Webartikel vom 16.08.2024, Statistik der Lernenden 2023
34’400 Schüler/innen an obligatorischen Baselbieter Schulen
Im Jahr 2023 besuchten rund 34’400 Kinder und Jugendliche eine obligatorische Schule im Baselbiet. Die überwiegende Mehrheit wurde in einer Regelklasse an einer öffentlichen Schule unterrichtet. 11’800 Schülerinnen und Schüler besuchten eine Schule auf der Sekundarstufe II.
Die Zahl der Schülerinnen und Schüler an obligatorischen Schulen hat gegenüber dem Vorjahr um 0,9% zugenommen. In den letzten zehn Jahren betrug die Zunahme insgesamt knapp 11%. Im Jahr 2023 besuchten 5’899 Kinder den Kindergarten und 18’565 die Primarschule. 9’909 Lernende besuchten eine Schule auf der Sekundarstufe I im Kanton. Die Verteilung der Lernenden auf die einzelnen Schulstufen widerspiegelt in etwa deren Dauer.
Mit einem Anteil von 89% besucht der überwiegende Teil der Baselbieter Schüler/innen eine Regelklasse an einer öffentlichen Volksschule. Weitere 4% besuchen eine Sonderklasse (Kleinklassen, Einführungsklassen und Fremdsprachenintegrationsklassen). Die restlichen Schülerinnen und Schüler verteilen sich auf Privatschulen (5%) und Sonderschulen (2%).
Hoher Anteil an Ausländerinnen und Ausländern in den Sonderklassen
In der obligatorischen Schule liegt der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern bei 30%. Die Knaben sind, dem natürlichen Geschlechterverhältnis bei Geburt folgend, mit einem Anteil von 52% leicht in der Mehrheit.
In den Sonderklassen an öffentlichen Schulen ist der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern mit 62% gut doppelt so hoch wie in der gesamten obligatorischen Schule. Die Knaben sind mit einem Anteil von 62% ebenfalls übervertreten.
Knaben und Ausländer/innen haben ausserdem eine tiefere Wahrscheinlichkeit, in die anspruchsvolleren Leistungszüge der Sekundarschule zu kommen. So ist beispielsweise der Anteil Ausländer/innen im Leistungszug A mit 40% mehr als doppelt so hoch wie im Leistungszug P (19%). Der Knabenanteil liegt im Leistungszug A bei 57%, im Leistungszug P bei 47%.
Ein Sechstel der Schüler/innen mit DaZ-Unterricht
Das am häufigsten genutzte Angebot der integrativen speziellen Förderung ist im Baselbiet der Unterricht in Deutsch als Zweitsprache (DaZ). Gegen 5’600 Kinder und Jugendliche wurden 2023 an öffentlichen Baselbieter Schulen mit dieser Massnahme unterstützt, was rund einem Sechstel der Schüler/innen entspricht. Der Anteil der Lernenden, die DaZ-Unterricht erhalten, ist sehr von der Schulstufe abhängig. Der höchste Anteil findet sich im 2. Kindergarten, wo 2023 fast zwei Fünftel der Kinder DaZ-Unterricht erhielten. Der Anteil fällt nach dem 3. Primarschuljahr deutlich ab und liegt auf der Sekundarstufe I bei 4%.
Leistungszug P hat an Bedeutung gewonnen
Wie in Abbildung 4 ersichtlich ist, haben die relativen Anteile der Leistungszüge auf der Sekundarstufe I im Verlauf der Zeit eine allmähliche Verschiebung erfahren. Die Leistungszüge E und P waren im Jahr 2023 mit Anteilen von 36% respektive 37% aller Lernenden fast gleichbedeutend, während der Leistungszug A weniger als einen Viertel ausmachte. Nach der Jahrtausendwende vereinte der Leistungszug E noch 40% der Schülerinnen und Schüler auf sich, während der Leistungszug P von 27%, der Leistungszug A von 29% der Schüler/innen besucht wurde. Die Entwicklung des Anteils der Lernenden in Sonderklassen wies in den letzten beiden Jahrzehnten keinen klaren Trend auf. Der Anteil an Schüler/innen in Sonderklassen schwankte zwischen rund 3% und 5%.
Männer eher in der Berufsbildung, Frauen in der Allgemeinbildung
Im Anschluss an die obligatorische Schule werden auf der Sekundarstufe II die Bildungswege vielfältiger. Die verschiedenen Möglichkeiten lassen sich grob in zwei Bereiche aufteilen: Die allgemeinbildenden Ausbildungen mit dem Gymnasium und der Fachmittel- und Fachmaturitätsschule sowie die berufliche Grundbildung mit den dualen Berufslehren und der Wirtschaftsmittelschule.
Im Jahr 2023 besuchten im Baselbiet knapp 11’800 Personen eine Schule auf der Sekundarstufe II. Die mengenmässig bedeutendsten Ausbildungen sind die dualen Lehren zum eidgenössischen Fähigkeitszeugnis und das Gymnasium. Frauen tendieren eher zu den allgemeinbildenden Ausbildungen: Ihr Anteil im Gymnasium lag bei 58%, an der Fachmittel- und Fachmaturitätsschule bei 71%. Männer sind eher in der Berufsbildung zu finden: Bei den dualen Berufslehren (EFZ und EBA) beträgt ihr Anteil 63%, bei der Wirtschaftsmittelschule 68%.