Webartikel vom 13.09.2023 Gemeindefinanzen 2022

Weiterhin gute Finanzlage in den Gemeinden

Die Finanzlage der Baselbieter Gemeinden ist weiterhin gut. 71 Einwohnergemeinden konnten die Jahresrechnung 2022 mit einem Gewinn abschliessen. In zwei Gemeinden war das Ergebnis ausgeglichen und in den restlichen 13 Gemeinden gab es einen Verlust. Über alle Gemeinden resultierte ein Gewinn von 38 Mio. Franken.

Im Jahr 2022 betrug der Gewinn der Baselbieter Einwohnergemeinden vor Gewinnverwendung rund 57,7 Mio. Franken. Es wurden 21,4 Mio. Franken mehr in die finanzpolitischen Reserven eingelegt als daraus entnommen. Erstmals wurden 1,9 Mio. Franken mehr aus den Vorfinanzierungen des allgemeinen Haushalts entnommen als darin eingelegt. Durch die beiden finanzpolitischen Instrumente (Vorfinanzierungen und finanzpolitische Reserve) wurde somit netto 19,5 Mio. Franken weniger Gewinn ausgewiesen als tatsächlich resultierte. Zudem hat sich das Eigenkapital verbessert, indem Dittingen und Seltisberg ihre PK-Bilanzfehlbeträge um 300'000 Franken abgetragen haben. Der von den Gemeinden für 2022 ausgewiesene Gewinn (im Abschluss ausgewiesener Saldo) beträgt demnach 37,9 Mio. Franken.

Drei Gemeinden mit einem Bilanzfehlbetrag

Die Bilanzüberschüsse und -fehlbeträge beliefen sich per Ende 2022 auf netto 593 Mio. Franken. In 83 Gemeinden resultierte erfreulicherweise ein Bilanzüberschuss von insgesamt 594 Mio. Franken und die drei Gemeinden Böckten, Nusshof und Waldenburg verzeichneten einen Bilanzfehlbetrag von insgesamt 1 Mio. Franken. In diesen drei Gemeinden konnten im Jahr 2022 Ertragsüberschüsse verzeichnet werden, so dass die Bilanzfehlbeträge gegenüber dem Vorjahr abnahmen.

Eigentliches Eigenkapital häufig höher als Bilanzüberschuss

Neben dem Bilanzüberschuss bzw. -fehlbetrag setzt sich das «eigentliche» Eigenkapital wie folgt zusammen: Vorfinanzierungen im allgemeinen Haushalt von 389 Mio. Franken und finanzpolitische Reserven von 142 Mio. Franken abzüglich PK-Bilanzfehlbeträge von 250’000 Franken. Insgesamt hatten die Baselbieter Einwohnergemeinden per Ende 2022 ein «eigentliches» Eigenkapital von 1,1 Milliarden Franken.
Viele Gemeinden haben mit ihrem Eigenkapital finanzpolitische Reserven oder Vorfinanzierungen gebildet. Dies wird ersichtlich, wenn man die beiden Abbildungen miteinander vergleicht. So haben beispielsweise zwölf Gemeinden ein eigentliches Eigenkapital über 6’000 Franken pro Einwohner/in (dunkelblaue Flächen in Abbildung 2). Einen Bilanzüberschuss über 6’000 Franken pro Einwohner/in (dunkelblaue Flächen in Abbildung 1) gibt es aber nur in fünf Gemeinden. Die Differenzen sind somit in finanzpolitischen Reserven oder in Vorfinanzierungen eingelegt.

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