Webartikel vom 02.06.2021, Bildungsabschlüsse 2020

Frauenanteil bei den Maturitäten von 55%

Im Jahr 2020 wurden im Baselbiet 1'340 Maturitäten vergeben, etwas weniger als im Vorjahr (1'386). Die Hälfte der Maturitäten (671) waren gymnasiale Maturitäten. Die 459 Berufsmaturitäten machten rund einen Drittel aus, die 210 Fachmaturitäten einen Sechstel.

Der Frauenanteil bei den Maturitäten lag bei 55%. Die Frauen sind bei den Fachmaturitäten mit einem Anteil von 79% deutlich, bei den gymnasialen Maturitäten mit einem Anteil von 57% etwas weniger stark übervertreten. Die Berufsmaturitäten gingen mit einem Anteil von 58% häufiger an Männer.

Die Zahl der Maturitäten, die Verteilung auf die verschiedenen Maturitätstypen und die Verhältnisse der Geschlechter sehen ähnlich aus wie in den Vorjahren. Auch wenn es den Zahlen nicht anzusehen ist, handelte es sich trotzdem um ein sehr spezielles Maturjahr: Die Abschlüsse wurden in aller Regel aufgrund der Vornoten vergeben. Maturitätsprüfungen fanden nur vereinzelt statt, wenn die Vornoten ungenügend waren.

Pädagogik das häufigste Berufsfeld bei den Fachmaturitäten
Bei den Fachmaturitäten ist ganz klar Pädagogik das am häufigsten gewählte Berufsfeld – sowohl bei Männern wie auch bei Frauen. Es gab dort fast doppelt so viele Abschlüsse als in den Berufsfeldern Gesundheit und soziale Arbeit.

Die Berufsfelder Gesundheit, Soziale Arbeit und Pädagogik haben einen mit der Fachmaturitätsschule insgesamt vergleichbaren Männeranteil zwischen 17% und 20%. Einzig im Berufsfeld Gestaltung und Kunst ist der Männeranteil mit 40% etwas höher.

Gymnasiale Maturitäten: Zwei von fünf Männern mit Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht
Bei den gymnasialen Maturitäten hat das Schwerpunktfach Biologie/Chemie weiter an Boden gewonnen: 2018 gab es in diesem Schwerpunktfach erstmals mehr Abschlüsse als bei den modernen Sprachen (Italienisch, Russisch und Spanisch), 2020 waren die Zahlen auf einem ähnlichen Niveau wie im Schwerpunktfach Wirtschaft und Recht, dem seit Jahren beliebtesten Schwerpunktfach. Zwischen den einzelnen Jahrgängen gibt es teilweise beträchtliche Schwankungen, aber gemäss den aktuellen Schülerzahlen bleibt weiterhin Wirtschaft und Recht das beliebteste Schwerpunktfach.

Bei den Frauen waren die modernen Sprachen allerdings auch 2020 das häufigste Schwerpunktfach, bei den Männern ist weiterhin Wirtschaft und Recht am beliebtesten: Zwei von fünf Männern schlossen in diesem Schwerpunktfach ab.

Ein Drittel der Berufsmaturitäten an Wirtschaftsmittelschule
Die häufigste Berufsmaturität entfällt auf die Richtung Wirtschaft und Dienstleistungen. Dies ist in erster Linie darauf zurückzuführen, dass die 4-jährige Wirtschaftsmittelschule immer mit einer Berufsmaturität abgeschlossen wird. Rund drei Viertel der Berufsmaturitäten der Richtung Wirtschaft und Dienstleistungen respektive ein Drittel aller Berufsmaturitäten wurden an Personen vergeben, die vorher die Wirtschaftsmittelschule besucht haben.

Die Fachrichtung Technik, Architektur, Life Sciences wird mit einem Anteil von 88% grossmehrheitlich von Männern absolviert. Umgekehrt dominieren in der Fachrichtung Gesundheit und Soziales mit einem Anteil von 78% die Frauen. Mit einem Männeranteil von 57% ist die Richtung Wirtschaft und Dienstleistungen ausgeglichener.

37% der Berufsmaturitäten wurden an Personen vergeben, die den Berufsmaturitäts-Unterricht nicht lehrbegleitend, sondern nach der Lehre entweder vollschulisch während einem Jahr oder berufsbegleitend während zwei Jahren besucht haben.

Jüngere Baselbieter/innen mit höherer Tertiärquote
Abbildung 5 zeigt die Baselbieter Wohnbevölkerung nach abgeschlossener Ausbildung und Alter mit Daten aus der Strukturerhebung. Da es sich bei der Strukturerhebung um eine Stichprobenbefragung handelt, werden die Erhebungsjahre von 2015-2019 zusammengefasst.
Abgesehen von der jüngsten Altersgruppe ist gut sichtbar, dass das durchschnittliche Ausbildungsniveau höher ist, je jünger jemand ist. Insbesondere der Anteil der Personen mit tertiärer Ausbildung (Hochschulen, aber auch Höhere Berufsbildung) ist bei den Jüngeren deutlich höher als bei den Älteren.

Unterschiede bezüglich des Alters bestehen bei Männern wie Frauen, sind bei den Frauen aber deutlich ausgeprägter: In der Altersklasse der 25- bis 44-Jährigen sind die Ausbildungsniveaus bei beiden Geschlechtern praktisch gleich (siehe Grafik im Zahlenfenster). Die Männer zwischen 45 und 64 Jahren sind ähnlich aufgestellt wie diejenigen zwischen 25 und 44 Jahren, während bei den Frauen die Tertiärquote in dieser Altersklasse schon deutlich tiefer liegt. Bei den über 64-Jährigen ist die Tertiärquote bei den Männern drei Mal höher als bei den Frauen. Der Anteil der über 64-jährigen Frauen mit höchstens obligatorischer Schulbildung ist mehr als doppelt so hoch wie bei den Männern.

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