Stärkung der Leseförderung an Baselbieter Volksschulen
Wer gut lesen kann, ist klar im Vorteil: bei der selbstständigen Aneignung von Wissen, beim Übertritt in die Berufsbildung oder an eine Mittelschule und bei der aktiven Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Bei der letzten nationalen Überprüfung der Grundkompetenzen (ÜGK) erreichten jedoch nur 85 Prozent der Baselbieter Sechstklässlerinnen und Sechstklässler die Mindestanforderungen im Lesen.
Einen wesentlichen Schwerpunkt des Programms «Zukunft Volksschule» bilden deshalb jene Massnahmen, welche bis 2028 eine systematische stufen- und fächerübergreifende Leseförderung an den Volksschulen des Kantons aufbauen. Eine differenzierte Förderung sowie der Fokus auf den Erwerb von Leseroutine und -strategien sollen sicherstellen, dass möglichst alle Baselbieter Schülerinnen und Schüler künftig die Grundkompetenzen im Lesen erwerben.
Sieben Pilotschulen erarbeiten Toolbox
Jede Volksschule des Kantons Basel-Landschaft erarbeitet ein auf den Bedarf ihrer Schülerschaft ausgerichtetes Konzept und verankert die Leseförderung bis 2028 im Schulprogramm. Sieben über den ganzen Kanton verteilte Pilotschulen nehmen in diesem Prozess eine Vorreiterrolle ein. Ihre Projekte werden von der Pädagogischen Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) wissenschaftlich begleitet. Auf dieser Basis entsteht eine Toolbox zur Leseförderung, welche allen Volksschulen des Kantons als Orientierungshilfe dienen soll.
Die Kantonsbibliothek Baselland (KBL) und die Gemeindebibliotheken sind wichtige Partnerinnen in diesem Prozess. Über eine intensiviere Vermittlung ihrer Angebote bei den Lehrpersonen sowie den Schülerinnen und Schülern und mit regelmässigen Bibliotheksbesuchen soll eine Brücke zum ausserschulischen Lesen entstehen.
Lehrpersonen werden gezielt in Leseförderung weitergebildet
Ab Herbst 2023 steht den Lehrpersonen ein umfangreiches, modular aufgebautes Weiterbildungsangebot zur Erweiterung ihres didaktischen Repertoires zur Verfügung. Ferner wird alle zwei Jahre eine Leseförderungstagung durchgeführt, die den Lehrpersonen Einblicke in die Forschung ermöglicht. Dies kommt allen Schülerinnen und Schülern direkt zugute, insbesondere aber den Schwächeren.