Webartikel vom 20.06.2018, Bildungsabschlüsse 2017
Ausnahmejahr für gymnasiale Maturitäten
2017 wurden im Baselbiet 206 Fach- und 484 Berufsmaturitäten vergeben, die ein Studium an einer Fachhochschule (inklusive der pädagogischen Hochschulen) ermöglichen. Weil die Dauer des Gymnasiums von dreieinhalb auf vier Jahre verlängert wurde, gab es im Jahr 2017 im Baselbiet nur vereinzelt gymnasiale Maturitäten.
55% der Fach- und Berufsmaturitäten wurden von Frauen erworben, also 377 der insgesamt 690 Abschlüsse. Die Geschlechterverhältnisse bezüglich der Maturitätstypen haben sich gegenüber 2016 leicht angeglichen, sind aber weiterhin sehr unterschiedlich. Fachmaturitäten wurden 2017 zu 77% von Frauen erlangt. Die 484 Berufsmaturitäten wurden mit einem Anteil von 55% häufiger von Männern erworben.
Die Fachmaturität kann im Anschluss an die dreijährige Fachmittelschule in einem Jahr erlangt werden. Ein Vergleich der Anzahl Fachmaturitäten mit den Fachmittelschuldiplomen zeigt, dass sich jeweils rund 90% der Fachmittelschul-Absolventen und –Absolventinnen für die Fachmatur entscheiden.
Das Gymnasium wurde im Baselbiet von dreieinhalb auf vier Jahre verlängert. Die Maturprüfungen werden vom Dezember auf Ende des Schuljahres verschoben. 2017 gab es deshalb nur vereinzelt gymnasiale Maturitäten, reguläre Maturitätsprüfungen fanden nicht statt. Normalerweise werden pro Jahr zwischen 700 und 750 gymnasiale Maturitäten vergeben.
Fast die Hälfte der Fachmaturitäten im Berufsfeld Pädagogik
44% der Fachmaturitäten, die 2017 an Baselbieter Schulen vergeben wurden, fielen auf das Berufsfeld Pädagogik. Dieser Abschluss ermöglicht ein Studium an einer pädagogischen Hochschule. In den Berufsfeldern Pädagogik sowie Gestaltung und Kunst ist der Männeranteil bezogen auf die Fachmaturitäten mit 27% respektive 28% am höchsten. In den Berufsfeldern Gesundheit und soziale Arbeit liegt der Männeranteil mit 21% und 16% deutlich tiefer.
Ausgeglichenes Geschlechterverhältnis bei den kaufmännischen Berufsmaturitäten
Der kaufmännische Bereich machte 2017 knapp die Hälfte von allen Berufsmaturitäten aus. Dies liegt unter anderem daran, dass seit 2014 die Wirtschaftsmittelschule in allen Fällen mit einer Berufsmaturität abgeschlossen werden muss. Im Verhältnis zu den anderen beiden Berufsmaturitäts-Richtungen weist die kaufmännische Berufsmaturität ein vergleichsweise ausgeglichenes Geschlechterverhältnis auf. Die Berufsmaturität Technik, Architektur und Life Sciences ist bei Männern deutlich beliebter als bei Frauen, während es bei der Berufsmaturität Gesundheit und Soziales umgekehrt ist.
Zwei Drittel der Berufsmaturitäten lehrbegleitend
Zwei Drittel der Berufsmaturitäten entfallen auf die BM I. Das heisst, sie werden während der Lehre gemacht. Das letzte Drittel der Berufsmaturitäten wird nach der Lehre absolviert (BM II), entweder vollschulisch in einem Jahr oder berufsbegleitend in zwei Jahren. Diese Verteilung der Berufsmaturitäten ist seit 2011 stabil. Insgesamt ist die Anzahl der Berufsmaturitäten seit Jahren tendenziell leicht ansteigend.