Webartikel vom 23.08.2018, Bau- und Wohnbaustatistik 2017
Erneut tieferes Bauvolumen im Jahr 2017
Im Jahr 2017 nahm das Bauvolumen im Kanton Basel-Landschaft gegenüber dem Vorjahr um 5,6% ab und lag bei 1,7 Mrd. Franken. Der Rückgang ist insbesondere auf eine abnehmende Bautätigkeit im öffentlichen Sektor (-13,2%) zurückzuführen. Der private Wohnungsbau konnte sich dagegen bei 998 Mio. Franken auf konstantem Niveau halten. Die Anzahl neu erstellter Wohnungen inkl. Einfamilienhäuser blieb mit 1483 Einheiten (-1,9%) vergleichsweise hoch.
Das Bauvolumen im Kanton Basel-Landschaft verringerte sich 2017 gegenüber dem Vorjahr um 102 Mio. Franken. Insbesondere die baulichen Investitionen der öffentlichen Hand nahmen um 68 Mio. auf 448 Mio. Fr. ab, was auf die geringere Bautätigkeit im Strassenbau (-33,9%) zurückzuführen ist. Die Investitionen für öffentliche Hochbauten nahmen zwar gegenüber 2016 um 23 Mio. auf 278 Mio. Fr. ab (-7,6%), lagen aber immer noch um 25,8% höher als 2015. Der übrige Tiefbau nahm um 6 Mio. auf 95 Mio. Fr. ab.
Die Investitionen im privaten Wohnungsbau blieben gegenüber dem Vorjahr konstant bei knapp einer Milliarde Franken, obwohl im Bezirk Arlesheim die bauliche Tätigkeit um 95 Mio. auf 438 Mio. Fr. abnahm. In allen anderen Bezirken wurde für den Wohnungsbau mehr investiert als 2016. Insbesondere in den Bezirken Waldenburg und Laufen nahm die Bautätigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 30,8% resp. 29,2% zu. In den Bezirken Sissach und Liestal wurde um 20,7% resp. 16,2% vermehrt in den Wohnungsbereich investiert. Die Investitionen in den gewerblichen Bau verringerten sich dagegen im Vergleich zum Vorjahr auf 205 Mio. Fr. (-15,1%), da insbesondere im Bezirk Liestal um rund die Hälfte weniger investiert wurde (-48,5%). Der übrige Privatbau blieb mit 62 Mio. Fr. weiterhin stabil.
Starker Wohnungsbau im Bezirk Liestal
Die Wohnungsproduktion (inkl. Einfamilienhäuser) blieb 2017 wie im Vorjahr mit insgesamt 1483 neu erstellten Wohnungen vergleichsweise hoch (-1,9%). Die rege Bautätigkeit ist hauptsächlich durch die hohe Wohnungsproduktion von 607 Wohnungen im Bezirk Liestal begründet (+90,9%). Insbesondere in den drei Gemeinden Liestal (259), Lausen (129) und Pratteln (108) wurde insgesamt ein Drittel aller im letzten Jahr im Kanton neu erstellten Wohnungen gebaut. Dagegen sank die Wohnungsproduktion im Bezirk Arlesheim gegenüber dem Vorjahr deutlich von 975 auf 502 Wohnungen. Der starke Rückgang der Wohnungsproduktion im Bezirk Arlesheim (-48,5%) wurde allerdings durch die anderen Bezirke aufgefangen. Auch im Bezirk Laufen lag die Wohnungsproduktion mit 129 Wohnungen deutlich über dem Vorjahr (67) und dem 10-jährigen Durchschnitt (100). Hauptsächlich die Gemeinden Zwingen mit 44 und Laufen mit 41 Wohnungen trugen zu diesem Ergebnis bei. Nach einem schwachen Vorjahr stieg die Anzahl neuer Wohnungen im Bezirk Sissach um 79,4% auf 183 Wohnungen, was in etwa dem 10-jährigen Durchschnitt von 188 entspricht. Im Bezirk Waldenburg nahm die Anzahl Wohnungen wie im Vorjahr zu und lag bei 62 neu erstellten Wohnungen (+24,0%).
Wieder mehr 2- und 3-Zimmerwohnungen
2017 wurden mit 1209 Wohnungen (ohne Einfamilienhäuser) insgesamt 85 Wohnungen weniger produziert als ein Jahr zuvor (-6,6%). Trotz der Abnahme neu erstellter Wohnungen stieg die Anzahl 1- und 2-Zimmer-Wohnungen auf 310 Einheiten (+11,9%), was gut einem Viertel aller Wohnungen entspricht. Die Anzahl 3-Zimmer-Wohnungen blieb trotz einem 3%-igen Rückgang auf insgesamt 519 Wohnungen weiterhin hoch. Zusammen bilden die 1- bis 3-Zimmerwohnungen 2017 mit 68,6% eine deutliche Mehrheit aller neu erstellten Wohnungen (2016: 62,8%). Der stärkste Rückgang mit -22,7% wurde bei den 4-Zimmer-Wohnungen registriert. Diese haben noch einen Anteil von 26,7% an den neu erstellten Wohnungen. Des Weiteren wurden auch deutlich weniger 5-Zimmer-Wohnungen gebaut als ein Jahr zuvor (-11,5%). Im Vergleich zur Wohnungsproduktion stieg die Anzahl neu erstellter Einfamilienhäuser von 218 auf 274 Einheiten an (+25,7%).