Webartikel vom 26.06.2019, Lernende 2018

Niveau P mit progymnasialen Anforderungen gewinnt in der Sek I an Boden

31‘979 Lernende besuchten im Schuljahr 2018/19 die obligatorische Schulstufe im Baselbiet (Kindergarten bis Sek I). Weitere 11‘362 Lernende besuchten ein nachobligatorisches Angebot auf der Sekundarstufe II.

Mit einem Anteil von 88,9% besucht die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler die obligatorische Schulzeit in einer Regelklasse einer öffentlichen Primar- oder Sekundarschule. 3,3% besuchen eine Sonderklasse an einer öffentlichen Schule (Einführungs- und Kleinklassen sowie Integrationsklassen für Fremdsprachige). Die separativen Sonderschulen unterrichten 1,8% der Lernenden, die Privatschulen 6,1%. Diese Anteile waren in den letzten Jahren stabil.

Mehr als die Hälfte der Lernenden in Primarschul-Sonderklassen ohne Schweizer Pass

Die Mädchen machen einen Anteil von 48,4% an allen Lernenden auf der Primarstufe aus. Natürlicherweise werden etwas mehr Knaben als Mädchen geboren. Mit einem Mädchenanteil von 37% in Sonderklassen und 31% in separativen Sonderschulen der Primarstufe sind sie in diesen sonderpädagogischen Gefässen in der Minderheit.

Der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern beträgt auf der Primarstufe 28%. Besonders in den Privatschulen sowie in den Sonderklassen sind Lernende ohne Schweizer Pass übervertreten. Sie machen dort jeweils mehr als die Hälfte der Lernenden aus.

Sek I: Männeranteil im Niveau P 45%

Bezüglich Geschlecht und Nationalität zeigt sich auf der Sekundarstufe I ein ähnliches Bild wie auf der Primarstufe. Ausländerinnen und Ausländer sind im Niveau A (allgemeine Anforderungen), in den Sonderklassen sowie in den Privatschulen übervertreten. In den Sonderklassen an öffentlichen Sekundarschulen ist der Ausländeranteil mit 71% fünf Mal höher als im Niveau P mit 14%.

Je tiefer das Niveau, desto höher ist der Männeranteil. In den Sonderklassen sowie den Niveaus A und E (erweiterte Anforderungen) sind die Männer in der Mehrheit – im Niveau A mit 58% deutlich, im Niveau E mit 52% knapp. Im Niveau P sind die Männer mit 45% untervertreten.

Niveau P erstmals grösster Anteil auf Sekundarstufe I
In Abbildung 4 ist die Verteilung der Niveaus an öffentlichen Sekundarschulen im Baselbiet dargestellt. Das Niveau P gewinnt auf Kosten der anderen Niveaus an Boden. 2018 war es zum ersten Mal das grösste Niveau an Baselbieter Sekundarschulen. Zu beachten ist allerdings, dass das Niveau P im Vergleich zu den anderen Niveaus von überproportional vielen Lernenden aus dem Kanton Solothurn besucht wird. Betrachtet man nur die Lernenden mit Wohnort BL, so sehen die Tendenzen der letzten Jahrzehnte zwar sehr ähnlich aus, das Niveau E ist aber immer noch das meistbesuchte Niveau.

Frauen eher in allgemeinbildenden, Männer eher in berufsbildenden Ausbildungen
Nach der obligatorischen Schule werden die möglichen Bildungswege vielfältiger. Grob lassen sich die Ausbildungen, für die sich die Jugendlichen entscheiden können, in zwei Bereiche aufteilen: Die allgemeinbildenden Schulen (mit der Fachmittelschule, der Fachmaturitätsschule und dem Gymnasium), sowie die berufliche Grundbildung mit den dualen Berufslehren und den Wirtschaftsmittelschulen. Mengenmässig dominieren weiterhin das Gymnasium sowie die klassischen, drei- bis vierjährigen dualen Berufslehren. Zusammen vereinigen diese Angebote zwei Drittel der Lernenden an Baselbieter Schulen der Sekundarstufe II.

Frauen entscheiden sich nach der obligatorischen Schule eher für eine allgemeinbildende Ausbildung. Insbesondere an den Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen sind drei Viertel der Lernenden weiblich. Aber auch am Gymnasium sind die Frauen mit einem Anteil von 56% in der Mehrheit. In der beruflichen Grundbildung sind die Männer mit einem Anteil von 64% stärker vertreten.
Ausländerinnen und Ausländer besuchen häufiger eine Berufslehre als eine allgemeinbildende Schule. Besonders in den zweijährigen Lehren zum eidgenössischen Berufsattest (EBA) machen sie fast die Hälfte der Lernenden aus, während am Gymnasium fast neun von zehn Lernenden den Schweizer Pass besitzen.

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