Webartikel vom 19.05.2020, Bodenpreisstatistik 2019

Preis für einen Quadratmeter Wohnbauland steigt auf über 1'200 Franken

Im Jahr 2019 wurden im Kanton Basel-Landschaft insgesamt 2‘726 Grundstücke verkauft. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr einer Zunahme um 2,7%. Der Umsatz erreichte mit 2,97 Mrd. Franken erneut einen Höchststand (+10,7% gegenüber 2018). Insgesamt wurde eine Fläche von rund 486 Hektaren umgesetzt. Der durchschnittliche Quadratmeterpreis für Wohnbauland erhöhte sich kantonal um 67 auf 1‘213 Franken.

Mit 80,2% aller Freihandverkäufe machten die überbauten Grundstücke den grössten Anteil aus, gefolgt von Verkäufen von unbebautem Bauland mit 13,6% und von Land ausserhalb Baugebiet mit 5,6%. Bei den restlichen Verkäufen handelte es sich um landwirtschaftliche Anwesen. Im Bezirk Arlesheim wurden 47,2% aller Verkäufe getätigt, im Bezirk Liestal 21,6%. Der Anteil aller Grundstücksverkäufe des Bezirks Sissach lag bei knapp 15%, jener des Bezirks Laufen bei 9,2% und der Bezirk Waldenburg hatte einen Anteil von 7% der Grundstücksverkäufe im Kanton. 

Wertmässig machten die überbauten Grundstücke rund 90% des Gesamtvolumens von 2,97 Mrd. Franken aus. Im Bezirk Sissach wurde 2019 mit 351 Mio. Franken deutlich mehr umgesetzt als 2018 (+24,7%). Weiter legten die Bezirke Laufen und Arlesheim mit +21% respektive +17% zu. In den anderen Bezirken Waldenburg (–1,8%) und Liestal (–9%) wurde 2019 weniger umgesetzt als im Vorjahr.

Bei der gehandelten Fläche von insgesamt 486 Hektaren wurde ein Rückgang von knapp 6% zum Vorjahr verzeichnet. Der Rückgang ist durch den geringeren Flächenumsatz der landwirtschaftlichen Anwesen begründet (–85 Hektaren). Land ausserhalb Baugebiet wurde mit einem Zuwachs von knapp 46 auf 160 Hektaren am meisten nachgefragt. Überbaute Grundstücke und Bauland nahmen moderat zu.

Private Haushalte mit grösstem Anteil am Grundstückshandel
2019 gaben die privaten Haushalte insgesamt 1,98 Mrd. Franken für unbebaute und bebaute Grundstücke aus. Die Einnahmen der Verkäufe lagen im Vergleich zum Vorjahr rund 28 Mio. Franken tiefer bei 1,95 Mrd. Franken. Damit hatten Private beim Kauf sowie beim Verkauf einen Anteil von rund 66%. Beim Kauf handelt es sich überwiegend um Wohnbauten (1,27 Mrd. Franken) und Stockwerkeigentum (540 Mio. Franken). Die Architekten-, Bau- und Immobilienfirmen veräusserten mit 583 Mio. Franken mehr als sie kauften (574 Mio. Franken). Wohnbauten und Stockwerkeigentum machten dabei mit 473 Mio. Franken den grössten Anteil des Verkaufs aus (81%). Kreditinstitute und Versicherungen verkauften mit 248 Mio. Franken ebenfalls mehr als sie kauften (214 Mio. Franken). Gekauft wie auch verkauft wurden hauptsächlich Wohnbauten und Gewerbe-, Industrie- und Bürogebäude. Pensionskassen erwarben mit 123 Mio. Franken mehr als sie insgesamt veräusserten (56 Mio. Franken). 

Durchschnittlicher Quadratmeterpreis für Wohnbauland bei 1‘213 Fr./m2

Der durchschnittliche kantonale Quadratmeterpreis für Wohnbauland steigt seit 15 Jahren ununterbrochen und hat sich seit 2005 von 621 Fr./m2 auf 1'213 Fr./mbeinahe verdoppelt. Den grössten Anstieg verzeichnete seit 2005 der Bezirk Arlesheim mit einem Zuwachs von über 123% auf 1’900 Fr./m2. Die Bezirke Laufen und Liestal nahmen im gleichen Zeitraum um knapp 70% auf 604 Fr./m2 respektive auf 948 Fr./m2 zu, gefolgt vom Bezirk Waldenburg mit +51% (444 Fr./m2). Am günstigsten wurde Wohnbauland mit 425 Fr./m2 im Bezirk Sissach gehandelt (+8,5%).

Die Preise für Land ausserhalb Baugebiet pendeln seit 2001 zwischen 3 und 4 Fr./mund werden wie im letzten Jahr zu 3 Fr./m2 gehandelt.

Regionale Unterschiede der Bodenpreise von Wohnbauland
Die Bodenpreise von Wohnbauland sind im Bezirk Arlesheim am höchsten. Die Durchschnittspreise der Gemeinden des Bezirks Arlesheim liegen im Vierjahresschnitt 2016/2019 über 1‘200 Fr./m2. Die Gemeinden Binningen und Bottmingen weisen mit 2‘201 respektive 2‘081 Fr./m2 die höchsten Durchschnittspreise aus. In den Gemeinden Oberwil, Reinach und Allschwil werden durchschnittlich Preise von über 1‘800 Fr./m2 bezahlt. In der Kategorie von 900 bis 1‘199 Fr./m2 befinden sich hauptsächlich Gemeinden des Bezirks Liestal. Durchschnittspreise unter 300 Fr./m2 sind nur in den Bezirken Sissach, Laufen und Waldenburg zu finden.

Stärkere Nachfrage nach Ein- und Mehrfamilienhäusern

2019 wurden mit 2‘186 etwas mehr überbaute Grundstücke veräussert als im Vorjahr (+0,8%). Insbesondere Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser waren wieder begehrt (+7%). Rund drei Viertel der verkauften Grundstücke lagen im stadtnahen Bezirk Arlesheim (49,4%) sowie im Bezirk Liestal (22,9%). Im Bezirk Waldenburg wurde mit 141 überbauten Grundstücke am wenigsten verkauft. Die Nachfrage nach 3- und 4-Zimmer-Wohnungen im Stockwerkeigentum nahm 2019 dagegen um gut 15% ab. Nach wie vor sind mit einem Anteil von 43,3% 4-Zimmer-Wohnungen, gefolgt von 3-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von knapp 34,7% am beliebtesten. Die Nachfrage nach 1- bis 2-Zimmer Wohnungen stieg mit +7,5% gegenüber dem Vorjahr auf 72 Einheiten leicht an. Im Jahr 2019 kostete eine 4-Zimmer-Wohnung im Durchschnitt 872'000 Franken (–1,4%), bei 3-Zimmer-Wohnungen lag der Verkaufspreis mit rund 682'000 Franken im Schnitt um 3,8% höher als 2018.

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Erhebung und Methode:

Die kantonale Bodenpreisstatistik beruht auf den Handänderungsanzeigen des Grundbuchamts, die seit 1979 elektronisch erfasst werden und dient vor allem der Markttransparenz. Ab dem Jahr 2007 werden nur noch die freiwilligen Verkäufe ohne Erbgänge, Steigerungen, Tauschgeschäfte und Schenkungen ausgewiesen. Diese Freihandkäufe liefern jährlich Informationen zur Anzahl Fälle, Fläche und Preis bebauter und unbebauter Grundstücke. Die Auswertungen werden weiter nach Bezirk und Gemeinden differenziert und nach weiteren Merkmalen (Zone, Nutzung) ausgewertet. Insbesondere der Quadratmeterpreis von Wohnbauland stösst in der Öffentlichkeit auf Interesse. Wohnbauland umfasst alle Parzellen, welche vollständig im Baugebiet liegen, sich in der Wohn- und in der Wohn- und Geschäftszone befinden und einen Quadratmeterpreis ab 30 Franken sowie eine Fläche zwischen 100 und 2‘500 m2 aufweisen. Das Wohnbauland eignet sich besser als Indikator für die Preisentwicklung des Baulands als die Menge aller Baulandparzellen, da Ausreisser aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.

 

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