Webartikel vom 17.05.2017, Bodenpreise 2016
Die Bodenpreise für Wohnbauland bleiben weiterhin hoch
Im letzten Jahr wurden im Kanton Basel-Landschaft 2375 Grundstücke mit einem Gesamtwert von rund 2,2 Mrd. Fr. verkauft. In über drei Vierteln der Fälle wurden überbaute Grundstücke verkauft, bei 16% handelte es sich um Bauland. Der durchschnittliche Bodenpreis für Wohnbauland stieg kantonal erstmals auf über 1000 Fr./m2 und lag im Bezirk Arlesheim neu bei über 1500 Fr./m2.
Der lang anhaltende Trend steigender Bodenpreise setzte sich auch 2016 fort. Der kantonale Durchschnittspreis für Wohnbauland lag im letzten Jahr bei 1013 Fr./m2 und somit um 2,5% höher als im Vorjahr. Im Bezirk Arlesheim wurden durchschnittlich 1524 Fr./m2 für Wohnbauland bezahlt, gefolgt von 822 Fr./m2 im Bezirk Liestal. In den Bezirken Laufen und Sissach lag das Preisniveau bei 500 respektive 483 Fr./m2. Am günstigsten wurde das Wohnbauland mit 401 Fr./m2 im Bezirk Waldenburg gehandelt.
Die Preise für Land ausserhalb des Baugebietes pendeln seit 2001 zwischen 3 und 4 Fr./m2 und werden aktuell zu 4 Fr./m2 gehandelt.
Gut die Hälfte der Verkäufe finden im Bezirk Arlesheim statt
Von den 2375 Freihandkäufen handelte es sich bei über drei Vierteln um überbaute Grundstücke, bei 16% um Bauland und bei den restlichen um Verkäufe von Land ausserhalb des Baugebietes und landwirtschaftlichen Anwesen. Knapp die Hälfte der Verkäufe wurde im Bezirk Arlesheim getätigt, ein Fünftel im Bezirk Liestal. Der Bezirk Sissach hatte einen Anteil von 14% an den Verkäufen, der Bezirk Laufen 10% und im Bezirk Waldenburg wurden 7% der Freihandkäufe durchgeführt. Wertmässig machten die überbauten Grundstücke 90% des Gesamtvolumens von 2,2 Mrd. Fr. aus. Von der gehandelten Fläche von insgesamt 481 Hektaren hatten die landwirtschaftlichen Anwesen mit 44% und Parzellen ausserhalb des Baugebietes mit 26% den grössten Anteil.
Stärkster Preisanstieg für Wohnbauland im Bezirk Arlesheim
Die Quadratmeterpreise für Wohnbauland stiegen in den letzten zehn Jahren im Bezirk Arlesheim am stärksten an und zwar um 75% auf durchschnittlich 1524 Fr./m2. Sieben Gemeinden des Bezirks Arlesheim übertrafen letztes Jahr ihren bisher höchsten durchschnittlichen Quadratmeterpreis. Zum ersten Mal lag der Durchschnittspreis in einer Gemeinde sogar bei über 2000 Fr./m2 (Gemeinde Binningen). Auf diese starke Preisentwicklung im Bezirk Arlesheim folgt der Bezirk Liestal mit einem Anstieg von rund 55% über die letzten zehn Jahre auf durchschnittlich 822 Fr./m2. Der Bezirk Laufen hatte in der gleichen Zeitperiode auf deutlich tieferem Niveau einen Preisanstieg von rund 37% zu verzeichnen, der Bezirk Waldenburg eine Zunahme von 33% und der Bezirk Sissach ein Plus von knapp 20%.
4-Zimmer-Wohnungen sind weiterhin begehrt
Im Jahr 2016 wurden insgesamt 856 Einfamilienhäuser und 665 Eigentumswohnungen verkauft. In den letzten fünf Jahren reduzierte sich der Verkauf von Einfamilienhäusern um rund 16%. Beim Verkauf von Wohnungen verzeichneten die 4-Zimmer-Wohnungen in der gleichen Zeitperiode einen Zuwachs von rund 11%, gefolgt von kleinen Wohnungen mit bis zu zwei Zimmern (+4%). Von den verkauften Eigentumswohnungen waren 4-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von knapp 50% am beliebtesten, gefolgt von den 3-Zimmer-Wohnungen mit einem Anteil von rund 30%. Eine 4-Zimmer-Wohnung kostete im Durchschnitt 816 000 Franken, für eine 3-Zimmer-Wohnung lag der Verkaufspreis bei 681 000 Franken.
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Erhebung und Methode:
Die kantonale Bodenpreisstatistik beruht auf den Handänderungsanzeigen des Grundbuchamtes, die seit 1979 elektronisch erfasst werden, und dient vor allem der Markttransparenz. Ab dem Jahr 2007 werden nur noch die freiwilligen Verkäufe ohne Erbgänge, Steigerungen, Tauschgeschäfte und Schenkungen ausgewiesen. Diese Freihandkäufe liefern jährlich Informationen zur Anzahl Fälle, Fläche und Preis bebauter und unbebauter Grundstücke. Die Auswertungen werden weiter nach Bezirk und Gemeinden differenziert und nach weiteren Merkmalen (Zone, Nutzung) ausgewertet. Insbesondere der Quadratmeterpreis von Wohnbauland stösst in der Öffentlichkeit auf Interesse. Wohnbauland umfasst alle Parzellen, welche vollständig im Baugebiet liegen, sich in der Wohn- und in der Wohn- und Geschäftszone befinden und einen Quadratmeterpreis ab 30 Fr. sowie eine Fläche zwischen 100 und 2500 m2 aufweisen. Das Wohnbauland eignet sich besser als Indikator für die Preisentwicklung des Baulandes als die Menge aller Baulandparzellen, da Ausreisser aus der Betrachtung ausgeschlossen werden.