Webartikel vom 20.06.2018, Lernende 2017

Knaben in Sonderklassen und Sonderschulung übervertreten

31 799 Lernende besuchten im Schuljahr 2017/18 eine obligatorische Baselbieter Schule. Weitere 11 460 Lernende besuchten ein nachobligatorisches Angebot auf der Sekundarstufe II.

Mit 88,7% absolviert weiterhin der Grossteil der Lernenden die obligatorische Schulzeit in einer Regelklasse der öffentlichen Schule. Weitere 3,3% besuchen eine Sonderklasse (Einführungs- und Kleinklassen sowie Integrationsklassen für Fremdsprachige). Dieser Anteil ist seit Jahren rückläufig. 1,8% der Lernenden besuchten 2017 eine separative Sonderschule. 6,2% der Lernenden besuchten eine Privatschule, wobei deren Anteile relativ stabil sind.

Knaben in Sonderklassen und Sonderschulung übervertreten

Mit einem Anteil von 28% hat mehr als ein Viertel der Lernenden in der Primarstufe keinen Schweizer Pass. Besonders an den Privatschulen sowie in den Sonderklassen sind Ausländerinnen und Ausländer übervertreten - sie machen dort mehr als die Hälfte der Lernenden aus. Auch in den separativen Sonderschulen sind Ausländerinnen und Ausländer mit einem Anteil von 38% übervertreten.

Knaben sind in den Sonderklassen und in der Sonderschulung übervertreten.
Die beiden Effekte nach Geschlecht und Nationalität überlagern sich. So hat ein ausländischer Junge letztlich eine mehr als vier Mal höhere Wahrscheinlichkeit, eine Sonderklasse zu besuchen, als ein Schweizer Mädchen.

Je grösser die Gemeinde, desto höher der Anteil an Sonderklassen

Abbildung 3 beschäftigt sich mit der Wahl zwischen Integration und Separation in der speziellen Förderung in Abhängigkeit der Grösse der Wohngemeinde. Dargestellt sind die Anteile der Lernenden mit ISF (integrative Schulungsform, Integration in einer Regelklasse anstelle der Separation in einer Kleinklasse) und in Sonderklassen in der öffentlichen Primarschule.

Zählt man die beiden Gefässe der speziellen Förderung zusammen, ist der Unterschied unter den Gemeinden  relativ klein. In allen Gemeindegrössen-Klassen liegt der Gesamtanteil dieser beiden Gefässe zwischen 12% und 15%. Ein klarer Zusammenhang mit der Gemeindegrösse ist nicht ersichtlich. Es zeigt sich jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit, in eine Sonderklasse eingeschult zu werden, mit der Grösse der Wohngemeinde steigt. Dies dürfte mit der besseren Möglichkeit der Angebotserweiterung in grösseren Gemeinden zusammenhängen.

Ausländeranteil im Niveau A drei Mal höher als im Niveau P

Bezüglich Geschlecht und Nationalität zeigt sich auf der Sekundarstufe ein ähnliches Bild wie auf der Primarstufe. Ausländer und Ausländerinnen sind in erster Linie im Sekundarschul-Niveau A, in den Sonderklassen sowie in den Privatschulen übervertreten. Der Ausländeranteil ist im Niveau A fast drei Mal höher als im Niveau P.

Männer sind in der Sekundarschule mit 56% im Niveau A und etwas stärker in den Sonderklassen und der separativen Sonderschulung übervertreten.

Frauen eher in der Allgemeinbildung, Männer eher in der Berufsbildung

Der Grossteil der Ausbildungen auf der Sekundarstufe II lässt sich in zwei Bereiche aufteilen: Die allgemeinbildenden Schulen mit den Fachmittel-, Fachmaturitätsschulen und den Gymnasien, sowie die berufliche Grundbildung mit den dualen Berufslehren und der Wirtschaftsmittelschule. Frauen entscheiden sich nach der obligatorischen Schule eher für eine allgemeinbildende Ausbildung. Besonders in den Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen sind sie deutlich in der Mehrheit. In der beruflichen Grundbildung sind dafür die Männer in der Mehrheit.

Mengenmässig dominieren auf der Sekundarstufe II die Gymnasien und die dualen, drei- bis vierjährigen Lehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ).

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