Webartikel vom 05.07.2017, Lernende 2016

38% der Lernenden beenden die obligatorische Schulzeit mit Verzögerung

Vom Kindergarten bis zur Sekundarstufe II besuchten im Jahr 2016 42 985 Lernende eine Baselbieter Schule. Der Grossteil davon, 31 485 Lernende, befindet sich in einer obligatorischen Schule. Doch längst nicht alle absolvieren die obligatorische Schule in den dafür vorgesehenen elf Jahren.

Fast neun von zehn Lernenden der obligatorischen Schule werden in Regelklassen an öffentlichen Schulen unterrichtet. Weitere 3,4% besuchen ebenfalls eine öffentliche Schule, jedoch in einer Klasse der speziellen Förderung (Einführungs- und Kleinklassen sowie Integrationsklassen für Fremdsprachige). Der Anteil der Klassen der speziellen Förderung ist in den letzten Jahren zugunsten integrativer Angebote stetig gesunken. Neben den öffentlichen Schulen gibt es auf der obligatorischen Stufe auch noch Privat- und Sonderschulen. Privatschulen besuchten 2016 6,3% der Lernenden, Sonderschulen 1,5%.

Hoher Knabenanteil in Klassen der speziellen Förderung

Natürlicherweise werden mehr Knaben als Mädchen geboren. In der Folge sind die Mädchen auch in der Primarstufe an Baselbieter Schulen 2016 mit einem Anteil von 48,4% leicht in der Minderheit. Der Anteil der Ausländerinnen und Ausländer betrug 28,4%. In den Klassen der speziellen Förderung ist der Ausländeranteil mehr als doppelt so hoch wie in den Regelklassen der Primarschule. In diesen Klassen sind auch die Knaben mit 63% überproportional vertreten.

Ausländer/innen sind im Niveau A übervertreten
In der öffentlichen Sekundarschule werden die Lernenden in drei Niveaus eingeteilt: das Niveau A mit Grundanforderungen, das Niveau E mit erweiterten Anforderungen und das Niveau P mit progymnasialen Anforderungen. Daneben existieren auch hier die Klassen der speziellen Förderung (Kleinklassen und Integrationsklassen für Fremdsprachige).

Der Anteil der Ausländer/innen war 2016 im Niveau A drei Mal höher als im Niveau P (42% gegenüber 14%). In den Klassen der speziellen Förderung lag der Ausländeranteil gar bei 73%. Dies liegt in erster Linie an den Integrationsklassen für Fremdsprachige, die sich überwiegend an Ausländer/innen richten. Auch der Männeranteil war im Niveau A mit 57% deutlich höher als im Niveau P (47%).

Am Ende der obligatorischen Schulzeit sind 38% der Lernenden verglichen mit dem Regelverlauf zu alt

In Abbildung 4 wird das Alter der Lernenden mit Ihrer Stufe verglichen. Dabei wird ein Regelverlauf angenommen, d.h. die reguläre Dauer einer schulischen Karriere mit Einschulung im gesetzlich vorgesehenen Alter, ohne Repetieren und Überspringen und ohne den Besuch einer Einführungsklasse. Der grösste Teil der Lernenden wird im vorgesehenen Alter eingeschult. Der Anteil der Lernenden, die gegenüber dem Regelverlauf mindestens ein Jahr verloren haben, nimmt über die Stufen zu, bis er am Ende der obligatorischen Schule 38% beträgt. Die Hauptgründe dafür sind Repetitionen, der Besuch einer Einführungsklasse sowie der Umstand, dass Zugezogene oft einer tieferen als ihrem Alter entsprechenden Stufe zugewiesen werden. Der Anteil der Lernenden, die gegenüber dem Regelverlauf ein Jahr gewonnen haben, nimmt zuerst zu und pendelt sich dann bei rund 3% ein.

Knaben bei der speziellen Förderung in der Mehrheit

Abbildung 5 zeigt die Geschlechterverhältnisse in ausgewählten Angeboten der speziellen Förderung an öffentlichen Schulen der obligatorischen Stufe. Mit Ausnahme von Deutsch als Zweitsprache sind die Knaben dabei in sämtlichen betrachteten Angeboten übervertreten. Dies gilt auch für die Begabungs- und Begabtenförderung. An beiden Enden des Leistungsspektrums sind somit mehr Knaben als Mädchen in einer speziellen Förderung.

Berufslehre und Gymnasium mengenmässig dominierend

Gemessen an der Anzahl Lernenden dominieren an Baselbieter Schulen auf der Sekundarstufe II zwei Bereiche: die dualen, drei- bis vierjährigen Lehren mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis (EFZ) sowie das Gymnasium. Frauen entscheiden sich eher für eine allgemeinbildende Ausbildung. Dies gilt insbesondere für die Fachmittel- und Fachmaturitätsschule, aber auch für das Gymnasium. Männer sind häufiger in der beruflichen Grundbildung anzutreffen.

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