Webartikel vom 11.04.2019, Schulpersonal 2018

Viele kleine Pensen an Berufsfachschulen

2018 arbeiteten an öffentlichen Baselbieter Schulen 4‘607 Lehrpersonen in 3‘089 Vollzeitstellen. Mit einem Anteil von 72% sind die Frauen bei den Lehrpersonen in der Mehrheit, insbesondere auf der Primarstufe. Rund 70% der Lehrpersonen arbeiten Teilzeit, besonders kleine Pensen sind an den Berufsfachschulen zu finden.

Fast 60% aller Lehrpersonen und Vollzeitäquivalente entfallen auf die Primarstufe, welche inklusive Kindergarten acht der elf obligatorischen Schuljahre umfasst. Die Mehrheit der Baselbieter Lehrpersonen ist weiblich. Je höher die Schulstufe, desto tiefer ist der Frauenanteil. Im Kindergarten sind 99% der Lehrpersonen weiblich, in der Primarschule 85%. Auf der Sekundarstufe I sind die Geschlechterverhältnisse mit einem Frauenanteil von 57% deutlich ausgeglichener, auf der Sekundarstufe II sind die Frauen mit einem Anteil von 42% in der Minderheit.

Es ist zu erwarten, dass der Frauenanteil unter der Baselbieter Lehrerschaft in Zukunft steigt. Auf den Sekundarstufen I und II ist der Frauenanteil unter den jüngeren Lehrpersonen höher als bei den älteren. An den öffentlichen Sekundarschulen beispielsweise sind die Lehrer im Schnitt drei Jahre älter als die Lehrerinnen. Einzig auf der Primarstufe ist diesbezüglich kein klarer Trend auszumachen.

Kleinstpensen an den Berufsfachschulen am verbreitetsten

Nur 30% der Baselbieter Lehrpersonen arbeiten Vollzeit. Bei den Lehrerinnen liegt der Anteil mit 23% rund halb so hoch wie bei den Lehrern mit 48% Vollzeitbeschäftigten. Kleine Pensen unter 25 Stellenprozenten kommen in der obligatorischen Schule und in den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe II in ähnlichem Ausmass vor und betreffen dort 6% bis 7% der Lehrpersonen. An den Berufsfachschulen kommen solche Kleinpensen mit 13% fast doppelt so häufig vor.

Der Anteil der Personen, die Vollzeit arbeiten, nimmt auf den Sekundarstufen I und II mit zunehmendem Alter tendenziell zu. Auf der Primarstufe ist das anders: Dort arbeiten die 35- bis 49-jährigen Lehrpersonen weniger häufig Vollzeit als ihre älteren und jüngeren Kolleginnen und Kollegen. Ein Grund für dieses Muster könnte sein, dass sich viele Frauen während der Erziehungsphase für ein tieferes Pensum entscheiden.

8,5 Stellenprozente pro Lernende/n an Volksschule

Für Kinder und Jugendliche in den öffentlichen obligatorischen Schulen wurden 2017 durchschnittlich je 8,5 Lehrpersonen-Stellenprozente aufgewendet. Im Kindergarten war dieser Wert mit 7,2 am tiefsten. Bei den allgemeinbildenden Schulen (Fachmittel- und Fachmaturitätsschule sowie Gymnasium) war der Wert mit 9,2 Lehrpersonen-Stellenprozenten pro Schülerin und Schüler am höchsten.

Die Unterschiede zwischen den Schulstufen hängen von verschiedenen Faktoren ab. Gründe sind beispielsweise die unterschiedlichen Klassengrössen, die unterschiedlichen Definitionen, wie viele Lektionen ein Vollzeitpensum ergeben oder die unterschiedlichen Aufwände für die spezielle Förderung. Die Berufsfachschulen vereinigen sehr heterogene Ausbildungen von Brückenangeboten bis zur höheren Berufsbildung, deren schulischer Teil meist nur einen Teilzeitanteil ausmacht, weshalb hier der Betreuungsaufwand mit 4 Lehrpersonen-Stellenprozenten deutlich tiefer ausfällt.

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Methodische Anmerkungen

Die Statistik des Schulpersonals gibt Auskunft über die Tätigkeit und die soziodemografische Zusammensetzung des Schulpersonals an öffentlichen Schulen des Kantons und der Gemeinden. Erfasst werden die Lehrpersonen inklusive sonderpädagogischem Personal und das Schulleitungspersonal. Lehrpersonen können auf mehreren Stufen und in mehreren Schulen tätig sein. Eine Person wird pro Stufe, auf der sie tätig ist, gezählt – Personen können also in verschiedenen Kategorien/Stufen vorkommen, dort aber jeweils höchstens ein Mal. Allgemeinbildende Schulen umfassen die gymnasialen Abteilungen sowie die Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen an den Gymnasien. Bei den Berufsfachschulen ist auch die höhere Berufsbildung an diesen Schulen enthalten. Zu beachten ist auch, dass bei den Berufsfachschulen die privaten Berufsfachschulen (aprentas, kvBL) nicht enthalten sind.
Da bei der Statistik der Lernenden die aktuellsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2017 stammen, beziehen sich die Angaben zu den Vollzeitstellen pro Lernende/n auf dieses Jahr.

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