Liestal: Grabung am längsten römischen Bauwerk der Schweiz
Die Römer sind bekannt als hervorragende Ingenieure und Planer. Für Augusta Raurica schufen sie ein 7,5 Kilometer langes Bauwerk, das gestautes Wasser aus der Ergolz in die Koloniestadt führte. Es besteht aus einem unterirdischen, über die ganze Länge begehbaren Kanal. Er folgt dem Talrand mit einem konstanten Gefälle von 1,5 Promille und ist dermassen massiv gemauert, dass er fast 2000 Jahre beinahe unbehelligt überdauert hat!
Im Kanalabschnitt am Unteren Burghaldenweg 30 in Liestal, den die Archäologie Baselland im Herbst untersuchte, brach das Gewölbe im Laufe der Jahrhunderte ein. Zudem senkte sich die Leitung im Süden um wenige Zentimeter – ohne dass dabei aber in der wasserdichten Mörtelauskleidung ein Riss entstanden wäre. Anhand der Verfüllung lässt sich feststellen, wie sich die Leitung nach ihrer Aufgabe allmählich mit feinem Schlamm füllte, bevor dann die Erosion das Gewölbe zum Einsturz brachte.
Reto Marti, Leiter Archäologie Baselland
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