Sozialhilfestatistik 2017: Tiefste Zunahme seit 2012
Im Jahr 2017 haben im Kanton Basel-Landschaft 8‘608 Personen Leistungen der Sozialhilfe bezogen. Das sind 310 Personen mehr als im Vorjahr. Die Sozialhilfequote stieg damit moderat um 0,1 Prozentpunkte an und entspricht neu 3,0 Prozent der Bevölkerung. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich der Anstieg abgeschwächt. Das grösste Risiko, sozialhilfeabhängig zu werden, haben nach wie vor alleinerziehende Personen. Gleichzeitig steigt das Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, bei den über 50-Jährigen an.
Der Anstieg der Sozialhilfequote um 0,1 Prozentpunkte entspricht dem schweizweiten Trend. Mit 3,0 Prozent liegt die Sozialhilfequote im Baselbiet unter dem Schweizer Durchschnitt, der 2016 bei 3,3 Prozent lag. Im Vergleich zu den letzten Jahren hat sich die Zunahme weiter abgeschwächt und folgt so einem mehrjährigen Trend. Die Zahl der Personen, die Leistungen der Sozialhilfe beziehen, hat im letzten Jahr um 3,7 Prozent zugenommen. Das ist der tiefste Anstieg seit 2012.
Kurze Bezugsdauer
Wie in den letzten Jahren ist auch für 2017 positiv zu bemerken, dass mehr als 50 Prozent der Dossiers der Sozialhilfe eine Laufzeit von weniger als zwei Jahren haben. Die Sozialhilfe erfüllt so in einem grossen Teil der Fälle ihre Funktion als zeitlich begrenzte Existenzsicherung.
Schwierigkeiten der über 50-Jährigen zeigen sich auch in der Sozialhilfe
Die gesellschaftliche Entwicklung, dass über 50-Jährige vermehrt Schwierigkeiten haben, im ersten Arbeitsmarkt zu verbleiben, zeigt sich auch bei der Sozialhilfe. Obwohl die Quote bei den 50- bis 64-Jährigen mit 2,3 Prozent vergleichsweise tief ist, hat eine spezifische Auswertung ergeben, dass diese Altersgruppe die stärkste Zunahme über die letzten Jahre aufweist. Seit 2011 stieg die Sozialhilfequote bei den 50- bis 64-Jährigen von 1,6 Prozent auf 2,3 Prozent. Somit stieg die Quote über diesen Zeitraum um 0,7 Prozentpunkte. Insgesamt bezogen 2017 57 Prozent mehr Personen zwischen 50 und 64 Jahren Sozialhilfe als 2011.
Alleinstehende Männer stellen die meisten Sozialhilfefälle
Einzelpersonen machen den grössten Teil der Sozialhilfefälle aus. 2017 bezogen 3‘119 Einzelpersonen Leistungen der Sozialhilfe; rund 60 Prozent davon sind Männer. Alleinstehende Männer stellen so die grösste Gruppe in der Sozialhilfe dar.
Alleinerziehende und Jüngere sind am häufigsten auf Sozialhilfe angewiesen
Das grösste Risiko, sozialhilfeabhängig zu werden, haben nach wie vor alleinerziehende Eltern. Von allen Alleinerziehenden (d. h. Personen, die alleine mit Minderjährigen in einem Haushalt leben) beziehen 23 Prozent Leistungen der Sozialhilfe. Weiter sind Kinder bis 17 Jahre und Erwachsene zwischen 26 und 35 Jahren besonders betroffen.
Weitere Informationen zum Thema:
Seite des Kantonalen Sozialamtes mit Beiblatt zur Sozialhilfestatistik
Online Zahlenfenster des Statistischen Amts des Kantons Basel-Landschaft
Webartikel zur Sozialhilfestatistik 2017
Für Rückfragen:
Sebastian Helmy, Leiter Kantonales Sozialamt, Finanz- und Kirchendirektion, Telefon 061 552 56 41.