Webartikel vom 18.04.2018, Schulpersonal 2017

Viele junge Lehrpersonen auf der Primarstufe

Vom Kindergarten bis zur höheren Berufsbildung arbeiten 4562 Lehrerinnen und Lehrer in 3046 Vollzeitstellen an öffentlichen Baselbieter Schulen. Im Durchschnitt entfallen in der obligatorischen Schule rund 1,6 Vollzeitstellen auf eine Klasse.

Die 4562 Baselbieter Lehrpersonen sind im Durschnitt 44,5 Jahre alt. An der Primarstufe hat innerhalb der letzten Jahre eine Verjüngung der Lehrpersonen stattgefunden. Bei Frauen und an Berufsfachschulen sind kleine Pensen häufig.

Drei Fünftel der Lehrpersonen auf der Primarstufe

In Abbildung 1 ist ersichtlich, wie sich die 4562 Lehrpersonen und 3046 Vollzeitstellen auf die verschiedenen Schulstufen aufteilen. Die Mengenverhältnisse widerspiegeln in erster Linie die unterschiedliche Dauer dieser Stufen und den daraus resultierenden Personalbedarf. Drei Fünftel der Lehrpersonen arbeiten auf der Primarstufe.

Die Anzahl Vollzeitstellen pro Klasse nimmt mit höherer Schulstufe leicht zu. Im Kindergarten werden im Durchschnitt 1,3 Vollzeitstellen pro Klasse benötigt, in der Primarschule 1,6 und auf der Sekundarstufe I sowie in den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe II rund 1,7 Vollzeitstellen.

72% der Baselbieter Lehrpersonen sind weiblich. Der Frauenanteil wird kleiner, je höher die betrachtete Schulstufe ist: Auf der Primarstufe beträgt der Frauenanteil 88%. Auf der Sekundarstufe I sind die Frauen mit 56% nicht mehr so deutlich in der Mehrheit, auf der Sekundarstufe II mit 41% in der Minderheit.

Kleinstpensen bei den Berufsfachschulen am häufigsten

70% der Baselbieter Lehrpersonen arbeiten Teilzeit, also in einem Pensum von unter 90%. Sehr kleine Pensen unter 25% kommen in der obligatorischen Schule und in den allgemeinbildenden Schulen der Sekundarstufe II in ähnlichem Ausmass vor und betreffen dort 6 bis 7% der Lehrpersonen. An den Berufsfachschulen hatten 2017 15% der Lehrpersonen ein Kleinstpensum, womit kleine Pensen dort am häufigsten sind.

Während von den Lehrern die Hälfte Teilzeit arbeitet, sind es von den Lehrerinnen gute drei Viertel. Dabei sind kleine Pensen von unter 50% bei Frauen mit einem Anteil von 30% doppelt so häufig wie bei Männern (14%). Da die Männer im Schnitt höhere Pensen haben, wird beispielsweise auf der Sekundarstufe I, wo die Männer bei den Lehrpersonen einen Anteil von 44% ausmachen, trotzdem die Hälfte des Unterrichts von Männern erteilt. Ähnliches gilt auch für die anderen Schulstufen.

Primarlehrpersonen im Schnitt jünger als Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I

Auf der Primarstufe gibt es gegenüber der Sekundarstufe I eine deutliche Häufung von Personen unter 30 Jahren: Auf der Primarstufe ist jede fünfte Lehrperson jünger als 30 Jahre, auf der Sekundarstufe I nur jede zwanzigste. Primarschul-Lehrpersonen waren 2017 im Schnitt 42,5 Jahre alt, Sekundarschul-Lehrpersonen waren mit einem Durchschnittsalter von 47,2 Jahren also 4,7 Jahre älter.

Die Altersdifferenz zwischen der Primar- und der Sekundarstufe hängt unter anderem mit der kürzeren Ausbildungsdauer für Primarlehrpersonen zusammen. Der Effekt hat sich aber mit der Harmos-Umstrukturierung der Schulstufen verstärkt: 2014 betrug die Altersdifferenz zwischen der Primar- und der Sekundarstufe erst 1,3 Jahre, die Differenz hat sich seither also mehr als verdreifacht. Vor dem Harmos-Wechsel wurden neue Lehrpersonen auf der Sekundarstufe I nur noch befristet angestellt. Davon waren jüngere Lehrpersonen – die in dieser Zeit ihre Ausbildung abgeschlossen haben – stärker betroffen. Von 2014 auf 2015 hat sich deshalb der Lehrkörper auf der Primarstufe deutlich verjüngt.

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Methodische Anmerkungen

Die Statistik des Schulpersonals gibt Auskunft über die Tätigkeit und die soziodemografische Zusammensetzung des Schulpersonals an öffentlichen Schulen des Kantons und der Gemeinden. Erfasst werden die Lehrpersonen inklusive sonderpädagogischem Personal und das Schulleitungspersonal. Lehrpersonen können auf mehreren Stufen und in mehreren Schulen tätig sein. Eine Person wird pro Stufe, auf der sie tätig ist, gezählt – Personen können also in verschiedenen Kategorien/Stufen vorkommen, dort aber jeweils höchstens ein Mal. Allgemeinbildende Schulen umfassen die gymnasialen Abteilungen sowie die Fachmittel- und Fachmaturitätsschulen an den Gymnasien. Bei den Berufsfachschulen ist auch die höhere Berufsbildung an diesen Schulen enthalten. Zu beachten ist auch, dass bei den Berufsfachschulen die privaten Berufsfachschulen (aprentas, kvBL) nicht enthalten sind.
Da bei der Statistik der Lernenden die aktuellsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2016 stammen, beziehen sich die Angaben zu den Vollzeitstellen pro Klasse auf dieses Jahr.

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