Bildungsdirektoren der Nordwestschweiz wollen eine Aufgabensammlung für Lehrpersonen aufbauen

20.10.2008
Aarau, Liestal, Basel, Solothurn, 20. Oktober 2008.
Aufgaben haben in der Schule seit je her eine zentrale Bedeutung. Sie bilden die Basis für Lehrmittel, Prüfungen und Leistungstests. Qualitativ gute Aufgaben sind wichtig für einen guten Unterricht. Im Bildungsraum Nordwestschweiz wird deshalb eine Aufgabensammlung aufgebaut, die von Lehrpersonen im Unterricht genutzt werden kann. Ein Prototyp wird bis nächsten Sommer in rund 60 Klassen der vier Kantone erprobt.


Um den Lehrpersonen das Unterrichten zu erleichtern, sehen die Bildungsdirektoren der Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt und Solothurn vor, schrittweise ab 2009 eine praxisorientierte Aufgaben-Datenbank aufzubauen. Die darin enthaltenen Aufgaben sind mit den gesamtschweizerischen Bildungsstandards gemäss HarmoS abgestimmt und gemäss den verschiedenen Schwierigkeitsgraden geeicht. Die Aufgabensammlung soll die Volksschullehrpersonen in ihrem Unterricht unterstützen und ihnen eine gezielte Leistungsförderung und -beurteilung der Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Gleichzeitig erhalten sie mit der Anwendung der Aufgaben Gewähr dafür, dass sie lehrplankonform unterrichten. Die Datenbank wird neben dem von den Lehrpersonen frei nutzbaren Teil einen weiteren Teil mit Aufgaben enthalten, der die Basis für die im Bildungsraum vorgesehenen Leistungstests bildet.

Schlüsselstellung der Aufgaben-Datenbank
Die Aufgaben-Datenbank nimmt eine Schlüsselstellung für die Weiterentwicklung und Sicherung der Unterrichtsqualität ein. Sie dient der gleichzeitigen Einführung und Umsetzung von verschiedenen pädagogischen Anliegen, z.B. der Umsetzung der Bildungsstandards und des Lehrplans, der integrativen Förderung und der Leistungsbeurteilung. So können verschiedene Instrumente inhaltlich aufeinander abgestimmt werden. Damit kann ein ökonomischer Umgang mit Ressourcen realisiert werden, was zur Entlastung von Lehrpersonen und Schulleitungen führt. Das Projekt ist ein Beispiel dafür, wie durch eine interkantonale Zusammenarbeit ein erkennbarer Mehrwert entstehen kann.

Erprobung der Aufgabensammlung mit Kompetenzrastern
Die Entwicklungsarbeiten zur Aufgabensammlung laufen vier Jahren unter Einbezug von Lehrpersonen seit. Bis heute liegen Materialien für Deutsch und Mathematik für die 5. und 8. Klasse vor. Diese sollen ab November 2008 in rund 60 Klassen in den vier Kantonen erprobt werden. Es soll herausgefunden werden, welche Erfahrungen die Lehrpersonen im Umgang mit diesen Materialien machen und ob eine Informatiklösung auf Akzeptanz stösst. Die Erprobung wird durch Fachpersonen der PH FHNW begleitet und durch das Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich evaluiert.

Weitere Schritte
Parallel zur Erprobung wird das Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich ein Geschäftsmodell für eine umfassende Aufgaben-Datenbank erstellen. Auf der Grundlage von präzisen Angaben zu Kosten und zur Organisation wird es möglich sein, Kooperationen mit anderen Kantonen und Institutionen abzuklären. Ab Herbst 2009 soll die bis dann vorhandene Aufgabensammlung mit Kompetenzrastern praxiserprobt allen interessierten Lehrpersonen über Internet zugänglich gemacht werden. Vorbehältlich der politischen Entscheidungen wird die umfassende Aufgaben-Datenbank ab Herbst 2009 inhaltlich und technisch aufgebaut. Abgestimmt auf die Einführungs-Zeitpläne des Deutschweizer Lehrplans und der anstehenden Reformen im Bildungsraum Nordwestschweiz soll die Aufgaben-Datenbank ab dem Schuljahr 2012/2013 eingeführt und kontinuierlich ausgebaut werden.

Beilage:
- Folien [PDF]

Weitere Auskünfte erteilen:
  • Regierungsrat Rainer Huber, Departement Bildung, Kultur und Sport des Kantons Aargau, Tel. 062 835 20 12 (ruft zurück)
  • Regierungsrat Urs Wüthrich-Pelloli, Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion des Kantons Basel-Landschaft,
    Tel. 061 552 50 51
  • Regierungsrat Dr. Christoph Eymann, Erziehungsdepartement des Kantons Basel-Stadt, Tel. 061 267 84 41
  • Regierungsrat Klaus Fischer, Departement Bildung und Kultur des Kantons Solothurn, Tel. 032 627 29 04
  • Prof. Dr. Thomas Lindauer, Pädagogische Hochschule, Institut Forschung und Entwicklung, FHNW, Tel. 062 832 02 72

Olten, 20. Oktober 2008