Webartikel vom 15.12.2021 Staatssteuern 2018

12% der Steuerpflichtigen entrichten 53% der Einkommenssteuern

Für das Steuerjahr 2018 haben 174'000 Steuerpflichtige insgesamt rund eine Milliarde Franken Einkommenssteuern sowie 155 Millionen Franken Vermögenssteuern entrichtet. Dabei stammt über die Hälfte der Einkommenssteuern von den bestverdienenden 12% der Steuerpflichtigen. 78% der Vermögenssteuern werden von den reichsten 4% der Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Vermögen von mindestens einer Million Franken bezahlt.

Per Ende 2018 wurden im Kanton Basel-Landschaft bei den natürlichen Personen 174'000 Steuerpflichtige gezählt. Dabei handelt es sich um die Zahl der ordentlichen Veranlagungen, welche sich bei gemeinsam Besteuerten (z.B. Ehepaaren) auf mehrere Personen beziehen. Daraus ergeben sich für das Steuerjahr 2018 Staatssteuererträge in der Höhe von rund einer Milliarde Franken bei den Einkommenssteuern sowie 155 Millionen Franken bei den Vermögenssteuern.

Bei den juristischen Personen haben 12'200 Steuerpflichtige für das Steuerjahr 2018 insgesamt 162 Millionen Franken Staatssteuern entrichtet. Der überwiegende Teil davon (94%) sind Gewinnsteuern, der Rest stammt aus der Kapitalbesteuerung.

Ungleiche Verteilung der Steuerbeträge
Ein Grossteil des Steuerertrags wird von verhältnismässig wenigen Steuerpflichtigen erbracht, was in erster Linie die zu Grunde liegende Verteilung der Einkommen und Vermögen widerspiegelt. Bei der Einkommenssteuer 2018 zeigt sich, dass die einkommensschwächere Hälfte der Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Einkommen von weniger als 60'000 Franken (56% der Steuerpflichtigen) insgesamt 13% der Steuersumme entrichtet. Umgekehrt tragen die bestverdienenden 12% der Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Einkommen von mindestens 120'000 Franken über die Hälfte (53%) der Einkommenssteuern.

Beim Vermögen fällt die ungleiche Verteilung noch deutlicher aus. Über 70% der Steuerpflichtigen verfügen über kein steuerbares Vermögen und müssen entsprechend keine Vermögenssteuern entrichten. Umgekehrt bezahlen die vermögendsten 4% der Steuerpflichtigen mit einem steuerbaren Vermögen von mindestens einer Million Franken insgesamt 78% der Vermögenssteuern.

Abnehmende Steuererträge bei Rentnern
Einkommen und Vermögen folgen einer typischen Entwicklung im Verlaufe des Lebens. Das durchschnittliche Vermögen pro steuerpflichtiger Person nimmt mit dem Alter stetig zu (bei gemeinsam Besteuerten wird jeweils das Alter des Hauptsteuerpflichtigen berücksichtigt). Während bei den unter 30-Jährigen nur 5% Vermögenssteuern bezahlen, sind es bei den 50- bis 64-Jährigen 28% und bei den über 65-Jährigen schliesslich mehr als die Hälfte. Das durchschnittliche steuerbare Einkommen hingegen ist geprägt von den Erwerbseinkünften. Entsprechend nimmt dieses im Erwerbsalter zunächst kontinuierlich zu und fällt im Rentenalter wieder.

Für die Steuern insgesamt bedeutet dies bis zum Rentenalter stetig zunehmende durchschnittliche Erträge pro steuerpflichtiger Person. Jedoch sinken danach die Steuererträge wieder, weil die geringeren Einkommen im Rentenalter nicht durch die zunehmenden, aber weniger stark besteuerten Vermögen kompensiert werden.

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Methodische Anmerkungen

Mit der vorliegenden Datenaktualisierung wurden die Daten ab 2013 revidiert und können nicht mehr direkt mit den Daten 2001–2012 verglichen werden. Die wichtigste methodische Anpassung betrifft die natürlichen Personen. Es werden neu nur noch die per 31.12. des jeweiligen Steuerjahrs im Kanton BL steuerpflichtigen natürlichen Personen gezählt mit den zu diesem Stichtag veranlagten Steuerbeträgen. In den Daten bis und mit Steuerjahr 2012 sind zusätzlich unterjährige Steuerpflichten enthalten, welche bereits vor Jahresende veranlagt werden (z.B. aufgrund Todesfall oder Wegzug ins Ausland). Daher fallen die revidierten Zahlen tiefer aus.

Die zeitliche Verzögerung von drei Jahren bis zur Publikation der Daten soll sicherstellen, dass annährend 100% der Steuerveranlagungen einen definitiven Stand haben und damit in der Statistik berücksichtigt werden können.

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