Webartikel vom 21.04.2020, Schulpersonal 2019

Höherer Männeranteil bei älteren Lehrpersonen

Im Jahr 2019 unterrichteten an öffentlichen Baselbieter Schulen insgesamt 4752 Lehrpersonen, die sich 3158 Vollzeitstellen teilten. Fast drei von vier Lehrpersonen sind weiblich.

Gegenüber dem Vorjahr ist die Anzahl der Lehrpersonen 2019 um 3% auf 4752, die Anzahl der Vollzeitäquivalente um 2% auf 3158 angestiegen. Der durchschnittliche Beschäftigungsgrad ist auf allen Stufen ähnlich und liegt zwischen 63% bei den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe II und 67% auf der Sekundarstufe I. Die Primarstufe ist mit ihren acht Schuljahren (Kindergarten und Primarschule) die grösste Schulstufe. Entsprechend unterrichten mit 60% mehr als die Hälfte der Baselbieter Lehrpersonen auf dieser Stufe.

Mit einem Anteil von 73% waren 2019 fast drei von vier Baselbieter Lehrpersonen weiblich. Der Frauenanteil ist höher, je tiefer die Schulstufe: Im Kindergarten beträgt der Frauenanteil 98%, in der Primarschule 85%. Auf der Sekundarstufe I sind die Geschlechterverhältnisse mit einem Frauenanteil von 58% etwas ausgeglichener. Bei den nachobligatorischen Schulen sind umgekehrt die Männer mit einem Anteil von 57% in der Mehrheit.

Fast drei Viertel der Lehrpersonen arbeiten Teilzeit

Eine deutliche Mehrheit der Lehrpersonen an öffentlichen Baselbieter Schulen arbeitet Teilzeit. Insgesamt sind es 72%, also fast drei Viertel. Die Unterschiede zwischen den Schulstufen sind mit Anteilen von 68% bis 73% nicht allzu gross. Männer arbeiten mit einem Anteil von 46% mehr als doppelt so häufig Vollzeit als Frauen mit einem Anteil von 21%. Fast die Hälfte der Baselbieter Lehrpersonen arbeitet in einem Pensum zwischen 50% und 89%. Die andere Hälfte verteilt sich in etwa zu gleichen Teilen auf Vollzeitpensen (90 oder mehr Stellenprozente) oder kleine Pensen unter 50 Stellenprozenten. Pensen unter 50 Stellenprozenten sind bei den Berufsfachschulen, wo sie einen Drittel der Beschäftigten ausmachen, besonders häufig.

Der Anteil der Personen, die Vollzeit arbeiten, nimmt auf den Sekundarstufen I und II mit zunehmendem Alter tendenziell zu. Auf der Primarstufe arbeiten die jüngeren Lehrpersonen häufiger Vollzeit als ihre älteren Kolleginnen und Kollegen. Der tiefste Vollzeit-Anteil findet sich dort bei den 35- bis 49-jährigen Lehrpersonen, danach steigt er wieder leicht an. Ein Grund für dieses Muster könnte sein, dass sich viele Frauen während der Erziehungsphase für ein tieferes Pensum entscheiden.

Männeranteil bei älteren Lehrpersonen höher als bei jüngeren

In der Abbildung 3 sieht man die Männeranteile nach Schulstufe und Alter. Dabei ist ersichtlich, dass der Männeranteil auf der Primarstufe über alle Altersklassen hinweg konstant tief ist. Das passt dazu, dass die Geschlechterverhältnisse auf der Primarstufe in den letzten Jahren stabil geblieben sind. In den nachobligatorischen Schulen ist hingegen der Männeranteil unter den jüngeren Lehrpersonen deutlich tiefer als bei den älteren. Es ist deshalb davon auszugehen, dass sich hier der Trend des langsam ansteigenden Frauenanteils fortführen wird. Es muss allerdings auch beachtet werden, dass sich die Geschlechterverhältnisse der tieferen Altersklassen im Verlauf der Jahre nicht unbedingt unverändert in eine höhere verschieben, da Personen den Beruf wechseln oder in das Erwerbsleben ein- und aussteigen können.

Dasselbe Phänomen lässt sich auch am Durchschnittsalter der Lehrpersonen ablesen: Während die Lehrerinnen und Lehrer auf der Primarstufe in etwa gleich alt sind, ist der durchschnittliche Lehrer auf der Sekundarstufe I mehr als zwei Jahre und acht Monate Jahre älter als eine durchschnittliche Lehrerin. Bei den nachobligatorischen Schulen beträgt die Differenz 3 Jahre und 9 Monate.

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Methodische Anmerkungen

Die Statistik des Schulpersonals gibt Auskunft über die Tätigkeit und die soziodemografische Zusammensetzung des Schulpersonals an öffentlichen Schulen des Kantons und der Gemeinden. Erfasst werden die Lehrpersonen inklusive sonderpädagogischem Personal und das Schulleitungspersonal. Lehrpersonen können auf mehreren Stufen und in mehreren Schulen tätig sein. Eine Person wird pro Stufe, auf der sie tätig ist, gezählt – Personen können also in verschiedenen Kategorien/Stufen vorkommen, dort aber jeweils höchstens ein Mal. Allgemeinbildende Schulen umfassen die gymnasialen Abteilungen sowie die Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen an den Gymnasien. Bei den Berufsfachschulen ist auch die höhere Berufsbildung an diesen Schulen enthalten. Zu beachten ist auch, dass bei den Berufsfachschulen die privaten Berufsfachschulen (aprentas, kvBL) nicht enthalten sind.

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