Webartikel vom 26.06.2019, Bildungsabschlüsse 2018

Biologie/Chemie wird bei den Frauen am Gymnasium immer beliebter

An Baselbieter Schulen wurden 2018 insgesamt 1‘375 Maturitäten ausgestellt: 707 gymnasiale Maturitäten, welche die Zulassung an einer universitären Hochschule ermöglichen, 220 Fach- und 448 Berufsmaturitäten, die ein Studium an einer Fachhochschule (inklusive der pädagogischen Hochschulen) erlauben.

58% aller Maturitäten (gymnasiale, Fach- und Berufsmaturitäten) wurden von Frauen erworben, also 796 der insgesamt 1‘375 Abschlüsse. Die Geschlechterverhältnisse bezüglich der Maturitätstypen sind weiterhin sehr unterschiedlich. Fachmaturitäten wurden 2018 zu 81%, gymnasiale Maturitäten zu 59% von Frauen erlangt. Die 448 Berufsmaturitäten gingen mit einem Anteil von 55% häufiger an Männer.

Die Fachmaturität kann im Anschluss an die dreijährige Fachmittelschule in einem Jahr erlangt werden. Rund 90% der Absolventinnen und Absolventen von Fachmittelschulen nutzen diese Möglichkeit.

Weil das Gymnasium von dreieinhalb auf vier Jahre verlängert wurde, gab es 2017 im Baselbiet nur vereinzelt gymnasiale Maturitäten, reguläre Maturitätsprüfungen fanden nicht statt. Im Jahr 2018 fanden nun die ersten Abschlüsse des vierjährigen Gymnasiums statt, wobei sich die Zahl mit 707 gymnasialen Maturitäten im Rahmen der Vorjahre bewegte.

Fast die Hälfte der Fachmaturitäten im Berufsfeld Pädagogik
44% der Fachmaturitäten, die 2018 an Baselbieter Schulen vergeben wurden, fielen auf das Berufsfeld Pädagogik. Dieser Abschluss ermöglicht ein Studium an einer pädagogischen Hochschule. Bei den Abschlüssen in Gestaltung und Kunst sowie  Pädagogik ist der Männeranteil mit 38% respektive 22% am höchsten. Der Männeranteil liegt in den Berufsfeldern Gesundheit mit 16% und soziale Arbeit mit 5% der Abschlüsse deutlich tiefer.

Biologie und Chemie bei den Frauen erstmals vor den modernen Sprachen
Nachdem bei den Frauen jahrelang die modernen Sprachen (Italienisch, Spanisch und Russisch) am beliebtesten waren, gab es 2018 erstmals im Schwerpunktfach Biologie/Chemie mit einem Anteil von 27% die meisten Maturitäten für Frauen. Bei den Männern ist Wirtschaft und Recht das mit Abstand häufigste Schwerpunktfach. 39% der von Männern erworbenen gymnasialen Maturitäten entfielen 2018 auf dieses Schwerpunktfach. Bei den Frauen betrug dieser Anteil 22%, womit Wirtschaft und Recht auch insgesamt das häufigste Schwerpunktfach ist. Das am seltensten gewählte Schwerpunktfach sind die alten Sprachen (Latein und Griechisch) mit insgesamt nur 32 Maturitäten. Unabhängig vom gewählten Schwerpunktfach ermöglicht eine gymnasiale Maturität grundsätzlich ein Studium aller Studienfächer an einer universitären Hochschule in der Schweiz.

Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei den kaufmännischen Berufsmaturitäten
Der kaufmännische Bereich machte 2018 die Hälfte aller Berufsmaturitäten aus. Dies liegt unter anderem daran, dass seit 2014 die Wirtschaftsmittelschule in allen Fällen mit einer Berufsmaturität abgeschlossen werden muss. Im Verhältnis zu den anderen beiden Berufsmaturitäts-Richtungen weist die Berufsmaturität Wirtschaft und Dienstleistungen ein vergleichsweise ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf. Die Berufsmaturität Technik, Architektur und Life Sciences ist bei Männern deutlich beliebter als bei Frauen, während es bei der Berufsmaturität Gesundheit und Soziales umgekehrt ist.

Zwei Drittel der Berufsmaturitäten entfallen auf die lehrbegleitende Berufsmaturität (BM I). Ein Drittel der Berufsmaturitäten wird nach der Lehre absolviert (BM II), entweder vollschulisch in einem Jahr oder berufsbegleitend in zwei Jahren. Diese Verteilung der Berufsmaturitäten ist seit 2011 stabil.

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