinheit der Behandlungsfall ist. Eine Person, welche sich mehr als einmal in einem Spital oder Geburtshaus stationär behandeln lässt, wird mehrfach gezählt. Wenn also von Patientinnen und Patienten bzw. Baselbieterinnen und Baselbietern gesprochen wird, ist strenggenommen nicht die Anzahl der Personen, sondern die Zahl der Behandlungsfälle gemeint.

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Gesundheit
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