Webartikel vom 22.05.2019, Bodenpreisstatistik 2018

Bodenpreis für Wohnbauland steigt erneut an

Im Jahr 2018 wurden im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 2‘655 Grundstücke verkauft. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 1%. Der Umsatz erreichte mit 2,69 Mrd. Franken einen neuen Höchststand (+3,5% im Vergleich zum Vorjahr). Insgesamt wurde eine Fläche von rund 516 Hektaren umgesetzt, wobei es sich bei rund 6% um Bauland handelt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnbauland erhöhte sich kantonal um 47 auf 1‘145 Franken.

Mit 81,7% aller Freihandverkäufe machten die überbauten Grundstücke den grössten Anteil der Fälle aus, gefolgt von Verkäufen von unbebautem Bauland mit 12,6%. Bei den restlichen Verkäufen handelte es sich um Land ausserhalb Baugebiet und landwirtschaftliche Anwesen. Im Bezirk Arlesheim wurden 47% aller Verkäufe getätigt, weitere 21% im Bezirk Liestal. Der Anteil aller Grundstücksverkäufe des Bezirks Sissach lag bei 15,5%, jener des Bezirks Laufen bei 8,4% und der Bezirk Waldenburg hatte einen Anteil von 8% der Grundstücksverkäufe im Kanton.

Wertmässig machten die überbauten Grundstücke 90% des Gesamtvolumens von 2,69 Mrd. Franken aus. Insbesondere im Bezirk Liestal mit 671 Mio. Franken wurde deutlich mehr umgesetzt als im letzten Jahr (+12,7%). Die Bezirke Arlesheim und Sissach legten mit gut 4% zu. In den anderen Bezirken Waldenburg (-14%) und Laufen (-21,5%) wurde deutlich weniger umgesetzt als im Vorjahr.

Im Vergleich zum Vorjahr wurde bei der gehandelten Fläche von insgesamt 516 Hektaren ein Rückgang von 35% verzeichnet. Dieser ist hauptsächlich durch den geringeren Flächenumsatz der landwirtschaftlichen Anwesen im Bezirk Waldenburg begründet (-204 Hektaren). Auch Grundstücke ausserhalb des Baugebiets wurden 2018 mit 115 Hektaren gegenüber 170 Hektaren im Vorjahr weniger umgesetzt.

Private Haushalte mit grösstem Anteil am Grundstückshandel
2018 gaben die privaten Haushalte insgesamt 1,95 Mrd. Franken für unbebaute und bebaute Grundstücke aus. Die Einnahmen der Verkäufe lagen rund 170 Mio. tiefer bei 1,78 Mrd. Franken. Damit hatten Private einen Anteil von 66% beim Kauf sowie von 73% beim Verkauf. Überwiegend handelte es sich dabei um Wohnbauten mit 1,16 Mrd. und Stockwerkeigentum mit 635 Mio. Franken. Die Architekten-, Bau- und Immobilienfirmen veräusserten hingegen mit 488 Mio. Franken mehr als sie kauften (411 Mio. Franken). Stockwerkeigentum machte dabei mit 250 Mio. Franken den grössten Anteil des Verkaufs aus (51%). Kreditinstitute und Versicherungen verkauften ebenso mit 155 Mio. Franken mehr als sie kauften (84 Mio. Franken). Pensionskassen hingegen erwarben hauptsächlich mit Wohnbauten und Gewerbe-, Industrie- sowie Bürogebäuden im Umfang von 80 Mio. Franken mehr als sie veräusserten (21 Mio. Franken).

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis für Wohnbauland bei 1‘145 Fr./m2
Der durchschnittliche kantonale Quadratmeterpreis für Wohnbauland erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 4,3% auf 1‘145 Fr./m2. Den grössten Anstieg verzeichnete der Bezirk Sissach mit einem Zuwachs von 19,3% auf 612 Fr./m2. Die Bezirke Liestal und Arlesheim nahmen um knapp 4% auf 861 bzw. 1‘781 Fr./m2 zu. Im Bezirk Laufen sank der Quadratmeterpreis erneut, wenn auch nur leicht, um 2,2% auf 447 Fr./m2. Am günstigsten wurde Wohnbauland mit 361 Fr./m2 im Bezirk Waldenburg gehandelt.

Die Preise für Land ausserhalb des Baugebiets pendeln seit 2001 zwischen 3 und 4 Fr./m2 und werden wie im letzten Jahr aktuell zu 3 Fr./m2 gehandelt.

Regionale Unterschiede der Bodenpreise von Wohnbauland
Die Bodenpreise von Wohnbauland sind im Bezirk Arlesheim am höchsten. Ausser in der Gemeinde Schönenbuch mit 1‘081 Fr./m2 liegt der Durchschnittspreis aller Gemeinden des Bezirks Arlesheim im Vierjahresschnitt 2015/2018 über 1‘200 Fr./m2. Die Gemeinden Binningen und Bottmingen weisen mit 2‘083 resp. 2‘023 Fr./m2 die höchsten Durchschnittspreise aus. In den Gemeinden Oberwil, Reinach, Arlesheim und Allschwil werden durchschnittlich Preise von über 1‘600 Fr./m2 bezahlt. In der Kategorie von 800 bis 1‘199 Fr./m2  befinden sich hauptsächlich Gemeinden des Bezirks Liestal. Durchschnittspreise unter 300 Fr./m2 sind nur in den Bezirken Sissach, Laufen und Waldenburg zu finden.

Starke Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen

Im letzten Jahr wurden insgesamt 2‘169 überbaute Grundstücke veräussert (+4,4%), insbesondere Einfamilienhäuser sowie 3- und 4-Zimmer-Wohnungen im Stockwerkeigentum. Rund drei Viertel der verkauften Grundstücke lagen im stadtnahen Bezirk Arlesheim (51,5%) sowie im Bezirk Liestal (21,6%). Gegenüber dem Vorjahr nahm der Verkauf von Einfamilienhäusern und Wohnungen um 7,2% bzw. 11,6% zu. Allein in den letzten fünf Jahren stieg die Anzahl verkaufter Wohnungen von 614 auf 798 Einheiten. Insbesondere im Bezirk Arlesheim wurden 2018 mit einem Anteil von 58% am meisten Wohnungen (463) verkauft. Am beliebtesten sind mit einem Anteil von 47,7% 4-Zimmer-Wohnungen, gefolgt von 3-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von knapp 33%. Eine 4-Zimmer-Wohnung kostete 2018 im Durchschnitt 884‘000 Franken, für eine 3-Zimmer-Wohnung lag der Verkaufspreis bei 657‘000 Franken.

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Erhebung und Methode:

Die kantonale Bodenpreisstatistik beruht auf den Handänderungsanzeigen des Grundbuchamts, die seit 1979 elektronisch erfasst werden und dient vor allem der Markttransparenz. Ab dem Jahr 2007 werden nur noch die freiwilligen Verkäufe ohne Erbgänge, Steigerungen, Tauschgeschäfte und Schenkungen ausgewiesen. Diese Freihandkäufe liefern jährlich Informationen zur Anzahl Fälle, Fläche und Preis bebauter und unbebauter Grundstücke. Die Auswertungen werden weiter nach Bezirk und Gemeinden differenziert und nach weiteren Merkmalen (Zone, Nutzung) ausgewertet. Insbesondere der Quadratmeterpreis von Wohnbauland stösst in der Öffentlichkeit auf Interesse. Wohnbauland umfasst alle Parzellen, welche vollständig im Baugebiet liegen, sich in der Wohn- und in der Wohn- und Geschäftszone befinden und einen Quadratmeterpreis ab 30 Franken sowie eine Fläche zwischen 100 und 2‘500 m2 aufweisen. Das Wohnbauland eignet sich besser als Indikator für die Preisentwicklung des Baulandes als die Menge aller Baulandparzellen, da Ausreisser aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.

 

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