Das Baselbiet und «seine» Universität: seit 50 Jahren gemeinsam unterwegs
Bereits ab 1970 arbeitete eine Verhandlungsdelegation der beiden Kantonsregierungen an der Klärung der Trägerschaft der Universität Basel. Die Beratungen waren allerdings ins Stocken geraten. Auf Baselbieter Seite verhalf eine Motion über eine Mitbeteiligung an der Universität Basel von alt Landrat Dr. Roger Blum dazu, diese wieder in Gang zu bringen. Die Motion wurde am 17. Mai 1973 mit 44:10 Stimmen vom damals 80 Mitglieder zählenden Landrat überwiesen.
Gemeinsame Trägerschaft im Blick
Der Kanton Basel-Landschaft beteiligte sich bereits im Rahmen der Ausbildung von Medizinerinnen und Medizinern stärker an den Universitätskosten als andere Kantone. Gemäss Motion sollte der Regierungsrat «in Verhandlungen [jedoch] nicht nur finanzielle Beiträge mit gewissen Mitspracherechten, sondern eine partnerschaftlich getragene und geführte Hochschule […] erwirken».
Diese Haltung bekräftigten 1974 auch die Stimmberechtigten beider Basel mit ihrer grossen Zustimmung zum Partnerschaftsartikel in der jeweiligen Kantonsverfassung. 1975 konnte der erste Universitätsvertrag unterzeichnet werden: der Kanton Basel-Landschaft verpflichtete sich zur Leistung fixer Beiträge und erhielt im Gegenzug Mitspracherechte. Dieser Vertrag wurde 1976 vom Baselbieter Stimmvolk wiederum mit überwältigendem Mehr unterstützt.
Verantwortung gegenüber Universität und Baselbieter Studierenden
Mit der kontinuierlichen Stärkung der Beteiligung an der Universität Basel bis hin zur gemeinsamen Trägerschaft mit Basel-Stadt im vierten Universitätsvertrag von 2006 - eine Pionierleistung in der Schweizer Hochschullandschaft - trug der Kanton den sich stetig angleichenden Studierendenanteilen von Stadt und Land Rechnung und sicherte den Zugang zu qualitativ hochstehenden Bildungsmöglichkeiten für Studierende aus dem Baselbiet. Gleichzeitig leistete er einen wesentlichen Beitrag an die Fähigkeit der Universität Basel, ihre Bedeutung als international anerkannte Lehr- und Forschungsstätte zu erhalten und weiterzuentwickeln.
Weitere Meilensteine aus Baselbieter Sicht
Dass mit Dr. Beat Oberlin seit 2018 der erste Baselbieter den Universitätsrat präsidiert, unterstreicht die tiefe Verbindung zur Universität Basel sowie das neue, dank dem teilrevidierten Universitätsvertrag von 2021 auch finanziell ausgewogene Verhältnis zwischen den beiden Trägerkantonen. Zudem konnte nach zweieinhalb Jahren Bauzeit im selben Jahr der erste Baselbieter Universitätsstandort eröffnet werden: das Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit in Münchenstein setzte ein starkes Zeichen für das gemeinsame Bekenntnis zur Universität.
Grosse Pläne für den Unistandort Basel-Landschaft
Für den Standort Basel-Landschaft sind grosse Projekte in Planung. Auf dem Dreispitz soll ein neues Universitätsquartier mit der Juristischen und der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät im Zentrum entstehen - dies in unmittelbarer Nähe zu Standorten der FHNW.
Dazu Regierungsrätin Monica Gschwind: «Die Baselbieter Beziehung zur Universität hat sich stetig vertieft, ganz nach dem Motto: Gut’ Ding will Weile haben. Mit der paritätischen Trägerschaft und der wachsenden Sichtbarkeit unseres Engagements haben wir beste Voraussetzungen für die Universität, aber auch die Wirtschafts- und Forschungsregion Basel geschaffen. Ich blicke der weiteren gemeinsamen Zukunft mit Spannung und Freude entgegen.»